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„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

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Die Ehrenbürgerschaften der Nazis (Teil III)

Amstet­ten hat aberkannt, Waidhofen/Ybbs nach lan­gem Wider­stand eben­falls und in Kla­gen­furt hat der FPK-Bür­ger­meis­ter sogar zum Mit­tel einer Not­ver­ord­nung gegrif­fen, um den Ehren­bür­ger Hit­ler mög­lichst schnell loszuwerden.

20. Juni 2011

Ande­re Gemein­den wie Mau­tern­dorf (Lung­au) bestehen dar­auf, dass sie eigent­lich nichts zu regeln hät­ten bei ihrer Ehren­bür­ger­schaft (in die­sem Fall Göring), weil er ja schon lan­ge tot sei. Man­che Gemein­den tun sich schwer, über ihre Nazi-Ehren­bür­ger kla­re Aus­kunft zu geben, weil ihre Archi­ve leer­ge­fegt sind. In nicht weni­gen Gemein­den sind die ent­schei­den­den Jah­re 1938 bis 1945 aus den Gemein­de­ar­chi­ven ver­schwun­den. Da lässt sich dann oft nur nach müh­se­li­ger Recher­che über Zei­tun­gen her­aus­fin­den, ob und wann Hit­ler und ande­ren Nazi-Bon­zen eine Ehren­bür­ger­schaft ver­lie­hen wurde.

Die zeit­ge­schicht­li­che For­schung in Öster­reich ist erst in den letz­ten Jah­ren bei den Regio­nen ange­kom­men. In eini­gen weni­gen Regio­nen war und ist es das Ver­dienst von enga­gier­ten pro­fes­sio­nel­len oder Lai­en-His­to­ri­ke­rIn­nen, die Archi­ve und Medi­en durch­lüf­tet zu haben. In den meis­ten Regio­nen Öster­reichs herrscht aller­dings Schwei­gen, wenn es um die loka­le Geschich­te nach dem Anschluss Öster­reichs an Nazi-Deutsch­land geht.

1938: Hitler Ehrenbürger von Braunau

Dabei geht es bei der Auf­ar­bei­tung nicht bloß um die Ver­lei­hung von Ehren­bür­ger­schaf­ten. Selbst für das NS-Regime war über­ra­schend, wie geräusch­los und but­ter­weich der Anschluss Öster­reichs an das Deut­sche Reich voll­zo­gen wer­den konn­te. Schon in den ers­ten Tagen nach dem Anschluss waren die alten (eben­falls nicht gewähl­ten) Bür­ger­meis­ter des Aus­tro­fa­schis­mus ver­jagt und durch treue Par­tei­sol­da­ten ersetzt wor­den, wur­den die ers­ten Hit­ler-Eichen gepflanzt und die wich­tigs­ten Plät­ze der ein­zel­nen Orte nach Hit­ler, ande­ren Nazi-Bon­zen oder nach dem Anschluss bzw. nach Brau­nau benannt.

Die Brau­nau­er Stadt­ge­mein­de hat in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten viel, aber offen­sicht­lich doch nicht alles getan, um mit ihrer Bür­de, der Geburts­ort Hit­lers und der Wall­fahrts­ort für vie­le alte und neue Nazis zu sein, umzu­ge­hen. Als der 100. Geburts­tag Hit­lers ins Haus stand, hat­te sich der Gemein­de­rat von Brau­nau wegen befürch­te­ter Neo­na­zi-Auf­mär­sche mit dem The­ma befasst. Dabei wur­de eine Mel­dung pro­du­ziert, die sich in der Bericht­erstat­tung über Brau­nau auch spä­ter wie­der­fand: „Vom 100. Geburts­tag Adolf Hit­lers, der nie Ehren­bür­ger ihrer Stadt war, hal­ten die Brau­nau­er offen­bar nicht viel.“ Man hat ein­fach wei­ter­erzählt, dass Hit­ler nie zum Ehren­bür­ger Brau­naus ernannt wur­de – und das war’s dann auch schon. Fak­tum ist aber, dass die gleich­ge­schal­te­ten Print­me­di­en, von der „Neu­en War­te am Inn“ bis zu ober­ös­ter­rei­chi­schen „Tages­post” über die Ehren­bür­ger­schaft Brau­naus an Hit­ler schon zehn Tage nach dem Anschluss berichteten.


