Gudenus zündelt weiter

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Johann Gude­nus, Klub­ob­mann der FPÖ im Wie­ner Gemein­de­rat, zün­delt wei­ter. Obwohl Inter­spar Kuf­stein klar einen „isla­mis­ti­schen“ Hin­ter­grund für die Drän­gel­at­ta­cken auf den Niko­laus demen­tiert und den Sach­ver­halt rich­tig­ge­stellt hat, will Gude­nus durch Befra­gun­gen her­aus­ge­fun­den haben, dass „jedes Wort“ des Hetz­pos­tings wahr sei. Die Gewalt­phan­ta­sien und ‑auf­ru­fe eini­ger Pos­ter stö­ren ihn dabei offen­sicht­lich nicht.

In den diver­sen ein­schlä­gig aus­län­der­feind­li­chen Face­book-Foren kochen seit dem am Wochen­en­de ver­öf­fent­lich­ten Pos­ting von Tho­mas B. die Gewalt- und Ver­nich­tungs­phan­ta­sien hoch. RFJ-Watch doku­men­tiert eini­ge die­ser Pos­tings, in denen Prü­gel ‚Kopf­trit­te, Gas­kam­mer und „Ofen“ her­bei­ge­wünscht werden.

Johann Gude­nus scheint der Hass, der da hoch­ge­kocht wird, nicht zu stö­ren – im Gegen­teil, er beflü­gelt ihn. Nach­dem er kurz­fris­tig das Hetz-Pos­ting von Tho­mas B. von sei­ner Face­book-Sei­te zurück­ge­zo­gen hat, prangt es jetzt wie­der in der Titel­mel­dung, in der Gude­nus die „lin­ke Jagd­ge­sell­schaft“ und ihre „mani­pu­la­ti­ven Lügen“ angreift: „Das las­se ich mir jedoch nicht gefal­len, denn ich las­se mich weder denun­zie­ren noch mir den Mund ver­bie­ten. Wir sind der Sache noch­mals auf den Grund gegan­gen, haben Niko­lo und Orts­be­woh­ner befragt und kön­nen nun mit Sicher­heit bestä­ti­gen: JEDES WORT IST WAHR!“

Sei­ner Auf­for­de­rung, die­ses Pos­ting zu tei­len, haben bis­lang 410 Use­rIn­nen ent­spro­chen. Dabei spielt es kei­ne Rol­le, dass Gude­nus sei­ner Behaup­tung, irgend­ein „wir“ sei der Sache nach­ge­gan­gen, durch kei­ner­lei Fak­ten bzw. Aus­sa­gen der „Befrag­ten“ abge­stützt wird. Gude­nus behaup­tet es ein­fach und der Brau­ne von Wels, Lud­wig Rein­th­a­ler, folgt ihm ger­ne in die­sem Glauben.


Rein­th­a­ler glaubt Gudenus

Für die Rich­tig­stel­lung von Inter­spar fin­den die gläu­bi­gen Ras­sis­ten natür­lich auch Erklä­run­gen, die in ihr bor­nier­tes Welt­bild pas­sen: Inter­spar beu­ge sich aus kom­mer­zi­el­len Grün­den dem Druck der „Isla­mis­ten“, die Ver­wen­dung des Begriffs „ein paar Jugend­li­che“ sei schon ein kla­rer Hin­weis auf „aus­län­di­sche Täter“.


Ein Augen­zeu­ge

Da nüt­zen auch die Pos­tings von Augen­zeu­gen, die Berich­te in Lokal­me­di­en oder im „Kurier“ nichts. Der „Kurier“ wird zum lin­ken Klo­pa­pier erklärt: „Dort wird alles gedreht und gewen­det wie es den Jour­na­lis­ten (an der Berufs­be­zeich­nung darf gezwei­felt wer­den) gera­de gefällt!“

Die Grup­pe „Hei­mat ohne Hass“, die die Kuf­stei­ner Niko­lo-Het­ze aus­führ­lich doku­men­tiert hat und des­halb von Gude­nus als „mani­pu­la­tiv agie­ren­de Sei­te“ bezeich­net wird, hat jetzt ange­kün­digt, gegen Gude­nus eine Sach­ver­halts­dar­stel­lung wegen des Ver­dachts der Ver­het­zung ein­zu­brin­gen: „Sie haben mit dem neu­er­li­chen Pos­ting und der Anga­be, dass Sie alle Anga­ben geprüft hät­ten, aus unse­rer Sicht mut­maß­lich gegen § 283 StGB Ver­het­zung verstoßen.“