Bloody Mary (II): Wer ist sie?

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Eine Bloo­dy Mary hetzt auf SOS-Öster­reich, auf Grafs Blog unzensuriert.at, auf einer Neo­na­zi-Sei­te. Über sich selbst sagt die uner­müd­li­che Hass-Pos­te­rin, dass sie unter ihrem rich­ti­gen Namen vie­le Leser­brie­fe schreibt. Am 21. Okto­ber gra­tu­lier­te ihr der Hass-Blog SOS-Öster­reich hym­nisch zu ihrem 79. Geburtstag. 


Gra­tu­la­ti­on Zum Geburts­tag auf SOS-Heimat

Bloo­dy Mary ist nicht sehr sorg­sam mit ihrer Tar­nung. Am 10. Febru­ar 2011 pos­tet sie an „Roscoe“: „Heil, roscoe (Kei­ne Angst, so grü­ßen wir hier in Tirol schon lan­ge vor Hit­ler!). Der Ver­wa­ckelts hat mir glatt eine poli­ti­sche Kan­di­da­tur zuge­traut. Gute Men­schen­kennt­nis, ha ha. Habe tat­säch­lich 2006 für eine klei­ne Par­tei zum Natio­nal­rat kan­di­diert. Mit 74 war ich die Älteste.“

Tirol, klei­ne Par­tei und das Alter: Das ergibt das Bünd­nis Neu­tra­les Frei­es Öster­reich (NFÖ), das damals in fünf Bun­des­län­dern ange­tre­ten war und 0,22 % der Stim­men erhal­ten hat. Auf dem Bun­des­wahl­vor­schlag des NFÖ, der groß­zü­gig mit 29 Kan­di­da­tIn­nen aus­ge­stat­tet war, fin­det sich an letz­ter Stel­le eine Frau mit dem Geburts­jahr­gang 1932: Maria Klin­gler. Als Berufs­be­zeich­nung nennt sie „Schrift­stel­le­rin“.


Lite­ra­tur­lis­te Quel­le: Lexi­on Literatur

Auch auf der Tiro­ler Lan­des­lis­te des NFÖ fin­det sich eine Maria Klin­gler. Jetzt ist es leicht. Die Daten gegoo­gelt, fin­det man im Lexi­kon Lite­ra­tur in Tirol die Schrift­stel­le­rin Maria Klin­gler, gebo­ren am 21.10.1932 in Tirol, die vor­wie­gend als Jugend­buch­au­to­rin tätig war.


Maria Klin­gler: Leserbriefschreiberin

Auch auf SOS-Öster­reich ist sie zeit­wei­se mit ihrem Klar­na­men unter­wegs. Am 15.11.2010 ver­öf­fent­licht sie dort ein Pos­ting als Maria Klin­gler. Es gibt auch Pos­tings, in denen Bloo­dy Mary selbst erklärt, dass sie Maria Klin­gler ist: „In der Kro­nen­zei­tung (…) Dort schrei­be ich unter mei­nem wirk­li­chen Namen Maria Klin­gler. Da lesen mich 3 Mil­lio­nen.“ (23.11.2010) Ein Publi­kum, das der „Jugend­buch­au­to­rin“ immer ver­sagt blieb!


Alt­be­kann­te Ver­schwö­rungs­theo­rien und Ras­sis­mus von Bloo­dy Mary auf SOS-Heimat

In einer Bro­schü­re des „NFÖ“ wur­de Maria Klin­gler auch über ein Inter­view vor­ge­stellt. Da darf sie kund­tun, dass sie die weib­li­chen Endungs­for­men blöd fin­det, die EU und unra­sier­te Män­ner nicht mag: „Das habe ich auch dem Stra­che geschrie­ben: Wer zu faul ist zum Rasie­ren, ist zu faul auch zum Regieren.”


„sos­hei­mat” macht auf unzensuriert.at Wer­bung für Bloo­dy Mary

Das Welt­bild der Maria Klin­gler ist so ein­fach gestrickt, dass man sich auch um die Lese­rIn­nen ihrer Jugend­bü­cher Sor­gen machen muss. Aber in ers­ter Linie geht es dar­um, dass Maria Klin­gler ali­as Bloo­dy Mary mit ihrer per­ma­nen­ten Sua­da an Beschimp­fun­gen und Het­ze in allen mög­li­chen Medi­en jedes erträg­li­che Mass übersteigt.


Spä­te Ein­sicht? Mög­lich, auch wenn wir es noch nicht wirk­lich glau­ben können.

Christ­li­che Pfar­rer, die zur Tole­ranz auf­ru­fen, sind für sie „Lebens­un­tüch­ti­ge“ und „Ver­rä­ter­pfaf­fen“, denen die­se „pädo­phi­le Reli­gi­on gefällt“. Über Poli­ti­ker urteilt sie ganz gene­rell: „Alle euro­päi­schen Poli­ti­ker gehö­ren an den Gal­gen! Ohne Aus­nah­me!“ Die Öster­rei­che­rIn­nen sind für sie „preis­ge­krön­te Feig­lin­ge“, weil sie sich nicht dem Ansturm der „Musela­cken“ ent­ge­gen­stel­len. Deren „Kof­fer­pa­cken“ will sie noch erle­ben – oder sonst eine Lösung: „Muss ja nicht ‚End‘ vor der Lösung ste­hen!“ Wir hin­ge­gen wür­den ger­ne noch erle­ben, dass die Behör­den bei Maria Klin­gler tätig werden.

➡️ Bloo­dy Mary (I): Eine alte Hetzerin