Neue War­te am Inn, 23. März 1938 und Tages-Post, 22.3.1938

Wei­te­re zehn Tage spä­ter, nach­dem etli­che Nazi-Zei­tun­gen die Schmach beklagt hat­ten, dass Hit­ler die öster­rei­chi­sche Staats­bür­ger­schaft ent­zo­gen wor­den sei, bean­trag­te die Stadt Brau­nau beim „Füh­rer“, ihm auch das Hei­mat­recht ver­lei­hen zu dür­fen, was die­ser huld­voll gewährte.


Neue War­te am Inn, 6. April 1938

Die Geschich­te der Staats­bür­ger­schaft Hit­lers ist eine Gro­tes­ke für sich. Hit­ler, der sich dem öster­rei­chi­schen Wehr­dienst ent­zo­gen und selbst häu­fig als „Staa­ten­lo­sen“ bezeich­net hat­te, wur­de auf Betrei­ben von Bun­des­kanz­ler Ignaz Sei­pel die Ein­rei­se nach Öster­reich ver­bo­ten. 1925 such­te Hit­ler um die Auf­lö­sung sei­ner Öster­rei­chi­schen Staats­bür­ger­schaft an:

Ich bit­te um mei­ne Ent­las­sung aus der öster­rei­chi­schen Staats­bür­ger­schaft. Grün­de: Ich befin­de mich seit dem Jah­re 1912 in Deutsch­land, habe nahe­zu 6 Jah­re im deut­schen Hee­re gedient, dar­un­ter 4 ½ Jah­re an der Front und beab­sich­ti­ge nun­mehr die deut­sche Staats­bür­ger­schaft zu erwerben. 

Da ich zur­zeit nicht weiß, ob mei­ne öster­rei­chi­sche Staats­an­ge­hö­rig­keit nicht ohne­hin bereits erlo­schen ist, ein Betre­ten des öster­rei­chi­schen Bodens durch eine Ver­fü­gung der Bun­des­re­gie­rung jedoch abge­lehnt wur­de, bit­te ich um eine güns­ti­ge Ent­schei­dung mei­nes Gesuches.

Hit­ler star­te­te dar­auf etli­che Ver­su­che, eine deut­sche Staats­bür­ger­schaft zu erhal­ten, was ihm letzt­lich auch gelang. 2007 ver­such­te Braun­schweig, ihm post­hum die Staats­bür­ger­schaft wie­der abzu­er­ken­nen, schei­ter­te aber am Umstand, dass der Beam­te, der sie ihm ver­lie­hen hat­te, bereits tot war.

Brau­nau hat Hit­ler also auch wie­der ein­ge­bür­gert, sodass er einer der weni­gen ist, die fak­tisch über eine dop­pel­te Staats­bür­ger­schaft ver­fügt hatten.

Brau­nau – und das muss eben­falls gesagt wer­den – geht jedoch anders um mit der Ehren­bür­ger­schaft für Hit­ler als ande­re Gemein­den. Als wir zu recher­chie­ren begon­nen haben, kam es zu einem Tele­fon­ge­spräch mit dem Brau­nau­er Bür­ger­meis­ter Waid­ba­cher (ÖVP), der hör­bar betrof­fen war und ver­sprach, in den nächs­ten Wochen nach wei­te­ren Spu­ren in den teil­wei­se ver­schwun­de­nen Archi­ven suchen zu wol­len. Brau­nau, so der Bür­ger­meis­ter, wer­de ganz offen mit die­sem Teil sei­ner Geschich­te umge­hen und Hit­ler selbst­ver­ständ­lich die Ehren­bür­ger­schaft aberkennen.

In den Berich­ten der NS-Pres­se wird auch über die Ver­lei­hung der Ehren­bür­ger­schaft an Hit­ler durch die Wall­fahrts­or­te Maria­zell und Maria Schmolln berich­tet. Maria­zell hat weni­ge Tage nach der Kapi­tu­la­ti­on Nazi-Deutsch­lands und dem Selbst­mord Hit­lers die­sem post­hum die Ehren­bür­ger­schaft aberkannt, von Maria Schmolln wis­sen wir lei­der nichts.

Jeden­falls: In den Gemein­den schlum­mern noch etli­che Ehren­bür­ger­schaf­ten und Paten­schaf­ten von Nazi-Bon­zen. Höchs­te Zeit, dass sich die Gemein­den an ihre Geschich­te erinnern!

➡️ Hit­lers Ehren­bür­ger­schaf­ten (I)
➡️ Hit­lers Ehren­bür­ger­schaf­ten (II): Spe­zi­al­fall Niederösterreich

Sie­he auch:

  • kurier.at — Adolf Hit­ler in Brau­nau noch Ehrenbürger
  • derstandard.at — Der ver­ges­se­ne Ehren­bür­ger von Braunau
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