Neonazistischer Angriff auf österreichische „Budapeste Pride”-TeilnehmerInnen

Der Stan­dard berichtet, dass etwa 50 öster­re­ichis­che Teil­nehmerIn­nen nach dem Ende der SchwulLes­ben­Trans-Parade „Budapest Pride” von Neon­azis ange­grif­f­en wur­den. Die her­beigerufene Polizei schritt aber nicht gegen die Neon­azis ein, son­dern zer­rte die Teil­nehmerIn­nen bru­tal aus dem wartenden Reise­bus. Mehr als zwei Stun­den wur­den die AktivistIn­nen fest­ge­hal­ten, mussten ihre Pässe abgeben und wur­den an der Weit­er­reise gehin­dert. Zwei von ihnen wur­den sog­ar festgenommen.

Die „Budapest Pride” wurde schon zuvor von Neon­azis ange­grif­f­en, als diese etwa zu Hun­dert die Polizeiab­sper­rung durch­brechen woll­ten und die PolizistIn­nen mit Glas­flaschen bewar­fen. Die Polizei set­zte darauf hin Pfef­fer­spray ein. Kurzfristig wurde die Route der Parade geän­dert, um eine weit­ere Kon­fronta­tion zu verhindern.

OTS-Aussendung der ÖH Uni Wien:

ÖH Uni Wien: Neon­azis­tis­ch­er Angriff auf Pride-Teilnehmer_innen

Utl.: Fak­ten­darstel­lung rund um die recht­en Angriffe auf Teilnehmer_innen, bei Heim­fahrt von Budapest Pride

Wien (OTS) — Heute, 18.6. nah­men ca. 50 Aktivist_innen aus Öster­re­ich an der Gay and Les­bian Pride in Budapest teil, um ein sol­i­darisches Zeichen gegen Homo­pho­bie, Antizigan­is­mus und Ras­sis­mus zu setzen.

Nach Ende der Pride macht­en sich die Aktivist_innen aus Öster­re­ich auf den Weg zum Bus, als sie von ca. 15 Neon­azis physisch als auch mit einem bes­tialisch stink­en­dem Spray attack­iert wur­den. Beim Ein­tr­e­f­fen der Polizei, behaupteten die Neon­azis jedoch, sie wären von den anti­ho­mo­phoben Aktivist_innen ange­grif­f­en wor­den. Daraufhin wur­den alle Aktivist_innen, die inzwis­chen in den Bus geflüchtet waren von der Polizei bru­tal aus dem Bus gez­er­rt. Ihnen wur­den die Pässe abgenom­men und sie wur­den anschließend einzeln den Neon­azis vorge­führt. Diese iden­ti­fizierten willkür­lich zwei Teilnehmer_innen als ver­meintliche Täter_innen.

”Der skan­dalöse Vor­fall verdeut­licht ein weit­eres Mal, dass Les­bisch-schwul-trans* Aktivist_innen mas­siv von der Polizei schikaniert und krim­i­nal­isiert wer­den. Er ist exem­plar­isch für die poli­tis­che Sit­u­a­tion in Ungarn, in der die extreme Rechte seit ger­aumer Zeit mas­sive Zuwächse verze­ich­nen kann.”, zeigt sich das Vor­sitzteam der ÖH Uni Wien empört und bestürzt ob des Vorfalls.

Seit Jahren wird die Pride in Budapest, wie auch in anderen osteu­ropäis­chen Städten, nicht nur von ver­balen Attack­en begleit­et, son­dern auch von Gegendemonstrant_innen physisch ange­grif­f­en, mit Steinen und Eiern bewor­fen und eingeschüchtert. Auch in diesem Jahr brauchte es mas­sive Polizeipräsenz, Secu­ri­ties und Ordner_innen um die Parade zu schützen. Die Parade selb­st ver­lief heuer zwischenfallsfrei.