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Abscheulicher Hass – verharmlost von Rechts: Die Causa Dries Van Langenhove

Er hat­te Glück: nur ein Jahr beding­ter Haft für den bel­gi­schen Rechts­extre­mis­ten Dries Van Lan­gen­ho­ve – wegen abscheu­li­cher Het­ze, Holo­caust­ver­harm­lo­sung und NS-Memes. Aus dem rechts­extre­men Lager kommt kon­zer­tiert Soli­da­ri­tät mit dem Täter, und die öster­rei­chi­sche EU-Abge­ord­ne­te Ste­ger wit­tert sogar eine „Mei­nungs­dik­ta­tur“.

27. Juni 2025
Pano-Doku 5.9.18: Dries Van Langenhove in "Wie is Schild & Vrienden écht?"
Pano-Doku 5.9.18: Dries Van Langenhove in "Wie is Schild & Vrienden écht?"

Dries Van Lan­gen­ho­ve, eins­ti­ger Jung­star der flä­mi­schen Rechts­extre­men, wur­de am 20. Juni 2025 wegen hass­erfüll­ter Online-Akti­vi­tä­ten ver­ur­teilt. Ein Beru­fungs­ge­richt im bel­gi­schen Gent befand den 30-jäh­ri­gen Grün­der der stark an die Iden­ti­tä­ren ange­lehn­ten Jugend­be­we­gung „Schild & Vri­en­den“ (1) schul­dig der Auf­sta­che­lung zu Dis­kri­mi­nie­rung, Hass und Gewalt. Die Rich­ter bestä­tig­ten damit im Kern ein Urteil aus 2024 wegen Ver­stö­ßen gegen Bel­gi­ens Anti-Ras­sis­mus- und Holocaustleugnungs-Gesetze.

Zwar setz­te das Beru­fungs­ge­richt die 2024 ver­häng­te ein­jäh­ri­ge Haft­stra­fe zur Bewäh­rung aus, redu­zier­te die Geld­bu­ße von ursprüng­lich 16.000 Euro auf 1.600 Euro und kipp­te eben­falls das zehn­jäh­ri­ge Ver­bot für ein poli­ti­sches Amt, doch die Sym­bo­lik der Ver­ur­tei­lung bleibt unmiss­ver­ständ­lich: Was Van Lan­gen­ho­ve und sei­ne rechts­ra­di­ka­len Gesin­nungs­freun­de getan haben, „bedroht die fried­li­che Gesell­schaft und unter­gräbt das Recht der Bevöl­ke­rung auf ein men­schen­wür­di­ges Leben“ (vrt.be, 20.6.25), hält das Gericht fest. Die deut­li­che Straf­min­de­rung wur­de mit der lan­gen Ver­fah­rens­dau­er argu­men­tiert, die die Ver­tei­dung durch fort­wäh­ren­de Ver­zö­ge­rungs­tak­ti­ken mit­ver­ur­sacht hatte.

Der ehe­ma­li­ge Abge­ord­ne­te der Vlaams Belang-Par­tei, Bel­gi­ens gro­ßer Rechts­au­ßen-Par­tei (2), sieht sich hin­ge­gen aus­schließ­lich als Opfer. „Das ist ein schwar­zer Tag für die Mei­nungs­frei­heit“, kom­men­tier­te er nach dem Rich­ter­spruch und kün­dig­te an, vor den Kas­sa­ti­ons­ge­richts­hof (3) und not­falls vor den Euro­päi­schen Gerichts­hof zu zie­hen. Für das Gen­ter Beru­fungs­ge­richt jedoch war klar: Van Lan­gen­ho­ves „Kampf für die Mei­nungs­frei­heit“ ist nichts ande­res als ein Deck­man­tel für ras­sis­ti­sche Het­ze und letzt­lich auch Auf­ru­fe zur Gewalt. Das Opfer-Framing wur­de quer durch die rechts­extre­me Sze­ne Euro­pas gereicht und lan­de­te auch bei Petra Steger.

Welche Meinungsfreiheit?

