Eine Stiftung für Martin Graf?

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Der 22. Mai hat­te für Mar­tin Graf, den Drit­ten Prä­si­den­ten und Bur­schen­schaf­ter, pro­gram­ma­tisch begon­nen: „Schick­sals­we­ge ver­trie­be­ner Frau­en“ war das The­ma einer Ver­an­stal­tung, zu der er als Drit­ter Prä­si­dent „pro­mi­nen­te Gäs­te aus Poli­tik und Kul­tur“ begrü­ßen konn­te. Graf “erin­nert an Lei­den und Leis­tun­gen der Hei­mat­ver­trie­be­nen“, mel­det die Par­la­ments­kor­re­spon­denz. Am Abend wur­de Mar­tin Graf im ORF-Report an ande­re Lei­den erin­nert.

Ger­trud Meschar hat an Mar­tin Grafs Ver­an­stal­tung wohl nicht teil­ge­nom­men. Es ist auch nicht klar, ob sie eine der am Ende des Nazi-Reichs ver­trie­be­nen Frau­en ist, derer Mar­tin Graf mit der Ver­an­stal­tung geden­ken woll­te. Dass die Ver­trei­bun­gen eine Vor­ge­schich­te hat­ten, die mit der bru­ta­len Aus­rot­tungs- und Sied­lungs­po­li­tik der Nazis zu tun hat­te, das war offen­sicht­lich nicht The­ma die­ser Veranstaltung.

Ger­trud Meschar hat jeden­falls auch ein Lei­den, das mit Mar­tin Graf zu tun hat. Im Mai 2006 begrün­de­te sie die Ger­trud Meschar Pri­vat­stif­tung. Frau Meschar, die mitt­ler­wei­le 90 Jah­re alt ist, bestell­te damals einen Stif­tungs­vor­stand, der aus Mar­tin Graf, Alfred Wansch (bei­de Bur­schen­schaft Oym­pia) und Micha­el Witt, dem Rechts­an­walt, in des­sen Kanz­lei die Stif­tung gegrün­det wur­de, bestand.

Die Stif­tung, deren Anfangs­ver­mö­gen 75.000 Euro betrug, wur­de natür­lich von einem Notar beur­kun­det: Harald Ste­fan, Olym­pe und mitt­ler­wei­le Natio­nal­rats­ab­ge­ord­ne­ter der FPÖ bestä­tig­te die Stif­tung. Das Anfangs­ver­mö­gen der Stif­tung betrug mage­re 75.000 Euro. Für die Grab­pfle­ge nach dem Able­ben der Stif­te­rin hät­te das wohl gereicht, für die ande­ren Zwe­cke der Stif­tung, die im Arti­kel 4 der Stif­tungs­ur­kun­de beschrie­ben wer­den wohl kaum. Wie die alte Frau dem ORF-Report erzähl­te, wur­de aber eif­rig „nach­ge­stif­tet“, sodass das Stif­tungs­ver­mö­gen mitt­ler­wei­le bei einer Mil­li­on Euro lie­gen soll.

Damit lässt sich etwas anfan­gen, dürf­ten sich die Stif­tungs­vor­stän­de gedacht haben. Jeden­falls sind nach Dar­stel­lung von Frau Meschar aus dem Ver­mö­gen der Stif­tung und einem Kre­dit Haus­an­tei­le an jenem Haus erwor­ben wor­den, in dem das Restau­rant des Bru­ders von Mar­tin Graf ein­ge­mie­tet ist.

„Ich bin rein­ge­legt wor­den“, erklär­te Frau Meschar dem „Report“ vom 22.5. 2012. In der Stif­tung hat sie laut Stif­tungs­ver­trag nichts mehr zu mel­den. Im Gegen­teil, die Stif­tungs­be­güns­tig­te kann sogar vom Stif­tungs­vor­stand aus dem Kreis der Begüns­tig­ten aus­ge­schlos­sen wer­den. Im Arti­kel 11 (Ver­lust der Begüns­ti­gung) der Stif­tungs­ur­kun­de ist gere­gelt, dass auch Begüns­tig­te, die Beschlüs­se der Orga­ne der Stif­tung oder die Stif­tung selbst anfech­ten, vom Kreis der Begüns­tig­ten aus­ge­schlos­sen wer­den kön­nen. Die Ent­schei­dung trifft der Stif­tungs­vor­stand, also Mar­tin Graf, Drit­ter Prä­si­dent und Olym­pe, Alfred Wansch, FPÖ-Gemein­de­rat und Olym­pe sowie Micha­el Witt, der Rechts­an­walt, in des­sen Kanz­lei Mar­tin Graf frü­her ein­mal tätig war.


Stif­tung: Ver­lust der Begünstigung
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Mit dem Restau­rant Graf ver­bin­det auch Mar­tin Graf eini­ges. Mar­tin Graf war dort als Kom­man­di­tist und bis zum Jahr 2001 als Geschäfts­füh­rer tätig. Jetzt hält Mar­tin Grafs Fir­ma GM Con­sul­ting KG die Anteile…..