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Salzburg: Nüchtern kein Neonazi

Es ging um ins­ge­samt vier Vor­fäl­le zwi­schen Juni und Dezem­ber 2013 , bei denen der 30-jäh­ri­­ge Elek­tri­ker aus der Stadt Salz­burg ein­schlä­gig auf­fäl­lig gewor­den war. Vor Gericht stand er bereits zum ach­ten Mal, dies­mal aller­dings auch wegen NS-Wie­der­be­tä­ti­gung. Zunächst waren es die Nach­barn mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund, dann Pas­san­ten auf einem öffent­li­chen Platz, dann ein Rad­fah­rer und […]

12. Apr 2014

Zunächst waren es die Nach­barn mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund, dann Pas­san­ten auf einem öffent­li­chen Platz, dann ein Rad­fah­rer und schließ­lich ein Poli­zist: sie alle waren mit „Heil Hitler“-Rufen, aus­län­der­feind­li­chen Sprü­chen und der gestreck­ten rech­ten Hand des Elek­tri­kers konfrontiert.

Den Poli­zis­ten hielt er auf­grund sei­ner Her­kunft nicht wert, den Bun­des­ad­ler auf der Uni­form zu tra­gen. Er wer­de ihn erschie­ßen las­sen, droh­te der Elek­tri­ker, würg­te ihn am Hals und ver­letz­te ihn dabei auch – drum ent­hielt die Ankla­ge auch den Vor­wurf der Kör­per­ver­let­zung und der gefähr­li­chen Drohung.

Beim Rad­fah­rer, den er Anfang Dezem­ber atta­ckier­te, hat­te sich der Elek­tri­ker aller­dings ver­rech­net. Nach­dem er ihn ange­brüllt hat­te „Scheiß Aus­län­der, ihr gehört ver­gast! Heil Hit­ler!“, frag­te der Rad­fah­rer noch zurück, „was für ein Pro­blem“ der Ange­klag­te habe, wor­auf die­ser schrie, „Ihr seid das Pro­blem!“. Die­se Ant­wort quit­tier­te der Rad­fah­rer mit einem Faust­schlag ins Gesicht und wur­de dafür gericht­lich zu gemein­nüt­zi­ger Arbeit verpflichtet.

Der Elek­tri­ker bemüh­te für sei­ne Aus­ras­ter die Stan­dard-Aus­re­de: „Ich war ziem­lich betrun­ken. Nüch­tern bin ich ein fried­li­cher Mensch (…), kein Neonazi.“

Das Urteil des Schwur­ge­richts, 24 Mona­te Haft, davon 8 Mona­te unbe­dingt, ist bereits rechtskräftig.

Quel­len: derstandard.at, salzburg24