Den Aus­gangs­punkt der Cau­sa bil­de­te eine Inves­ti­ga­tiv-Repor­ta­ge des flä­mi­schen Rund­funks VRT im Sep­tem­ber 2018. Ein Jour­na­list hat­te sich under­co­ver Zugang zu den gehei­men Online­fo­ren von „Schild & Vri­en­den“ ver­schafft. Was nach außen als patrio­ti­scher Jugend­klub auf­trat, ent­pupp­te sich im Ver­bor­ge­nen als teils neo­na­zis­ti­scher Online-Kel­ler. Hun­der­te Mit­glie­der ver­brei­te­ten in geschlos­se­nen Face­book- und Dis­cord-Chats etwa 67.000 Bei­trä­ge vol­ler Ras­sis­mus, Anti­se­mi­tis­mus, Sexis­mus und Homo­pho­bie. Mus­li­me, Juden, Schwar­ze, Frau­en, Homo­se­xu­el­le, Lin­ke – kei­ne Grup­pe blieb verschont.

Die öffent­lich gewor­de­nen Bei­spie­le lesen sich wie ein Worst-of rechts­extre­mer Men­schen­ver­ach­tung. Ein Meme zeig­te Adolf Hit­ler grin­send mit dem Text: „Sie kön­nen nicht ras­sis­tisch sein, wenn es nur eine Ras­se gibt“ – ein zyni­scher „Witz“, der Völ­ker­mord als Lösung pro­pa­giert. Die „Wit­ze“ sol­len bis zu toten Flücht­lings­kin­dern gereicht haben. Auch wenn Van Lan­gen­ho­ve selbst kei­ne Holo­caust-leug­nen­den Memes pos­te­te, ließ er die Grup­pen­mit­glie­der gewähren.

Van Lan­gen­ho­ve habe die übri­gen Ange­klag­ten mit hin­ein­ge­zo­gen in sei­ne ras­sis­ti­sche, hass­erfüll­te, natio­nal­so­zia­lis­ti­sche und nega­tio­nis­ti­sche Pro­pa­gan­da, mit der er Men­schen gegen ande­re auf­het­zen wol­le, sag­te der Rich­ter. Und der Ange­klag­te habe zudem noch vie­le wei­te­re Men­schen dazu ange­spornt, ihm dar­in zu fol­gen. (brf.be, 12.3.24)

Die Stra­te­gie: Mit schein­bar „humo­ri­gen“ Inter­net­bil­dern soll­te men­schen­ver­ach­ten­des Gedan­ken­gut als harm­lo­ser Spaß getarnt wer­den. Doch die Gren­ze zum offe­nen Extre­mis­mus war längst über­schrit­ten. Ein lin­gu­is­ti­sches Gut­ach­ten im Straf­ver­fah­ren stell­te fest, dass in den S&V‑Chats die schlimms­ten Beschimp­fun­gen gegen Immi­gran­ten gerich­tet waren. In einem der gele­ak­ten Chats pos­te­te Van Lan­gen­ho­ve selbst den Satz: „Eini­ge Kul­tu­ren sind min­der­wer­tig.“ Was dar­an Humor sein soll, erschließt sich wohl kaum jemandem.

Unter sei­ner Lei­tung kur­sier­ten Holo­caust-ver­harm­lo­sen­de Memes, anti­se­mi­ti­sche Kari­ka­tu­ren und auch sadis­ti­sche Gewalt­fan­ta­sien. So zeig­te eine Foto­mon­ta­ge Leo­pold II. beim Abha­cken von Oba­mas Hän­den – eine Anspie­lung auf die bel­gi­schen Kolo­ni­al­ver­bre­chen im Kon­go. Sol­che Inhal­te sei­en kei­nes­wegs bloß der­be Spä­ße, son­dern ver­folg­ten das Ziel, Ras­sis­mus und Gewalt­be­reit­schaft zu schü­ren, so der Rich­ter­se­nat. Zwei­fel­los wür­den alle die­se „Wit­ze“ auch vor einem öster­rei­chi­schen Gericht landen.

