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„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

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Das rassistische Mobbing der FPÖ – zwei Faktenchecks

Der Tiro­ler FPÖ-Chef Abwerz­ger macht für die Sprit­ze­n­at­ta­cken in Frank­reich Migran­ten ver­ant­wort­lich. Der ober­ös­ter­rei­chi­sche FPÖ-Chef Haim­buch­ner sprach im Mob­bing­fall von Vöck­la­bruck von Ter­ror durch Migra­ti­on. Bei­den Fäl­len ist gemein­sam: Sie haben nichts mit Migran­ten zu tun.

2. Juli 2025
Symbolbild (KI-generiert): Ein umgekippter Metallkübel, aus dem sich brauner Schlamm ergießt. Auf dem Kübel steht "FPO".
Symbolbild (KI-generiert)

Es ist ohne­hin schon uner­träg­lich, mit wel­cher irren Aggres­si­vi­tät und Ver­lo­gen­heit die diver­sen rech­ten Kampfposter*innen fast jede kri­mi­nel­le Akti­vi­tät oder auch nur den Ver­dacht einer sol­chen dazu benut­zen, um Migra­ti­on und Asylwerber*innen dafür ver­ant­wort­lich zu machen. Eine neue Qua­li­tät ist es aber, wenn FPÖ-Politiker*Innen fast flä­chen­de­ckend ohne jeden Genie­rer dabei mit­ma­chen und eine behaup­te­te eth­ni­sche Her­kunft für ihre Depor­ta­ti­ons­ag­gres­sio­nen miss­brau­chen – und (fast) nie­mand dage­gen protestiert.

Als Tho­mas Dim, Klub­ob­mann der FPÖ im ober­ös­ter­rei­chi­schen Land­tag, das School-Shoo­ting in Graz dazu miss­brauch­te, um Depor­ta­tio­nen ein­zu­for­dern (Dim: „Ich wie­der­ho­le mich: Ein Land ohne Abschie­bun­gen ist ein Land ohne Schutz“) folg­te nach der Ver­öf­fent­li­chung durch „Stoppt die Rech­ten“ noch Pro­test, der dazu führ­te, dass Dim sein Pos­ting still und heim­lich ent­sorg­te, nicht ohne vor­her noch einen Mit­ar­bei­ter dafür ver­ant­wort­lich zu machen.

Abwerzger: Keine Ahnung, aber Migrationspolitik hat Schuld

Am 24. Juni vor­mit­tags pos­te­te der Tiro­ler FPÖ-Obmann Mar­kus Abwerz­ger auf sei­ner Facebook-Seite:

Scho­ckie­ren­de Nach­rich­ten aus Frank­reich! Über 100 Frau­en wur­den bei einem Musik­fest mit mys­te­riö­sen Sprit­zen gesto­chen. Das ist das Ergeb­nis einer ver­fehl­ten Migra­ti­ons­po­li­tik und einer Gesell­schaft, die ihre eige­nen Bür­ger nicht mehr schüt­zen kann!
Sol­che Zustän­de dür­fen in Öster­reich nie­mals Rea­li­tät wer­den! Wir for­dern kon­se­quen­te Grenz­kon­trol­len, Remi­gra­ti­on und eine Null-Tole­ranz-Poli­tik gegen jede Form von Gewalt!

Abwerzgers rassistisches Posting am 24.6.25 (Screenshot FB)
Abwerz­gers ras­sis­ti­sches Pos­ting am 24.6.25 (Screen­shot FB)

Die Atta­cken auf Frau­en sol­len sich quer über ganz Frank­reich, auch in Luxem­burg und sogar in einem fran­zö­si­schen Über­see­ge­biet, auf der Insel Réuni­on ereig­net haben. Zuvor hat­te es auf Tik­Tok und Snap­chat War­nun­gen gege­ben, dass sich Män­ner zu sol­chen Sprit­ze­n­at­ta­cken ver­ab­re­det hätten.

