Heiler zeichnete seine Beiträge mit der Bezeichnung „Arzt“ und einem widerlichen, vom frühen Nationalsozialisten und Freikorpskämpfer Gerhard Roßbach entlehnten Motto: „Das Geschwür auf dem kranken Volkskörper muss aufgeschnitten und ausgepresst werden, bis das rote Blut herausfließt. Man muss es eine gute Weile rinnen lassen, bis der Körper gereinigt ist.“
Ende Mai 2009 verweist Karl Ashnikow, der sich als FPÖ-Mann vorgestellt hat, auf einen Beitrag von unzensuriert.at, in dem Harald Vilimsky, der Generalsekretär der FPÖ, zu einer Unterschriftenaktion für Martin Graf auffordert. Ashnikow: „Die oben stehende Nachricht habe ich von meinem Parteifreund erhalten. Unterstützt ihn doch bitte den Graf“. Die Reaktionen der anderen sind wohlwollend. Stuka-Franz meint: „Graf gehört sicher zu den guten vom FPÖ-Deppenverein!“
Auch wewelsburg ist dafür, Graf zu unterstützen, kritisiert aber die FPÖ und ihren Wahlkampf-Comic. Da mischt sich Heiler in die Debatte ein: „Das Comic findet ganz sicher die richtigen Abnehmer, ich will die FPÖ nicht verteidigen. Aber das ist sicherlich gute Propaganda. Die meisten die das bekommen, lesen nichts und haben keinen blassen Schimmer, für die ist das gedacht.“
Heilers Position zur FPÖ ist also durchaus differenziert, auch und gerade, weil er im gleichen Posting eine negative Bemerkung zu Goebbels durch die FPÖ so charakterisiert: Na ja da sind die halt ganz Systempartei.“
In einem anderen Diskussionsstrang wird deutlich, dass Heiler ein intimer Kenner der Burschenschafter- Szene ist, ein Burschi eben! User Ragnar präsentiert ein Interview mit dem Spitzenkandidaten des RFS, Philipp Schrangl, der sich zu der Aussage hinreißen ließ: „Die Universität soll ein Kulturschmelzpunkt sein, da soll aus allen Kulturen etwas zusammenkommen, Rassismus oder Ausländerfeindlichkeit hat auf Universitäten nichts verloren.“ Ragnar ist entsetzt: „Was ist denn mit diesem Idioten los?“
Heiler, der Burschi-Kenner, antwortet: „OÖ Germanen halt, geben ja nicht Unbedingte Satisfaktion. Lasch im ‚kleinen’, Lasch im Großen“
Heiler ist der fleißigste unter den Initiatoren des Alpen-Donau-Forums alinfodo. Er stellt die meisten Meldungen rein, ist aber sehr knapp mit Kommentaren. Das macht es nicht einfach, ihm persönliche Merkmale zuzuordnen. Sicher ist, Heiler hat beste Kenntnisse über das Innenleben der Burschenschaften: Nur Eingeweihten ist geläufig, welche Korporationen in Österreich noch dem Prinzip der unbedingten Satisfaktion (vereinfacht: dem Duell) anhängen. Auch sein Verhältnis zur FPÖ ist abgeklärter als bei den meisten anderen. Auffällig ist jedoch, dass sein Renommee im Forum eher bescheiden bleibt, während Antisem, der mit Beiträgen geizt, ein hohes Ansehen im Forum genießt.
Felix B. ist Burschenschafter der Grenzlandsmannschaft Cimbria, einer Verbindung, die nicht nur etliche Nachwuchskader für die neonazistische VAPO in den 1990er-Jahren gestellt hat, sondern schon vorher am rechten Rand angesiedelt war: „Durch ihre Anzahl und ihre Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, haben in unserem Bund die in den Dreißiger Jahren aktiv gewesenen Bundesbrüder überragende Bedeutung bis weit in die Achtziger Jahre gehabt“, heißt es in der Festschrift der Cimbern.
Felix B., der zunächst in der Neuen Jugendoffensive (NJO) werkte, ist ein Vertrauter von Gottfried Küssel, bei den meisten Auftritten sowie wohnungsmäßig eng an dessen Seite, hatte aber auch – nicht nur im Alpen-Nazi-Forum, wo Freiheitliche wie Karl Ashnikow mit Neonazis über Nicknames kommunizierten – immer wieder öffentliche Kontakte zu Freiheitlichen, referierte etwa 2003 beim RFJ Donaustadt (Marcus Vetter) und 2004 beim Kulturring, einer Vorfeldorganisation der FPÖ. Wir werden sehen, was der Prozess gegen die mutmaßlichen Alpen-Nazis offenlegen wird.
➡️ Liveticker des Standard (20.5.12) zum Prozess: Wieder Wirbel um Geschworene