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„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

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FPÖ und AfD – Wer ist rechtsextrem(er)?

Nach mehr­jäh­ri­ger Beob­ach­tung stuf­te das deut­sche Bun­des­amt für Ver­fas­sungs­schutz die AfD als „gesi­chert rechts­extre­mis­tisch“ ein. Wäre die FPÖ eine Par­tei in Deutsch­land, wür­de sie die Kri­te­ri­en für die Ein­stu­fung zwei­fel­los eben­falls erfüllen.

7. Mai 2025
Bundesamt für Verfassungsschutz stuft die AfD als gesichert rechtsextremistisch ein (Pressemitteilung BfV)
Bundesamt für Verfassungsschutz stuft die AfD als gesichert rechtsextremistisch ein (Pressemitteilung BfV)

Die Pres­se­mit­tei­lung des BfV zur Hoch­stu­fung der AfD als „gesi­chert rechts­extre­mis­tisch“ ist knapp, ent­hält aber eini­ge wesent­li­che Anknüp­fungs­punk­te, die dann auch in Medi­en erläu­tert wur­den. Die kon­ser­va­ti­ve „Frank­fur­ter All­ge­mei­ne Zei­tung“ (3.5.25) schreibt:

Wei­ter war zu erfah­ren, dass der eth­nisch-abstam­mungs­mä­ßi­ge Volks­be­griff, den das Gut­ach­ten der Par­tei attes­tiert, unter ande­rem fest­ge­macht wird an Begrif­fen wie „Pass­deut­sche”, Chif­fren wie „Gro­ßer Aus­tausch” und „Umvol­kung” für einen angeb­lich gesteu­er­ten Pro­zess der Ver­drän­gung eth­nisch Deut­scher und der Ver­wen­dung von Tier­me­ta­phern — mit Fokus auf inva­si­ve Arten — im Zusam­men­hang mit Migra­ti­on. Frem­den­feind­lich sei­en etwa in der Par­tei ver­brei­te­te Aus­drü­cke wie „Mes­ser­mi­gran­ten” und die wie­der­hol­te For­de­rung nach „mil­lio­nen­fa­cher Remi­gra­ti­on“.

Was bedeutet die Hochstufung?

De Ein­stu­fung als gesi­chert rechts­extre­mis­tisch erleich­tert dem Ver­fas­sungs­schutz vor allem den Ein­satz nach­rich­ten­dienst­li­cher Maß­nah­men zur Über­wa­chung der AfD.

Ande­re Rechts­fol­gen für die AfD sind nach die­ser Ein­stu­fung denk­bar, aber nicht zwin­gend damit verbunden:

  • Par­tei­fi­nan­zie­rung: nach Arti­kel 21 (3) des deut­schen Grund­ge­set­zes ist es mög­lich, „Par­tei­en, die nach ihren Zie­len oder dem Ver­hal­ten ihrer Anhän­ger dar­auf aus­ge­rich­tet sind, die frei­heit­li­che demo­kra­ti­sche Grund­ord­nung zu beein­träch­ti­gen oder zu besei­ti­gen (…)”, von der staat­li­chen Finan­zie­rung aus­zu­schlie­ßen. Das ist bei der Par­tei „Die Hei­mat“ (frü­her NPD) für die Dau­er von 6 Jah­ren vom Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt 2024 https://www.parlament.gv.at/fachinfos/rlw/Deutschland-Keine-Finanzierung-fuer-verfassungsfeindliche-Partei so ent­schie­den worden.
  • Kei­ne staat­li­che Finan­zie­rung für die poli­ti­sche Bil­dungs­ar­beit: Das Stif­tungs­fi­nan­zie­rungs­ge­setz erfor­dert, dass Stif­tun­gen der Par­tei­en (in Öster­reich die Par­tei­aka­de­mien) „aktiv für die frei­heit­lich-demo­kra­ti­sche Grund­ord­nung“ ein­tre­ten müs­sen. Die AfD hat schon bis­her für die AfD-nahe Desi­de­ri­us-Eras­mus-Stif­tung kei­ne Finan­zie­rung erhal­ten – mit der jetzt fest­ge­stell­ten rechts­extre­mis­ti­schen Aus­rich­tung ist das fak­tisch ausgeschlossen.
  • Par­tei­ver­bot: Anders als in Öster­reich gibt es in Deutsch­land ein Ver­fah­ren, das das Ver­bot von Par­tei­en, die die frei­heit­lich-demo­kra­ti­sche Grund­ord­nung gefähr­den oder besei­ti­gen wol­len, auf Antrag von Bun­des­tag, Bun­des­rat oder Bun­des­re­gie­rung durch das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt ermög­licht. In der Geschich­te Deutsch­lands gab es bis­her zwei Par­tei­ver­bo­te: die Kom­mu­nis­ti­sche Par­tei Deutsch­lands (KPD) und die neo­na­zis­ti­sche Sozia­lis­ti­sche Reichs­par­tei (SRP) wur­den 1956 bzw. 1952 ver­bo­ten. 2001 und 2017 schei­ter­ten Par­tei­ver­bots­an­trä­ge gegen die NPD.

In Öster­reich ist auf der Grund­la­ge des Ver­bots­ge­set­zes (vor allem § 3a) die Neu­bil­dung der NSDAP oder einer ihrer Orga­ni­sa­tio­nen ver­bo­ten bzw. unter schwe­re Straf­an­dro­hung gestellt. Ein Ver­fah­ren zum Ver­bot extre­mis­ti­scher Par­tei­en ist in Öster­reich gesetz­lich nicht vorgesehen.

