SOS-Österreich gratuliert mit einer Hymne an das Vaterland und die versammelten Hass-PosterInnen stellen sich mit den besten Wünschen ein. Bloody Mary ist „tief gerührt“. Das passt nicht wirklich zu ihr, denn normalerweise setzt sie Sprüche wie diesen ab: „Ich weiß jetzt, wie wir Asylanten loswerden: Wir müssen deren Unterkünfte abfucken, ihnen verdorbenen Fraß vorsetzen, dann sehen wir weiter.“ (21.1.2011)
Auf SOS-Heimat …
Wer nicht ihren Standpunkt vertritt, der wird verbal niedergemäht: „Willkommen im Orient! Pfui Teufel, ihr Volksverräter! Wehe, wenn euch die Revolution erwischt! Wie heißt jetzt der Oberste Richter? Holzmüller? Merken“ (20.3.2011) Gemeint war zwar vermutlich Gerhart Holzinger, der Präsident des Verfassungsgerichtshofes, aber man fragt sich, was die rassistische Tante sonst noch alles ungestraft von sich geben darf, bis endlich jemand tätig wird?
Eine kritische Auseinandersetzung mit Religionen, mit religiösen Strömungen ist das eine, Hetze ist das andere. Bei „Bloody Mary“ ist die Sache klar. Muslime werden von ihr bevorzugt als „Ölaugen“, „Kümmeltürken“. „strohdumme Musels“, „Schmarotzer“ oder auch „Steinzeitprimaten“ beschimpft, die man verjagen müsse: „Ohne Gewalt werden wir dieses Ungeziefer sicher nicht los.“ (10.3.2011) Auch „Der Islam ist keine Rasse. Er ist eine Geisteskrankheit“, kann sie ungestraft auf „SOS-Österreich“ posten. Neben „Bloody Mary“ wirkt Elisabeth Sabaditsch-Wolff wie eine Vorzugsschülerin.
… und auf unzensuriert
Dabei sollten sich die beiden nicht unbekannt sein. Bloody Mary ist nicht nur bei „SOS-Österreich“, sondern auch bei „kybeline.com“, „Politically incorrect“ und auf „unzensuriert.at“ unterwegs. Verbindungen zur FPÖ hat sie, auch wenn sie die Partei eher kritisch sieht, denn sie ist ihr zu lahmarschig, zu wenig radikal: „Es muss eine RADIKALE Partei entstehen (FPÖ zu matt!), die den Moslems heimleuchtet. Zugleich gehören die Volksverräter im Parlament und die Richter vor ein WIRKLICHES Gericht gestellt. Ich freue mich auf Nürnberg II.“
„Bloody Mary“ treibt sich aber nicht nur auf den schon erwähnten Blogs herum, sondern in den Leserbriefspalten der „Krone“ ebenso wie auf der Vorarlberger Neonazi-Website „Eine Jugend rebelliert“.