Gudenus: „Ich sehe mich in der Mitte, bis gemäßigt.” Stellt sich die Frage: Wenn Gudenus in der Mitte steht, wo stehen dann die rechts von ihm?
Welch Geisteskind er ist, wird an dem Dialog über die von ihm 2004 verwendete Vokabel „Umvolkung“ deutlich. Die „Presse“ hält ihm vor, dass das DÖW das als Nazi-Vokabular eingestuft habe. Gudenus fragt zunächst: „Wer ist das DÖW?“, um sich dann selbst zu antworten: „Das klingt ein bißchen wie doof.“ Die Kellernazis werden sich die Schenkel wundklopfen bei diesem Sager! Gudenus kann aber auch anders – gehaltvoller: „Das Bild ist so, wie er das zeichnet.“ Ja, das hat was!
Seinen Chef kann er allerdings nicht toppen. Heinz-Christian Strache parierte David Schalko in einem „Standard“-Gespräch (1.9.2010) folgendermaßen:
Schalko: „Ist Elisabeth Keyl noch für Sie tätig? Die eines Nachts mit einer Waffe und Gottfried Küssel in einem Puff am Gürtel aufgetaucht ist und Menschen bedroht hat?“
Strache: “Sie hatte keine Schusswaffe. Wir haben über eine Suspendierung geredet, aber sie ist eine Mutter von vier Kindern, und ich bin gegen eine Vorverurteilung.“
SdR-LeserInnen wissen es besser: Es war nicht eines Nachts, sondern es war die wilde, rauschende Nacht der Burschenschaft Silesia im Puff, wo nach einer wilden Schlägerei Elisabeth Keyl mit Gottfried Küssel zurückgekehrt ist. Nicht sie, sondern er soll die Waffe bei sich geführt haben! Ein Fehler in der Satzstellung – und schon ist’s passiert: Aus der erregenden Melange von Puffbrüdern, Burschenschaftern, Schlägern und Nazis macht der Chef eine Mutter von vier Kindern, die man gegen Vorverurteilungen schützen muss.
Veranstalter? Die Aktiven der Wr. Akad. B! Silesia; siehe auch fpö & kriminalität — „Feiern im Puff mit Schlägerei”
Wir weinen uns gleich zum nächsten Satz, den Strache diesmal „Österreich“ (9.9.2010) spendiert: „Bei meinen Veranstaltungen arbeiten keine Neonazis.“ – Danke, sehr lieb! Arbeiten vielleicht nicht, aber brüllen, drohen, schlägern und die zarten Händchen recken.