Für die Parade selbst hatten Rechtsextreme bzw. Neonazis eine Gegendemonstration angekündigt. Rechtsextreme zeigten am Rand der Parade auf Plakaten, was ihrer Auffassung nach den TeilnehmerInnen von Budapest Pride gebühre: der Strick! Die Neonazi-Hetzer wurden von der Polizei nicht daran gehindert, geschweige denn angezeigt.
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Nach dem Ende der Parade kam es unter anderem zu einem Zwischenfall, bei dem österreichische TeilnehmerInnen von Budapest Pride durch Neonazis attackiert wurden. Die Angreifer, vermutlich Mitglieder der „64 Burgkomitate Bewegung“ sprühten ein stinkendes Reizgas auf die TeilnehmerInnen aus Österreich, die gerade die Demonstration verlassen hatten und heimreisen wollten. Beim anschließenden Polizeieinsatz beschuldigten die Neonazis zwei ÖsterreicherInnen, sie attackiert zu haben. Die Neonazi-Attacke war offensichtlich eine gut vorbereitete Aktion, denn innerhalb kurzer Zeit waren auch ein Abgeordneter von Jobbik und eine Jobbik-Anwältin vor Ort, um den Neonazis Assistenz zu leisten. Die österreichischen TeilnehmerInnen wurden fast zwei Stunden bei ihrem Bus festgehalten und zwei von ihnen, die von den Neonazis als angebliche Angreifer identifiziert worden waren, wurden vorübergehend festgenommen und wegen Landfriedesbuch und Störung der Ordnung angezeigt.
Die Krisenstelle des österreichischen Außenministeriums, die noch in der Nacht gebeten wurde, mit der österreichischen Botschaft in Budapest Kontakt aufzunehmen, zeigte sich nicht sehr informiert und sprach von einer harmlosen Protokollaufnahme, weil ein Regenschirm zu Bruch gegangen sei. Fakt ist, dass die beiden Festgenommenen erst nach einer mehrstündigen Einvernahme nach Hause reisen durften. „Pusztaranger“ hat einen — wie immer — sehr informativen Beitrag zu Budapest Pride und den Rechtsextremen verfasst.