Abscheuliche Memes in geschlossenen Gruppen (Screenshot VRT News 5.9.18)
Abscheu­li­che Memes in geschlos­se­nen Grup­pen (Screen­shot VRT News 5.9.18)

Van Langenhove als Gruppen-Admin und Stichwortgeber

Dries Van Lan­gen­ho­ve war nicht nur allei­ni­ger Admin der Chat­grup­pen, son­dern auch inhalt­li­cher Stich­wort­ge­ber. Über 5.000 Bei­trä­ge gin­gen direkt auf sein Kon­to. Der Gerichts­hof bezeich­ne­te ihn als Mas­ter­mind, das sei­ne Anhän­ger durch immer radi­ka­le­re Inhal­te ansta­chel­te. In einem Bei­trag ora­kel­te er: „Der Tag der Gewalt wird noch kom­men, ich weiß, wel­che Sei­te vor­be­rei­tet sein wird.“ Das Gericht war über­zeugt, dass er mit sol­chen Aus­sa­gen eine para­mi­li­tä­ri­sche Men­ta­li­tät in der Grup­pe för­der­te. Den Schuld­spruch setz­te es daher nicht nur für Hass­re­de, son­dern auch für die Betei­li­gung an einer ras­sis­ti­schen Ver­ei­ni­gung und dem Ver­brei­ten von Holocaustleugnung.

Konzertierte Re-Aktionen

Doch Van Lan­gen­ho­ve ist kein Ein­zel­tä­ter. Er ist eng ver­netzt mit Akteu­ren der euro­päi­schen „Neu­en Rech­ten”, allen vor­an mit dem öster­rei­chi­schen Iden­ti­tä­ren Mar­tin Sell­ner. Bei­de pro­pa­gie­ren Ver­schwö­rungs­my­then wie den „gro­ßen Aus­tausch“ und insze­nie­ren sich als Vor­kämp­fer gegen eine angeb­li­che Isla­mi­sie­rung Euro­pas. Bereits 2017 tra­fen sie sich bei einem iden­ti­tä­ren Ver­net­zungs­tref­fen in Frank­reich. Seit­her pfle­gen sie per­sön­li­che und digi­ta­le Koope­ra­ti­on. 2023 saß Van Lan­gen­ho­ve im Publi­kum, als Sell­ner in Leu­ven vor natio­na­lis­ti­schen Stu­den­ten sprach. Im Mai 2025 tra­ten bei­de bei einer Ver­an­stal­tung im ita­lie­ni­schen Gall­ara­te auf, die offen die Mas­sen­de­por­ta­ti­on von Migrant*innen propagierte.

Martin Sellner und Dries Van Langenhove in Flandern (Screenshot X 27.3.25)
Mar­tin Sell­ner und Dries Van Lan­gen­ho­ve in Flan­dern (Screen­shot X 27.3.25)

Die Reak­tio­nen aus dem rechts­extre­men Lager auf das Urteil fol­gen einem bekann­ten rhe­to­ri­schen Mus­ter: Der Schuld­spruch wird als poli­tisch moti­vier­te Jus­tiz­will­kür dar­ge­stellt, Van Lan­gen­ho­ve zum unschul­di­gen Fami­li­en­va­ter sti­li­siert und der Straf­pro­zess als Angriff auf die Mei­nungs­frei­heit quer durch ver­schie­de­ne Län­der insze­niert. Die FPÖ-Euro­pa­ab­ge­ord­ne­te Petra Ste­ger schrieb in Ver­dre­hung der Tat­sa­chen auf Facebook:

12 Mona­te Haft auf Bewäh­rung, angeb­lich für geschmack­lo­se Bil­der die ande­re in sei­ner Dis­cord Grup­pe gepos­tet haben. In Wahr­heit wur­de hier ein jun­ger Fami­li­en­va­ter ver­ur­teilt, weil er sich gegen die Migra­ti­ons­po­li­tik sei­ner Regie­rung aus­ge­spro­chen hat. Ein Skan­dal­ur­teil, das uns allen in Euro­pa zeigt, wie schnell die Gren­ze zur Mei­nungs­dik­ta­tur über­schrit­ten ist. (FB 20.6.25)

Die neo­na­zis­ti­sche Schwei­zer Grup­pie­rung „Jun­ge Tat“ sprach von einem „fried­li­chen Patrio­ten“, gegen den ein „Ein­schüch­te­rungs­feld­zug“ geführt wer­de, und warn­te: „Heu­te trifft es ihn — mor­gen dich?“ (TG, 20.6.25) Logisch, dass auch Mar­tin Sell­ner reagier­te: „Mein Freund wur­de ver­ur­teilt – wegen Memes, die jemand ande­rer gepos­tet hat.” (TG 20.6.25) Der AfD-Euro­pa­ab­ge­ord­ne­te Alex­an­der Jung­bluth warb wie vie­le ande­re aus dem Rechts­au­ßen-Lager mit dem Hash­tag #FreeDries für die Frei­las­sung des Ver­ur­teil­ten, der nie in Haft war, und behaup­te­te, das Urteil sei nur des­halb erfolgt, weil Van Lan­gen­ho­ve zur „erstar­ken­den poli­ti­schen Oppo­si­ti­on“ gehö­re. (FB 20.6.25)

