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Neonazistischer Angriff auf österreichische „Budapeste Pride”-TeilnehmerInnen

Der Stan­dard berich­tet, dass etwa 50 öster­rei­chi­sche Teil­neh­me­rIn­nen nach dem Ende der Schwul­­Les­­ben­­Trans-Para­­de „Buda­pest Pri­de” von Neo­na­zis ange­grif­fen wur­den. Die her­bei­ge­ru­fe­ne Poli­zei schritt aber nicht gegen die Neo­na­zis ein, son­dern zerr­te die Teil­neh­me­rIn­nen bru­tal aus dem war­ten­den Rei­se­bus. Mehr als zwei Stun­den wur­den die Akti­vis­tIn­nen fest­ge­hal­ten, muss­ten ihre Päs­se abge­ben und wur­den an der Weiterreise […]

18. Jun 2011

Die „Buda­pest Pri­de” wur­de schon zuvor von Neo­na­zis ange­grif­fen, als die­se etwa zu Hun­dert die Poli­zei­ab­sper­rung durch­bre­chen woll­ten und die Poli­zis­tIn­nen mit Glas­fla­schen bewar­fen. Die Poli­zei setz­te dar­auf hin Pfef­fer­spray ein. Kurz­fris­tig wur­de die Rou­te der Para­de geän­dert, um eine wei­te­re Kon­fron­ta­ti­on zu verhindern.

OTS-Aus­sendung der ÖH Uni Wien:

ÖH Uni Wien: Neo­na­zis­ti­scher Angriff auf Pride-Teilnehmer_innen

Utl.: Fak­ten­dar­stel­lung rund um die rech­ten Angrif­fe auf Teilnehmer_innen, bei Heim­fahrt von Buda­pest Pride

Wien (OTS) — Heu­te, 18.6. nah­men ca. 50 Aktivist_innen aus Öster­reich an der Gay and Les­bi­an Pri­de in Buda­pest teil, um ein soli­da­ri­sches Zei­chen gegen Homo­pho­bie, Anti­zi­ga­nis­mus und Ras­sis­mus zu setzen.

Nach Ende der Pri­de mach­ten sich die Aktivist_innen aus Öster­reich auf den Weg zum Bus, als sie von ca. 15 Neo­na­zis phy­sisch als auch mit einem bes­tia­lisch stin­ken­dem Spray atta­ckiert wur­den. Beim Ein­tref­fen der Poli­zei, behaup­te­ten die Neo­na­zis jedoch, sie wären von den anti­ho­mo­pho­ben Aktivist_innen ange­grif­fen wor­den. Dar­auf­hin wur­den alle Aktivist_innen, die inzwi­schen in den Bus geflüch­tet waren von der Poli­zei bru­tal aus dem Bus gezerrt. Ihnen wur­den die Päs­se abge­nom­men und sie wur­den anschlie­ßend ein­zeln den Neo­na­zis vor­ge­führt. Die­se iden­ti­fi­zier­ten will­kür­lich zwei Teilnehmer_innen als ver­meint­li­che Täter_innen.

”Der skan­da­lö­se Vor­fall ver­deut­licht ein wei­te­res Mal, dass Les­bisch-schwul-trans* Aktivist_innen mas­siv von der Poli­zei schi­ka­niert und kri­mi­na­li­siert wer­den. Er ist exem­pla­risch für die poli­ti­sche Situa­ti­on in Ungarn, in der die extre­me Rech­te seit gerau­mer Zeit mas­si­ve Zuwäch­se ver­zeich­nen kann.”, zeigt sich das Vor­sitz­team der ÖH Uni Wien empört und bestürzt ob des Vorfalls.

Seit Jah­ren wird die Pri­de in Buda­pest, wie auch in ande­ren ost­eu­ro­päi­schen Städ­ten, nicht nur von ver­ba­len Atta­cken beglei­tet, son­dern auch von Gegendemonstrant_innen phy­sisch ange­grif­fen, mit Stei­nen und Eiern bewor­fen und ein­ge­schüch­tert. Auch in die­sem Jahr brauch­te es mas­si­ve Poli­zei­prä­senz, Secu­ri­ties und Ordner_innen um die Para­de zu schüt­zen. Die Para­de selbst ver­lief heu­er zwischenfallsfrei.

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