Bischofshofen (Szbg): 12 Anzeigen wegen Verhetzung

In der Nacht zum 3. Sep­tem­ber attack­ierte eine Gruppe jün­ger­er Men­schen einen Lager­platz von fahren­den Roma in Bischof­shofen. Sie verabre­de­ten sich und kom­men­tierten die Attacke über die offene Face­book-Gruppe „Rennleitung Pon­gau“: mit Het­z­parolen und Ver­nich­tungsaufrufen. Jet­zt hat der Salzburg­er Ver­fas­sungss­chutz seine Ermit­tlun­gen been­det und Anzeige wegen Ver­het­zung eingebracht.

Zwölf Per­so­n­en im Alter von 17 bis 38 Jahren wur­den angezeigt wegen Sachbeschädi­gung, gefährlich­er Dro­hung und auch Ver­het­zung. Im Falle des einen Posters, der die „Endlö­sung“ ver­langt hat­te, gibt es auch eine Anzeige nach dem NS-Verbotsgesetz.


Het­za­ufrufe auf Facebook
-

Das Erschreck­ende an dem Vor­fall in Bischof­shofen war, wie es inner­halb weniger Stun­den eini­gen weni­gen (männlichen) Postern gelang, eine pogro­mar­tige Stim­mung zu erzeu­gen: Von Beschimp­fun­gen wie „Scheiß Gsindl“, „Dreck“, „Gfrast“, „Zick Zack Zige­nuner­pack“ bis hin zu Aufrufen, sich zu bewaffnen („Hod jeda Schuss­waffn?“) und der Forderung nach ein­er „Endlö­sung“ für die Roma war alles vertreten.

Verabre­det hat­te man sich über die Face­book-Gruppe „Rennleitung Pon­gau“, die eigentlich für Radar­war­nun­gen ein­gerichtet wurde. Als auf der Seite ein Het­za­ufruf gegen die Roma auf­taucht, deren Ankun­ft in Bischof­shofen avisiert wurde, protestiert noch eine Userin, dass Het­ze gegen die Roma, die jedes Jahr in Bischof­shofen campieren, nicht auf die Seite gehört. Sie bleibt ungehört.

Unklar ist, ob sich der Ver­dacht des Bürg­er­meis­ters von Bischof­shofen, wonach „Leute von der recht­en Szene“ zu dem Auf­marsch gegen Roma mobil­isiert haben kön­nten, bestätigt hat.

Weit­ere Infos:

derStandard.at und RFJ-Watch