Das ers­te Ziel war damit schon erreicht. den Frau­en Angst zu machen. Ins­ge­samt, so die ers­ten Mel­dun­gen, sei­en an die 150 Frau­en von Sti­chen aller Art betrof­fen. Eini­ge davon stell­ten sich sehr schnell als Irr­tum her­aus (Insek­ten­sti­che), ande­re waren das Resul­tat einer in den sozia­len Medi­en erzeug­ten Panik­stim­mung. Bis zu 14 Män­ner wur­den fest­ge­nom­men, wobei es in kei­nem fran­zö­si­schen Medi­um und auch nicht von der Poli­zei irgend­wel­che Hin­wei­se auf Migran­ten als Täter gege­ben hat. Abwerz­ger setz­te sei­nen het­ze­ri­schen FB-Post zu einem Zeit­punkt ab, als noch kei­ne belast­ba­ren Ermitt­lungs­er­geb­nis­se vor­han­den waren. Nun dreh­te sich die Infor­ma­ti­ons­la­ge sogar soweit, dass kein ein­zi­ger Fall einer Sprit­ze­n­at­ta­cke bestä­tigt wer­den konnte.

Aus Sicht der Behör­den zeich­net sich ab, dass die Vor­fäl­le zumin­dest größ­ten­teils Ergeb­nis unbe­grün­de­ter Panik waren. Schon vor dem 21. Juni hat­ten Posts auf Sozia­len Netz­wer­ken vor angeb­li­chen Sprit­zen-Angrif­fen gewarnt und damit eine ange­spann­te Stim­mung geschürt. Nach dem Fest ver­brei­te­ten sich Dut­zen­de Vide­os und Berich­te ver­meint­li­cher Opfer online, was die Angst wei­ter hoch­koch­te. Die Poli­ce natio­na­le spricht von einer „pani­que coll­ec­ti­ve irrai­son­née“– einer irra­tio­na­len kol­lek­ti­ven Panik, die sich viral in den sozia­len Medi­en hoch­ge­schau­kelt habe. (vgl. lemonde.fr, 27.6.25; tf1info.fr, 28.6.25; spiegel.de, 28.6.25)

Die Het­ze von Abwerz­ger aber ist geblie­ben und auch Kom­men­ta­re wie die­se sind es: „Zu spät.Österreich ist schon dem Unter­gang geweiht.Dank unse­rer beschis­se­nen Poli­tik.“ „Ist in Wien normal“

Haimbuchner will Staatsbürgerschaft zweiter Klasse

Noch ärger als der Tiro­ler FPÖ-Obmann Abwerz­ger trieb es die FPÖ Ober­ös­ter­reich nach den Medi­en­be­rich­ten um Mob­bing­fäl­le an der HTL Vöck­la­bruck. In einem ers­ten Bericht der „Kro­nen Zei­tung“ war von sehr bru­ta­len, auch gewalt­tä­ti­gen Atta­cken auf einen 15-jäh­ri­gen Schü­ler, began­gen durch fünf 20-jäh­ri­ge Schü­ler aus Afgha­ni­stan, der Tür­kei und Alba­ni­en die Rede.

Die FPÖ über­nahm unge­prüft und unge­fil­tert die­se Dar­stel­lung. Man­fred Haim­buch­ner, stell­ver­tre­ten­der Lan­des­haupt­mann und Lan­des­ob­mann der FPÖ OÖ, hetz­te in einer Pres­se­aus­sendung am 26.6. los:

Soll­te es sich bei den frag­li­chen Migran­ten um aus­län­di­sche Staats­bür­ger han­deln, so ist eine sofor­ti­ge Abschie­bung die ein­zig rich­ti­ge Ant­wort. Es ist nicht län­ger hin­zu­neh­men, dass die fau­len Früch­te der lin­ken Mul­ti­kul­ti­t­räu­me­rei­en tag­täg­lich unse­re Gesell­schaft ter­ro­ri­sie­ren.

Manfred Haimbuchner: "Nach den schockierenden Medienberichten über die monatelange Misshandlung eines HTL-Schülers im Bezirk Vöcklabruck durch Mitschüler mit Migrationshintergrund" (Screenshot FB 26.6.25) – Posting ist Stand 1.7.25 noch immer online.
Man­fred Haim­buch­ner: „Nach den scho­ckie­ren­den Medi­en­be­rich­ten über die mona­te­lan­ge Miss­hand­lung eines HTL-Schü­lers im Bezirk Vöck­la­bruck durch Mit­schü­ler mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund” (Screen­shot FB 26.6.25) – Pos­ting ist Stand 1.7.25 noch immer online.