Martin Sellner: "Mein Freund wurde verurteilt! Dries van Langenhove wurde heute in Belgien zu einer Haftstrafe auf Bewährung verurteilt - wegen Memes, die jemand anderer in einem Chat gepostet hat. Es gab bei ihm 3 Razzien, 7 Jahre lang wurde er gequält und Unsummen an Kosten ihm und seiner Familie geraubt. Aber er bleibt stark und wir stehen hinter ihm!" (Screenshot TG 20.6.25)
Mar­tin Sell­ner: „Mein Freund wur­de ver­ur­teilt!”, „7 Jah­re lang wur­de er gequält”, „ihm und sei­ner Fami­lie geraubt” (Screen­shot TG 20.6.25)
Petra Steger (FPÖ): "12 Monate Haft auf Bewährung, angeblich für geschmacklose Bilder die andere in seiner Discord Gruppe gepostet haben. In Wahrheit wurde hier ein junger Familienvater verurteilt, weil er sich gegen die Migrationspolitik seiner Regierung ausgesprochen hat. Ein Skandalurteil, das uns allen in Europa zeigt, wie schnell die Grenze zur Meinungsdiktatur überschritten ist." (Screenshot FB 20.6.25)
Petra Ste­ger (FPÖ): „angeb­lich für geschmack­lo­se Bil­der”, „ein jun­ger Fami­li­en­va­ter ver­ur­teilt”, „Skan­dal­ur­teil”, „Gren­ze zur Mei­nungs­dik­ta­tur über­schrit­ten” (Screen­shot FB 20.6.25)
Alexander Jungbluth (AfD): "#FreeDries Wegen ein paar fragwürdiger Memes in einer privaten Chatgruppe, die er wohlgemerkt nicht einmal selbst verschickt hatte, stand der flämische Politaktivist Dries Van Langenhove lange vor Gericht im Berufungsverfahren. Zuvor musste er drei Hausdurchsungen über sich ergehen lassen. Heute fiel das Urteil: Zwölf Monate bedingte Haft für den Familienvater. Das alles unter Vorwand, weil er zur erstarkenden politischen Opposition in Belgien gehort, die das repressive System nicht mehr anders zu bekämpfen weiß. Das Urteil ist ein Schlag gegen die gesamte rechte Opposition in Europa. #FreeDries (Screenshot FB 20.6.25)
Alex­an­der Jung­bluth (AfD): „#FreeDries Wegen ein paar frag­wür­di­ger Memes”, „Fami­li­en­va­ter”, „das repres­si­ve Sys­tem” (Screen­shot FB 20.6.25)
Junge Tat (CH): "Dries van Langenhove - Familienvater, beliebter Aktivist und einst jüngster Abgeordneter Belgiens - wird zu 12 Monaten bedingter Haft verurteilt. Der Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Chatgruppe mit fragwürdigen Memes, die er selbst nie gepostet hat. Drei Hausdurchsuchungen bei Dries, über 20 im Umfeld. Der belgische Staat geht mit voller Härte gegen einen friedlichen Patrioten vor. Der Einschüchterungsfeldzug dauert nun schon mehrere Jahre an. Dieses Urteil ist ein Angriff auf die patriotische Opposition und Meinungsfreiheit in ganz Europa. Wenn Belgiens Justiz so mit einem populären Abgeordneten umgeht, was droht anderen Aktivisten? Heute trifft es ihn - morgen dich?" (Screenshot TG 20.6.25)
Jun­ge Tat (CH): „Fami­li­en­va­ter”, „Memes, die er selbst nie gepos­tet hat”, „mit vol­ler Här­te gegen einen fried­li­chen Patrio­ten”, „Ein­schüch­te­rungs­feld­zug” (Screen­shot TG 20.6.25)