Auch ande­re Maß­nah­men wie der Ent­zug von Grund­rech­ten (für Ein­zel­per­so­nen) oder ein Beschäf­ti­gungs­ver­bot im Öffent­li­chen Dienst (Berufs­ver­bot) sind auf­grund der Ein­schät­zung des BfV denk­bar, erfor­dern aber Ein­zel­fall­prü­fun­gen und ‑ent­schei­dun­gen.

FPÖ und AfD: ein Vergleich

Gesi­chert scheint, dass die Kri­te­ri­en, die das BfV für sei­ne Ein­stu­fung der AfD als rechts­extre­mis­ti­sche Par­tei anwen­det, auch auf die FPÖ zutref­fen. Die „Umvol­kung“ hat Andre­as Möl­zer schon vor vie­len Jah­ren FPÖ-salon­fä­hig gemacht, das Bekennt­nis zur „deut­schen Volks‑, Kul­tur- und Sprach­ge­mein­schaft“ ist im Par­tei­pro­gramm der FPÖ (2011) neu fest­ge­schrie­ben wor­den, die „Minusz­wan­de­rung“ wur­de durch die noch ein­deu­ti­ge­re For­de­rung nach „Remi­gra­ti­on“ abge­löst und von Par­tei­chef Kickl höchst­per­sön­lich bestätigt.

Auch die Denun­zie­rung Geflüch­te­ter als „Mes­ser­mi­gran­ten“ ist uns nicht erspart geblie­ben. Ger­not Darm­ann, Sicher­heits­spre­cher der FPÖ im Natio­nal­rat, erklär­te erst vor kur­zem: „Die­se unkon­trol­lier­te Mas­sen­mi­gra­ti­on war gera­de in letz­ten Jah­ren auch eine Mes­ser­mi­gra­ti­on, ein Import von Gewalt, Kri­mi­na­li­tät und auch Ter­ro­ris­mus.“ (FPÖ-Pres­se­aus­sendung, 5.3.25). Der Unter­schied zu Deutsch­land? In Öster­reich regt sich kaum noch jemand dar­über auf. Auch dar­über nicht, dass etwa die FPÖ Tirol sich knapp vor Weih­nach­ten 2024 eine „Remi­gra­ti­on! Mil­lio­nen­fach!“ über die Sozia­len Medi­en wünschte.

Gemes­sen an sei­nen Kri­te­ri­en, müss­te der deut­sche Ver­fas­sungs­schutz die FPÖ mit Sicher­heit als rechts­extrem einstufen.

Update 7.5.25: Die deut­sche Trans­pa­renz­platt­form „Frag den Staat” hat Tei­le aus dem Gut­ach­ten des Ver­fas­sungs­schut­zes ver­öf­fent­licht: „Hier sind die ers­ten Bele­ge zur Ver­fas­sungs­feind­lich­keit der AfD”

Zecken und ande­re Para­si­ten in der FPÖ

FPÖ-Gene­ral­se­kre­tär Chris­ti­an Hafenecker stieß am 25. April im Zuge der Natio­nal­rats­de­bat­te zum Rechts­extre­mis­mus­be­richt des DÖW wäh­rend der Rede des Grü­nen Lukas Ham­mer als Zwi­schen­ruf aus: „Dür­fen die Zecken alles?“ (vor­läu­fi­ges Ste­no­gra­phi­sches Pro­to­koll, 25.4.25) FPÖ-Obmann Her­bert Kickl beschimpf­te in sei­ner Rede zum 1. Mai den SPÖ-Vor­sit­zen­den Andre­as Babler als „lin­ke Zecke“. Bei­de folg­ten damit einem Sprach­ge­brauch, der aus­schließ­lich in rechts­extre­men Krei­sen ver­brei­tet ist, um Anders­den­ken­de, vor allem Lin­ke, zu dif­fa­mie­ren.

Die Abwer­tung von Men­schen als Para­si­ten haben schon die Natio­nal­so­zia­lis­ten benutzt, um Juden und Jüdin­nen zu dehu­ma­ni­sie­ren. Hit­ler schrieb in „Mein Kampf“ über „den Juden“:

Er ist und bleibt der typi­sche Para­sit, ein Schma­rot­zer, der wie ein schäd­li­cher Bazil­lus sich immer mehr aus­brei­tet, sowie nur ein güns­ti­ger Nähr­bo­den dazu ein­lädt. Die Wir­kung sei­nes Daseins aber gleicht eben­falls der von Schma­rot­zern: wo er auf­tritt, stirbt das Wirts­volk nach kür­ze­rer oder län­ge­rer Zeit ab.

Die­ses Bild hat­te wohl auch eine nie­der­ös­ter­rei­chi­sche FPÖ-Funk­tio­nä­rin 2015 im Kopf, als sie Geflüch­te­te als Para­si­ten beschimpf­te und anfüg­te, dass zu vie­le Para­si­ten den Wirt töten wür­den. Sie und Kickl sind aber nicht die ein­zi­gen in der FPÖ, die Meta­phern mit Para­si­ten benut­ze. Unter Blau­en wim­melt es gera­de­zu von Sprach­bil­dern, in denen Arbeits­lo­se als „Wohl­stands­pa­ra­si­ten“ oder „Sozi­al­schma­rot­zer“, poli­ti­sche Geg­ner als „Volks­schäd­lin­ge“, die Regie­rung als „Para­si­ten“ oder „Schma­rot­zer“ bezeich­net werden.

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Schlagwörter: AfD | FPÖ | Nationalsozialismus | Österreich | Rechtsextremismus | Verfassungsschutz | Weite Welt

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