Gudenus und „die Farbe des Judas”

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Die „Akti­on gegen den Anti­se­mi­tis­mus in Öster­reich” berich­tet über eine Rede des Wie­ner FPÖ-Klub­ob­mann Johann Gude­nus, die er für eine ein­deu­tig anti­se­mi­ti­sche Anspie­lung nutzte. 

Der Wie­ner FPÖ-Klub­ob­mann Johann Gude­nus nutz­te sei­ne Rede auf einer Kund­ge­bung in der Wie­ner Lug­ner City Ende Okto­ber zu einer anti­se­mi­ti­schen Anspie­lung: „Es gibt seit einem Jahr das rot-grü­ne Inkas­so­bü­ro und ein Jahr lang grü­ne Umfal­ler! Wenn man die Far­ben Rot und Grün zusam­men­mischt, dann erhält man Gelb. Und Gelb ist nicht umsonst in der christ­li­chen Sym­bo­lik die Far­be des Judas. Das passt her­vor­ra­gend, weil die­se Stadt­re­gie­rung ver­rät die Bür­ger!” (Neue Freie Zei­tung, 27. 10. 2011, S. 8)

Tat­säch­lich sym­bo­li­siert die Far­be Gelb seit dem Mit­tel­al­ter nicht nur Judas als den pro­to­ty­pi­schen Ver­rä­ter, son­dern mit ihm auch das gan­ze ver­hass­te Juden­tum, wel­ches sich durch den (bezahl­ten) Ver­rat kol­lek­tiv schul­dig gemacht habe. Die damals vor­ge­schrie­be­nen Kenn­zeich­nun­gen für Jüdin­nen und Juden waren daher in gelb gehal­ten, eine Tra­di­ti­on, wel­che die Nazis mit ihren ver­pflich­ten­den „Juden­ster­nen” wie­der auf­ge­nom­men haben. (gegendenantisemitismus.at)