Strategie des „Engagement Farming“

In all die­sen Bot­schaf­ten zeigt sich ein sys­te­ma­tisch gepfleg­tes Opfer-Nar­ra­tiv, das von einem ver­meint­li­chen Mei­nungs­dik­tat aus­geht. Die rea­len Inhal­te der Chat­grup­pen wer­den ent­we­der ver­harm­lost oder ganz unter­schla­gen. Die Akteur*innen betrei­ben hier geziel­tes „Enga­ge­ment Far­ming“: Sie bewirt­schaf­ten den (her­bei­fan­ta­sier­ten) poli­ti­schen Skan­dal als Gele­gen­heit zur Mobi­li­sie­rung, emo­tio­na­li­sie­ren durch Begrif­fe wie „Fami­li­en­va­ter“ und „Repres­si­on“ und hal­lu­zi­nie­ren eine euro­pa­wei­te Ver­fol­gung der „patrio­ti­schen Oppo­si­ti­on“. Dabei wird bewusst ver­schlei­ert, dass Van Lan­gen­ho­ve nicht für eine Mei­nung, son­dern für kon­kre­te Inhal­te und sei­ne Füh­rungs­rol­le in Hass- und Hetz­platt­for­men ver­ur­teilt wurde.

Die Reak­tio­nen aus der Sze­ne bestä­ti­gen die poli­ti­sche Stra­te­gie, die auch vor Gericht sicht­bar wur­de: einer­seits das geziel­te Spiel mit der Gren­ze zwi­schen Sag­ba­rem, Unsag­ba­rem und Straf­ba­rem und ande­rer­seits ein völ­lig über­stei­ger­tes Opfer­ge­ha­be im Fall einer Nie­der­la­ge, wenn die­se auch kaum rea­le Fol­gen hat – Stich­wort: „FreeDries“. Kei­ne Rol­le in den Soli­da­ri­täts­kund­ge­bun­gen spie­len übri­gens die fünf eben­falls ver­ur­teil­ten Mit­an­ge­klag­ten. Spen­den­auf­ru­fe gibt es nur für den Gruppenführer.

Spendenkampagne für Van Langenhove: Spendenziel 300.000 Euro
Spen­den­kam­pa­gne für Van Lan­gen­ho­ve: Spen­den­ziel 300.000 Euro

Fußnoten

1 Schild & Vri­en­den (Schild & Freun­de) wur­de 2017 gegrün­det, Inhal­te, Akti­ons­for­men und Auf­bau der Grup­pe wei­sen deut­li­che Par­al­le­len zur Iden­ti­tä­ren Bewe­gung auf.
2 Van Lan­gen­ho­ve war zwi­schen 2019 und 2023 Par­la­ments­ab­ge­ord­ne­ter und wur­de zwar in die Frak­ti­on von „Vlaams Belang“ auf­ge­nom­men, blieb selbst aber parteifrei.
3 Der Kas­sa­ti­ons­ge­richts­hof prüft, ob der Pro­zess kor­rekt ver­lau­fen ist, ob das Urteil dem Gesetz folgt und ob ein Ver­fah­ren wie­der­holt wer­den muss oder nicht.

Quellen (Auswahl)

➡️ Die Pano-Doku­men­ta­ti­on von „VRT News“ (5.9.18; nie­der­län­disch): Wie is Schild & Vri­en­den écht?
➡️ Dos­siers mit Screen­shots zu den „Pano“-Enthüllungen: vrt.be (5.9.18): De twee gezich­ten van Schild & Vri­en­den: recht­se beweging ver­sus gehei­me groep vol racis­me, seks­is­me en wapens (Die zwei Gesich­ter von Shield & Fri­ends: Rechts­ge­rich­te­te Bewe­gung ver­sus Geheim­grup­pe vol­ler Ras­sis­mus, Sexis­mus und Schusswaffen)
Wat moet je doen om „strij­der” of „vete­ra­an” van Schild & Vri­en­den te wor­den en wat is het eind­d­oel? (Was muss man tun, um ein „Krie­ger“ oder „Vete­ran“ von Shield & Fri­ends zu wer­den, und was ist das Endziel?)
➡️ Details zu den Vor­wür­fen aus dem erst­in­stanz­li­chen Urteil: globalfreedomofexpression.columbia.edu: The Case of Schild & Vri­en­den (S&V)
➡️ Zum zweit­in­stanz­li­chen Urteil: brusselstimes.com (20.6.25) Con­vic­ted far-right for­mer MP gets lower sen­tence on appeal

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