Wien: Noch ein unordentlicher Ordner?

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Die FPÖ hat es ja wirk­lich nicht leicht in die­sen Tagen! Zuerst das Moschee-Baba-Spiel, von dem Stra­che nicht gewusst haben will, dass es Kurz­mann so ger­ne spielt. Dann taucht das Spiel bei den Alpen-Donau-Nazis auf, die damit zur Wahl der FPÖ auf­ru­fen. Kaum neh­men die Nazis das Spiel wie­der von ihrer Sei­te – natür­lich völ­lig unbe­ein­flusst von Zuru­fen aus der FPÖ, taucht ein berüch­tig­ter Nazi-Schlä­ger von Blood & Honour, Gre­gor T., bei einer FPÖ-Ver­an­stal­tung auf – als Ordner.

Stimmt gar nicht, sagt die FPÖ, der war kein Ord­ner, der hat nur so getan, also ob. Stra­che erklärt, dass die FPÖ auf geprüf­te Sicher­heits­agen­tu­ren (wel­che bit­te?) zurück­grei­fe – und schon ploppt der nächs­te Nazi auf, Mar­kus P.!


Mar­kus P. als Secu­ri­ty auf der Stei­ge in der Lug­ner-City (2.9.2010)

Mar­kus P. ver­fügt schon über reich­hal­ti­ge Ord­ner­er­fah­run­gen, konn­te er doch schon 2002 die Neo­na­zis, die sich gegen die Wehr­machts­aus­stel­lung durch die Wie­ner Innen­stadt gröl­ten, als Ord­ner beglei­ten. Beim Auf­marsch der Kame­ra­den zu Ehren des Nazi-Flie­gers Nowot­ny durf­te er gemein­sam mit Gre­gor T., Felix Budin und Gott­fied Küs­sel auf­mar­schie­ren. Wahr­schein­lich haben sie sich dabei über ihre Ord­ner-Erfah­run­gen ausgetauscht.


P. als Ord­ner bei der Demons­tra­ti­on der Kam­derad­schaft Ger­ma­nia (2002)


Mar­kus P. am Grab des Nazi-Flie­gers Wal­ter Nowot­ny, im Vor­der­grund ein Gre­gor T., rechts, foto­gra­fie­rend Gott­fried Küssel


Vor­ne mit Trans­pa­rent mar­schie­rend alt­be­kann­te Gesich­ter, im Mit­tel­teil Mar­kus P.


Links im Bild Mar­kus P., im hin­te­ren Teil der Demons­tra­ti­on (mit Kin­der­wa­gen) mar­schie­rend: Gott­fried Küssel


Gott­fried Küssel

Mit soviel Ord­ner-Erfah­rung im Gepäck durf­te Mar­kus P. natür­lich bei dem Nazi-Über­fall auf das Ernst-Kirch­we­ger-Haus nicht fehlen.


Mar­kus P. beim Angriff auf das Ernst Kirch­we­ger Haus (2005)

Was also spricht dage­gen, dass Mar­kus P. bei der Wahl­kampf- Auf­takt­ver­an­stal­tung von HC Stra­che in der Lug­ner-City ein­fach vor­bei­schaut? Zum Grüß­gott-Sagen, wie es unter freund­li­chen Men­schen so üblich ist? Was kann der Ärms­te dafür, dass ihn – mit die­ser Ord­ner­er­fah­rung am Buckel – jedes (lin­ke) Sub­jekt gleich für einen Ord­ner hält, obwohl „ordent­li­che” Ord­ner vor­ge­se­hen sind. Was kön­nen Mar­kus P. und Gre­gor T. dafür, dass sie wie Ord­ner ausschauen?

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