Israelitische Kultusgemeinde (IKG): FPÖ-Strache ein Opfer seines deutsch-nationalen Umfeldes?
IKG-Präsident sieht Zusammenhang mit wachsendem Antisemitismus in Ungarn
Wien (OTS) — „Dass eine Karikatur von Juden, ähnlich wie im damaligen Stürmer in den 1930er- und 1940er-Jahren, nun auf der Facebook-Seite des FPÖ-Chefs Strache erscheint, ist für mich kein Zufall”, so Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde. Er sieht im wachsenden Antisemitismus unter der rechtskonservativen Regierung Ungarns eine gefährliche Tendenz für Europa. Antisemitische, rassistische und rechtsradikale Kräfte sehen sich mangels konsequenter Verfolgung in ihrem Treiben ermutigt und dies nun auch offensichtlich in Österreich.
Strache, der sich offiziell von der rechtsextremen deutsch-nationalen Szene abzugrenzen versucht, deren Karikaturen aber bedenkenlos übernimmt, war hier wohl wieder einmal zu „blauäugig”.
Antisemitische Karikatur auf Straches Facebook-Seite
Grüne: Öllinger verurteilt antisemitischen Comic auf Facebook-Seite von Strache
Grüne: Strache provoziert um jeden Preis
Wien (OTS) — „Im Internet zirkulieren viele Reproduktionen von dem plumpen, Jahrzehnte-altem Cartoon über einen feisten Banker, Regierung und das hungernde Volk. Dass FPÖ-Chef Strache ausgerechnet jene seltene und das Original verfälschende Variante veröffentlicht, die den Banker mit Hakennase, Davidsternen als Knöpfen und mit stechendem Blick wiedergibt, das ist kein Zufall, sondern pure Provokation”, meint der Abgeordnete der Grünen, Karl Öllinger und ergänzt: „Die verfälschte Variante lehnt sich deutlich an die hetzerischen Charakteristiken des „Stürmer” über Juden an. Das ist eindeutig antisemitisch”.
Öllinger zeigt sich vor allem darüber entsetzt, dass Strache mittlerweile zwar offensichtlich erkannt hat, welcher Cartoon da unter seinem Namen auf Facebook veröffentlicht wurde, da er jetzt ja auch den Original-Cartoon veröffentlicht hat, aber die antisemitisch gefärbte Variante trotzdem nicht gelöscht hat, sondern heftig gegen die Kritiker polemisiert.
„Es ist unfassbar. In jedem anderen europäischen Land würde ein derartig plumpes Spiel mit antisemitischen Klischees zum sofortigen Rücktritt führen. Strache aber lässt den Cartoon weiter auf seiner Facebook-Seite und kommt nicht einmal auf die Idee sich zu entschuldigen”, kritisiert Öllinger.
Zum Vergleich die Originalversion der Karikatur, die Strache später veröffentlicht hat und dabei aber die alte Version nicht gelöscht hat. Man beachte — gegenüber der veränderten Version — die veränderte Nase, Augen und Manschettenknöpfe, die gegen Davidsterne ausgetauscht wurden
SPÖ: SP-Deutsch: Strache ist Wiederholungstäter im „Hatebook”
Antisemitische Hasstiraden zeigen sein wahres Gesicht
Wien (OTS/SPW) — „Die FPÖ und deren Wiener Vorsitzende Strache zeigen wieder, wie sie wirklich sind: Hass durchdrungen und zutiefst menschenverachtend! Die antisemitische Karikatur auf der persönlichen Facebook-Seite von Strache ist ein weiterer Tiefpunkt. Hier findet man ständig widerwärtige Gewaltaufrufe und Hasstiraden seiner ‚Fans’. Strache unterstützt diese und stachelt weiter an, um von den aktuellen FPÖ- Skandalen abzulenken. Fest steht: Die FPÖ verharmlost seit jeher die NS-Vergangenheit auf skandalöse Weise: Von der Amstettner FPÖ, die Adolf Hitler nicht die Ehrenbürgerschaft aberkennen wollte, bis hin zur freiheitlichen Polizeigewerkschaft, die nicht einmal davor zurückscheute, ein Bild von KZ-Häftlingen für Propagandazwecke zu missbrauchen. Charakteristisch für die FPÖ ist dann der Versuch, sich ständig als Opfer hinzustellen. Klar ist aber: Strache stichelt, hetzt Menschen gegeneinander auf, diskreditiert Minderheiten und ist Täter!”, stellte der Wiener SPÖ-Landesparteisekretär, LAbg. Christian Deutsch am Montag fest.
„Die Wiener SPÖ verurteilt diese Hassparolen und unerträgliche Hetze aufs Schärfste. Wir wollen ein Klima des Miteinanders, wo Menschen einander respektieren und friedlich zusammenleben! Dafür setzen wir uns ein”, betonte Deutsch und hielt abschließend fest: „Nach all den Hass- und Hetzparolen kann niemand mehr in der Stadt sagen, man habe nicht gewusst, welche Geisteshaltung mit der FPÖ gewählt wird!”
Die Facebook-Gruppe „Blutgruppe HC Negativ” veröffentlichte eine Vergrößerung der Manschettenknöpfe — das Ergebnis ist eindeutig
ÖVP: Rauch zu Strache: Realitätsstörungen paaren sich mit Verfolgungswahn
Facebook-Profil des FPÖ-Chefs erneut Plattform für fragwürdige Geisteshaltungen
Wien, 20. August 2012 (ÖVP-PD) „Zusätzlich zu seinen Realitätsstörungen leidet Strache jetzt offenbar auch an Verfolgungswahn. Nachdem er am Wochenende von einem angeblichen Reinigungsprozess in seiner Partei gesprochen hat, muss er sich nun mit seinen eingebildeten Verschwörungstheorien herumschlagen”, so ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch zur Diskussion um den Facebook-Auftritt des FPÖ-Chefs und weiter: „Es ist auffällig, dass es ausgerechnet bei Strache immer wieder zu Vorkommnissen aus fragwürdigen Dunstkreisen kommt. Entweder pflegt die FPÖ einen schlechten Umgang oder derartige Entgleisungen werden bewusst ignoriert.” Rauch abschließend: „Es wäre an der Zeit, dass die FPÖ endlich konsequent gegen hetzerische und diskriminierende Töne aus dem eigenen Umfeld vorgeht. Die berühmte Strache-Taktik ‚Durchtauchen – Opfer spielen’ funktioniert nicht mehr.”