Gudenus rudert zurück

Johann Gude­nus, der Klubob­mann der Wiener FPÖ im Gemein­der­at, rud­ert zurück. Hat er noch vor weni­gen Tagen trotzig gepostet, er lasse sich nicht den Mund ver­bi­eten, er bleibe bei seinen Aus­sagen zur ange­blichen „islamistis­chen“ Attacke auf den Niko­lo in Kuf­stein, so ist das jet­zt Erre­gung von gestern: Gude­nus hat seinen Kom­men­tar auf Face­book gelöscht. Warum wohl?

„Jedes Wort ist wahr“, hat­te Gude­nus in seinem Kom­men­tar gepostet und als Beweis dafür eine – unbelegte – Befra­gung von Kuf­stein­er Niko­laus und Orts­be­wohn­ern ange­führt. Wir kön­nen uns das leb­haft vorstellen, wie die FPÖ-Funk­tionäre aus­geschwärmt sind, um den Inter­spar-Niko­laus und die Orts­be­wohn­er zu befra­gen. Die Orts­be­wohn­er? Warum die Orts­be­wohn­er? Waren die alle beim Inter­spar? Egal – ist es nicht wichtiger, dass Gude­nus seine Post­ings zum ange­blichen Über­fall von „Islamis­ten“ auf den Niko­laus gelöscht hat?

Aber warum hat er sie gelöscht und bish­er kein einziges Wort der Erk­lärung dazu gefun­den? Zum einen gibt es da die von „Heimat ohne Hass“ bzw. Uwe Sail­er gefer­tigte Sachver­halts­darstel­lung wegen des Ver­dachts der Ver­het­zung. „Heimat ohne Hass“ ist aber noch etwas anderes aufge­fall­en: ein Post­ing, in dem ein „klein­er Hitler“ her­beigewün­scht wird und in die Inbe­trieb­nahme der Gaskam­mer von Dachau („voll­funk­tions­fähig haha­ha­ha­ha“).

Das KZ-Post­ing wurde tage­lang nicht gelöscht, obwohl „Heimat ohne Hass“ darauf hingewiesen und Gude­nus dur­chaus Zeit gefun­den hat­te, den Beitrag zu lesen sowie andere –FPÖ-kri­tis­che- Poster zu sper­ren. Gestern – nach einem weit­eren Beitrag von „Heimat ohne Hass“ – griff Gude­nus dann zur Radikallö­sung und löschte den ganzen Thread.

Jet­zt wis­sen wir natür­lich nicht genau, warum Gude­nus seine “wahren Worte“ und den „kleinen Hitler“ gelöscht hat. Vielle­icht, weil die Hetz- Sto­ry über den bedrängten Niko­laus schon längst ihre Schuldigkeit getan hat? Vielle­icht aber auch, weil ihm die kon­se­quente Beobach­tung durch „Heimat ohne Hass“ samt Anzeige doch etwas unan­genehm ist?