Bloody Mary (I): Eine alte Hetzerin

Lesezeit: 2 Minuten

Der Name Bloo­dy Mary lei­tet sich wahr­schein­lich von der eng­li­schen Köni­gin Mary Tudor ( die „Katho­li­sche“) ab, die die Pro­tes­tan­tIn­nen blu­tig ver­fol­gen ließ. Der ras­sis­ti­sche, isla­mo­pho­be und anti­se­mi­ti­sche Blog „SOS-Öster­reich“, der auf Word­Press unter sos.heimat läuft, gra­tu­liert sei­ner „Bloo­dy Mary“ vor weni­gen Tagen zu ihrem 79. Geburts­tag über­schweng­lich. Der Kampf der Bloo­dy Mary im Jahr 2011 gilt nicht den Pro­tes­tan­ten, son­dern dem Islam. Aber ver­bal wird er nicht min­der blu­tig geführt.

SOS-Öster­reich gra­tu­liert mit einer Hym­ne an das Vater­land und die ver­sam­mel­ten Hass-Pos­te­rIn­nen stel­len sich mit den bes­ten Wün­schen ein. Bloo­dy Mary ist „tief gerührt“. Das passt nicht wirk­lich zu ihr, denn nor­ma­ler­wei­se setzt sie Sprü­che wie die­sen ab: „Ich weiß jetzt, wie wir Asy­lan­ten los­wer­den: Wir müs­sen deren Unter­künf­te abfu­cken, ihnen ver­dor­be­nen Fraß vor­set­zen, dann sehen wir wei­ter.“ (21.1.2011)


Auf SOS-Hei­mat …

Wer nicht ihren Stand­punkt ver­tritt, der wird ver­bal nie­der­ge­mäht: „Will­kom­men im Ori­ent! Pfui Teu­fel, ihr Volks­ver­rä­ter! Wehe, wenn euch die Revo­lu­ti­on erwischt! Wie heißt jetzt der Obers­te Rich­ter? Holz­mül­ler? Mer­ken“ (20.3.2011) Gemeint war zwar ver­mut­lich Ger­hart Holz­in­ger, der Prä­si­dent des Ver­fas­sungs­ge­richts­ho­fes, aber man fragt sich, was die ras­sis­ti­sche Tan­te sonst noch alles unge­straft von sich geben darf, bis end­lich jemand tätig wird?

Eine kri­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zung mit Reli­gio­nen, mit reli­giö­sen Strö­mun­gen ist das eine, Het­ze ist das ande­re. Bei „Bloo­dy Mary“ ist die Sache klar. Mus­li­me wer­den von ihr bevor­zugt als „Ölau­gen“, „Küm­mel­tür­ken“. „stroh­dum­me Musels“, „Schma­rot­zer“ oder auch „Stein­zeit­pri­ma­ten“ beschimpft, die man ver­ja­gen müs­se: „Ohne Gewalt wer­den wir die­ses Unge­zie­fer sicher nicht los.“ (10.3.2011) Auch „Der Islam ist kei­ne Ras­se. Er ist eine Geis­tes­krank­heit“, kann sie unge­straft auf „SOS-Öster­reich“ pos­ten. Neben „Bloo­dy Mary“ wirkt Eli­sa­beth Saba­dit­sch-Wolff wie eine Vorzugsschülerin.


… und auf unzensuriert

Dabei soll­ten sich die bei­den nicht unbe­kannt sein. Bloo­dy Mary ist nicht nur bei „SOS-Öster­reich“, son­dern auch bei „kybeline.com“, „Poli­ti­cal­ly incor­rect“ und auf „unzensuriert.at“ unter­wegs. Ver­bin­dun­gen zur FPÖ hat sie, auch wenn sie die Par­tei eher kri­tisch sieht, denn sie ist ihr zu lahm­ar­schig, zu wenig radi­kal: „Es muss eine RADIKALE Par­tei ent­ste­hen (FPÖ zu matt!), die den Mos­lems heim­leuch­tet. Zugleich gehö­ren die Volks­ver­rä­ter im Par­la­ment und die Rich­ter vor ein WIRKLICHES Gericht gestellt. Ich freue mich auf Nürn­berg II.“

„Bloo­dy Mary“ treibt sich aber nicht nur auf den schon erwähn­ten Blogs her­um, son­dern in den Leser­brief­spal­ten der „Kro­ne“ eben­so wie auf der Vor­arl­ber­ger Neo­na­zi-Web­site „Eine Jugend rebelliert“.

➡️ Bloo­dy Mary (II): Wer ist sie?