Dabei besuchte erst 2006 Andreas Mölzer [1], [2] mit vier Freunden bei einem angeblich „vorwiegend privaten” Besuch die Islamische Republik Iran (Quelle: News), deren Staatsoberhaupt „de jure” der Zwölfte Imam Muhammad al-Mahdi ist, also eine historische Persönlichkeit aus dem 9. Jahrhundert u.Z. Bei dem „vorwiegend privaten” Besuch trafen die vier Freunde und Mölzer auch eine Reisegruppe der FP-Akademie und Ewald Stadler. Es soll zu einem „hochrangige Treffen” mit Regierungsvertretern gekommen sein, wobei aber Stillschweigen darüber vereinbart wurde. Treffend formuliert News weiter: „Wie nahe sich die Daham-statt-Islam-Partei und die Spitzen des Mullahstaates stehen, wurde zuletzt im Juni bewiesen. Damals konnten iranische Spitzenpolitiker die Bühne der FP-Akademie für PR zum Thema „unser friedliches Atom-Programm” nutzen.”
Peter Fichtenbauer und der iranischen Parlamentspräsident Ali Larijani Bildquelle
2009 besuchte Peter Fichtenbauer von der FPÖ den Iranischen Parlamentspräsidenten Ali Larijani in Teheran. (Quelle: Kruppzeuch) Martin Graf wurde daraufhin zu seiner Meinung über den Besuch Fichtenbauers im Iran befragt, der Blog „Einladung zum Biervulkan” fasste die darauf folgende Antwort so zusammen:
Martin Graf antwortete, dass dieser Besuch eine Initiative des Abgeordneten selbst war (es ist allgemein üblich, dass auch Parlamentsabgeordnete internationale Kontakte pflegen), Bei dieser Reise ging es um die Pflege von wirtschaftlichen Beziehungen. Er betonte, dass Österreich seine Rolle als neutrales Land ernst nehmen und sich seine Aussenpolitik nicht von anderen Staaten wie z.B. den USA diktieren lassen solle. Befremdlich war seine Aussage, dass die FPÖ dem umstrittenen iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinejad einen herzlichen Empfang bereiten würden, sollte er einmal nach Österreich kommen.
Der iranische Staatspräsident also, der seit Beginn seiner Präsidentschaft 2005 aggressive anti-israelische Äußerungen tätigte, Israel das Existenzrecht abspricht, Vernichtungsvorhersagen gegenüber Israel ausspricht, antisemitische Verschwörungstheorien wiedergibt, sowie den Holocaust leugnet. 2006 fand in Teheran auf Anordnung des Staatspräsidenten des Irans die sogenannte „Holocaust-Konferenz” statt, bei der auch österreichische Vertreter anwesend waren, darunter Hans Gamlich, Ernst Zündel, Herbert Schaller, Wolfgang Fröhlich, Moishe Friedman und der Wahlösterreicher David Duke. Neben diesen einschlägigen österreichischen Besuchern liest sich die TeilnehmerInnen-Liste wie das Who is Who der Holocaust-LeugnerInnen-Szene (siehe dazu auch: wikipedia).
Teilnehmer des ersten Konferenztages. Von links nach rechts: David Duke; Gazi Hussein aus Syrien; Konferenzleiter Rahmandost, Society for Supporting People of Palestine; Jan Bernhoff; Fredrick Toben Zitat: wikipedia
So verwundert es schon, wenn nun die FPÖ den SPÖ-Gemeinderatsabgeordneten Omar Al-Rawi auffordert, sich von Antisemitismus zu distanzieren und dabei auf die Anti-israelischen Proteste in Wien anlässlich der Erstürmung eines Schiffes durch die israelische Marine hinweist.
Ein Artikel über die Stellungsnahme der Israelitischen Kultusgemeinde:
IKG bezeichnet FPÖ-Aussagen gegen Islamisten als “heuchlerisch”
Wien (APA) – Die Israelitische Kultusgemeinde verwehrt sich gegen die Unterstützung durch die FPÖ im Kampf gegen Antisemitismus. So hatte der Wiener FPÖ-Gemeinderat David Lasar sein SPÖ-Pendant, Omar Al-Rawi, aufgefordert, sich von Antisemitismus und Judenhatz zu distanzieren. Der Präsident der IKG Wien, Ariel Muzicant, wies gegenüber der APA die ungewollte Hilfe zurück. Die FPÖ agiere scheinheilig und heuchlerisch, bei keiner Partei gebe es so viele “Kellernazis” und Verbindungen zu Holocaust-Leugnern.
“Keine Partei in Österreich hat so viele Kontakte zu Islamisten und radikalen Muslimen, wie FPÖ, FPK, BZÖ”, so Muzicant, der als Beispiele Saddam Hussein, Muammar Al-Gaddafi und Mahmoud Ahmadinejad nannte. Der FPÖ-Abgeordnete Johannes Hübner vertrete zudem den “selbst ernannten Oberrabbiner” Moishe Arye Friedman anwaltlich, wobei unklar geblieben sei, “ob ihn die FPÖ bezahlt oder der iranische Geheimdienst unterstützt hat”, sagt Muzicant. In diversen Einrichtungen der Familie Hübner würden außerdem immer wieder rechtsextreme Parteien aus ganz Europa ihre Veranstaltungen abhalten.
Lasar, selbst im rechten Flügel der IKG aktiv, hatte gemeint, Al-Rawi solle “weniger Krokodilstränen über die angeblichen FPÖ-Pauschalverurteilungen vergießen, sondern sich lieber klar und deutlich von Antisemitismus und Judenhatz distanzieren. Der FP-Mandatar in Wien bezog sich dabei auf eine durch die Freiheitlichen im Wiener Wahlkampf schon mehrmals strapazierte Kundgebung gegen die israelische Politik, bei der auch Al-Rawi anwesend war.
Muzicant gibt zwar teils “heftige Kontroversen” zwischen der jüdischen Gemeinde und einzelnen Vertretern der Muslime in Wien zu, dies könne aber nicht der Anlass sein, dass sich die FPÖ als Verteidiger der Juden aufspiele. Zumal der steirische Spitzenkandidat für die Landtagswahl, Gerhard Kurzmann, “Mitglied eines Traditionsverbandes der Waffen-SS” sei.
“Ihre wahre Gesinnung stellt die FPÖ mit dem Besuch eines rechten Treffens in Japan (Yasukuni Schrein in Tokio, Anm.) unter Beweis, bei welchem den rechtsextremen Gräuel durch japanische Soldaten gedacht wird, denen Hunderttausende Zivilisten in China, Korea usw. zum Opfer fielen”, legt Muzicant nach. Selbst die japanische Regierung nehme an diesem Gedenken nicht mehr teil.