Ort: Heldenplatz, 1010 Wien, Heldenplatz 1010, Wien
Datum: 08.05.2011
Zeit: 19:30
Wien (OTS) — Am 8. Mai, dem Tag der Kapitulation der nationalsozialistischen Terrorherrschaft, wollen sich die FPÖ und Neonazis am Heldenplatz tummeln. Die vereinte rechtsextreme Szene trauert dabei keineswegs um die Millionen Menschen, die in den Konzentrationslagern ermordet wurden, sondern um den verlorenen zweiten Weltkrieg und den Untergang des Faschismus. Ein Bündnis, bestehend aus der Israelitischen Kultusgemeinde, den Grünen Wien und der Sozialistischen Jugend Wien, ruft daher zur Gegenkundgebung am
Heldenplatz (Beginn: 19.30 Uhr) auf. Schon im Vorfeld der Kundgebung startet um 17 Uhr eine Demo bei der Universität Wien, die unter anderem von der ÖH organisiert wird und zum Heldenplatz führen wird. Dort wird an der Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus
ein Kranz niedergelegt.
„Es ist eine Ungeheuerlichkeit, dass die FPÖ und Neonazis eine Trauerkundgebung am Heldenplatz veranstalten dürfen. Wir überlassen den Rechten sicher nicht den Heldenplatz”, beteuert Stefan Jagsch, Landesvorsitzender der Sozialistischen Jugend Wien. Dass mit HC Strache der blaue Parteiobmann höchstpersönlich auf der Nazi-Kundgebung spricht, zeige, dass „zwischen die FPÖ und dem rechtsextremen Mief kein Blatt Papier mehr passt”. Dass Strache nun bei einer rechtsextremen Veranstaltung Hauptredner ist, zu der etwa die Internetplattform „alpen-donau.info” aufruft, enthüllt das wahre Gesicht des FPÖ-Chefs.
„Die FPÖ beweist wiederum ihr ewiggestriges Gedankengut und ihre Nähe zu Alpen-Donau. Nicht der gefallenen Nazis und SSler, sondern der Ermordeten und Opfer für die Befreiung ist am 8. Mai zu gedenken. Die Beteuerungen von Strache und seinem Propagandastab, sich von einschlägigen Gedankengut zu distanzieren, erweisen sich beim gemeinsamen ‚Heldengedenken’ von FPÖ, ‚volkstreuen Verbänden’ und Alpen-Donau als Lippenbekenntnisse”, sagt Ariel Muzicant, Präsident der IKG.
„Der Heldenplatz darf besonders am 8. Mai nicht von FPÖ und Sympathisanten der ‚alpen-donau.info’ vereinnahmt werden. In vielen europäischen Ländern ist der 8. Mai ein Tag des Gedenkens, aber auch des Feierns. Gefeiert wird das Ende des 2. Weltkrieges in Europa und die Befreiung vom Regime des Nationalsozialismus. Wir wollen diesen Tag zu einem Tag des Feierns machen”, so der Klubobmann der Grünen Wien, David Ellensohn.
Die OrganisatorInnen erhoffen sich einen regen Zulauf zur Gegenkundgebung, um ein „starkes Zeichen gegen Neonazismus und Faschismus” zu setzen.
Weitere Kundgebungen am 8. Mai:
- Grünes Befreiungsfest am Heldenplatz — Zeit: 8. Mai 2011, 11:00–12:30 Uhr, Ort: 1010 Wien, Heldenplatz (→)
- Befreiungsfest am Schwarzenbergplatz — Zeit: 8. Mai 2011, 16 h Wien; Ort: Wien — Schwarzenbergplatz: Befreiungsdenkmal der Roten Armee (→)
- Kundgebung gegen den Aufmarsch von FPÖ, Burschenschaften und Nazis — Zeit: 8 Mai 2011 — 17:00; Ort: Wien, Schottentor, 1010 (dann um 19 Uhr Demonstration) (→)
- Gedenken im Burgtor (pünktlich 19 h 30) und nachher Kundgebung — Zeit: 8. Mai — 19 h 30; Ort: Heldenplatz – Gedenken im Burgtor (→)