Die Geschäftsidee war relativ einfach. Unter der Markenbezeichnung Nordic Squad, die sich wunderbar mit NS abkürzen lässt, wurde ein Internet- Versandhandel mit Streetwear gegründet. Das Intro der Homepage zeigte die Reichskriegsflagge, statt des Hakenkreuzes den Schriftzug Nordic Squad, die Abkürzung NS und die Tyr-Rune. Jetzt wurde dem Versandhändler aus Desselbrunn die Rechnung präsentiert.
Desselbrunn ist nicht zufällig der Bezugspunkt. In Desselbrunn hatten sich bis Anfang 2011 einige einschlägige Kameraden im Objekt 21 eingenistet, bis ihr Kulturverein von der Bezirkshauptmannschaft nach dem Verbotsgesetz aufgelöst wurde.
Kundschaft für NS-Versand?
-
Der „NS“-Versand war wohl ein Begleitprodukt dieser neonazistischen „Kultur“arbeit, was auch in der Reichskriegsflagge zum Ausdruck kam.
Jetzt stand der Versandhändler in Wels vor einem Geschworenengericht wegen NS-Wiederbetätigung. Im März 2011 war eine Sachverhaltsdarstellung (pdf) eingebracht worden, die den Verdacht hinreichend beschrieb .
Vor Gericht stellte sich heraus, dass Albert A. E. (37) seinen Handel anscheinend schon jahrelang betrieben hatte, ehe er Ende März 2011 nach einer ersten Einvernahme mit seinem Versand offline ging. Der NS-Händler versuchte vor Gericht einmal mehr mit Trick 17 zu punkten. Er habe über die Bedeutung der verwendeten Symbole und Farben nicht Bescheid gewusst. Das Resultat: die Geschworenen sprachen ihn einstimmig schuldig. Das rechtskräftige Urteil: zwölf Monate bedingt.
(Quelle: ORF OÖ)