Maxi­mi­li­an Wein­zierl, FPÖ-Jugend­spre­cher im Natio­nal­rat urteil­te in einer Pres­se­aus­sendung (26.6.25), dass die Täter das Recht auf Bil­dung ver­wirkt hät­ten – eine schier unfass­ba­re Ansa­ge! In der­sel­ben Aus­sendung orte­te der blaue Bil­dungs­spre­cher Her­mann Brückl gar ein „ekla­tan­tes Staats­ver­sa­gen“ und „an vie­len Schu­len eine gefähr­li­che Kul­tur des Weg­se­hens“. Mit ihren 20 Jah­ren sei­en die fünf Täter auch „kei­ne Kin­der mehr“.

Fakt ist aller­dings, dass die mut­maß­li­chen Täter (auch für sie gilt die Unschulds­ver­mu­tung) nicht 20 Jah­re alt sind, son­dern 15 und 16. Wei­ters beton­te die Schu­le in einer Stel­lung­nah­me am 27.6., dass kei­ner der vier (nicht fünf!) beschul­dig­ten Schü­ler afgha­ni­scher Her­kunft ist: „Es han­delt sich aus­schließ­lich um öster­rei­chi­sche bzw. EU-Staats­bür­ger.“

Man­fred Haim­buch­ner dürf­te das schon gewusst oder zumin­dest geahnt haben, denn in sei­ner Stel­lung­nah­me setzt er nach:

Soll­te es für eine Abschie­bung schon zu spät sein, weil einer oder meh­re­re der Migran­ten im Besitz der öster­rei­chi­schen Staats­bür­ger­schaft sei­en, so „bestä­tigt das nur die FPÖ-For­de­rung nach der Staats­bür­ger­schaft auf Pro­be, einer Abschaf­fung des Rechts­an­spruchs auf die öster­rei­chi­sche Staats­bür­ger­schaft, der Mög­lich­keit zur Aberken­nung der Staats­bür­ger­schaft, sowie die Not­wen­dig­keit zur Schaf­fung von Anreiz­sys­te­men für die Rück­kehr von nicht anpas­sungs­fä­hi­gen Fami­li­en ins Herkunftsland“.

Mer­ke: Für einen FPÖ­ler wie Haim­buch­ner, auch stell­ver­tre­ten­der Bun­des­par­tei­ob­mann der FPÖ und angeb­lich gemä­ßig­ter als Kickl, gibt es also öster­rei­chi­sche Staatsbürger*innen zwei­ter Klas­se, die immer Migrant*innen blei­ben wer­den und nach Wil­len der FPÖ jeder­zeit mit der Aberken­nung ihrer Staats­bür­ger­schaft rech­nen müs­sen. Pro­test gegen die­ses Form von kla­rer völ­ki­scher Poli­tik und ras­sis­ti­schem Mob­bing ist nicht bekannt.

Der Bil­dungs­spre­cher der FPÖ will eine „gefähr­li­che Kul­tur des Weg­se­hens an vie­len Schu­len“ erkannt haben. Das ist eine mas­si­ve und mög­li­cher­wei­se auch straf­recht­lich rele­van­te Anschul­di­gung von Lehrer*innen, die nach Ansicht des FPÖ-Bil­dungs­spre­chers sys­te­ma­tisch ihre Auf­sichts­pflich­ten ver­let­zen (die HTL Vöck­la­bruck hat die gegen sie erho­be­nen Beschul­di­gun­gen in ihrer Stel­lung­nah­me klar zurück­ge­wie­sen). Gegen sol­che Vor­wür­fe soll­te eigent­lich die Gewerk­schaft aktiv werden.

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Schlagwörter: FPÖ | Hetze | Oberösterreich | Rassismus/Antimuslimischer Rassismus | Tirol

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