Skip to content
Stoppt die Rechten

Stoppt die Rechten

Antifaschistische Website

social media logo x social media logo facebook social media logo bluesky
  • Suche
  • Wissen
    • Rechtsextremismus
    • Ist die FPÖ rechtsextrem?
    • Rechtsextreme Medien in Österreich
    • Faschismus
    • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
    • Antisemitismus
    • Rassismus
    • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
    • NS-Symbole und Abzeichengesetz
    • Verhetzung. Was ist das? Was kann ich dagegen tun?
  • Handeln
    • Aktiv werden und handeln
    • Was kann wie wo gemeldet werden?
    • Gegen Sticker & Geschmiere
    • How to “Prozessreport”?
  • Hilfreich
    • Anleitung Sicherung von FB-Postings/Kommentaren
    • Strafbare Inhalte im Netz: eine Anzeige/Sachverhaltsdarstellung einbringen
  • Wochenrückblick
  • Gastbeiträge
  • Materialien
  • Rezensionen

„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

FPÖ
Einzelfallzähler

aktuell 0 Fälle
alle Fälle lesen

Waffenfunde
 

0
alle Fälle lesen
Lesezeit: 3 Minuten

Zwei Jahre Haft für den Neonazi-Waffendealer

Mit sie­ben Vor­stra­fen star­te­te der Neo­na­zi-Waf­fen­dea­ler Erwin H. in sei­nen Wie­der­be­tä­ti­gungs­pro­zess. Ange­klagt waren unzäh­li­ge brau­ne Chat­nach­rich­ten und eben­so unzäh­li­ge NS-Devo­tio­na­li­en, mit denen er ein pri­va­tes Muse­um bestü­cken wollte.

6. März 2025
Der Neonazi-Waffendealer Erwin H. vor Gericht (© SdR)
Der Neonazi-Waffendealer Erwin H. vor Gericht (© SdR)

Immer wieder bedingte Entlassungen

Seit min­des­tens 2009 hat­te der 59-jäh­ri­ge, aus Zwettl stam­men­de Inn­vier­ter Erwin H. Kon­takt in die Neo­na­zi-Sze­ne. Er war bereits der Waf­fen­dea­ler des „Objekt 21“, kam damals aber wie vie­le ande­re Betei­lig­te unbe­scha­det, näm­lich straf­frei davon. Begon­nen hat­te H. sei­ne kri­mi­nel­le Kar­rie­re bereits als 25-Jäh­ri­ger mit einem Ein­bruch­dieb­stahl, danach folg­ten bereits Delik­te nach dem Waf­fen- und Kriegs­ma­te­ri­al­ge­setz. Bis 2014 waren es sechs Vor­stra­fen, nach den aller­meis­ten Ver­ur­tei­lun­gen wur­de er bedingt ent­las­sen. War­um, weiß wohl nur die Jus­tiz, nach­voll­zieh­bar ist es von außen nicht. Auch nicht, dass H. nach sei­ner Ver­ur­tei­lung 2023 (Sucht­gift­han­del) erneut bedingt ent­las­sen wur­de, um direkt wie­der in die Unter­su­chungs­haft zu wandern.

Auf H. stieß man im Zuge von Ermitt­lun­gen gegen den frü­he­ren Objekt 21-Boss Manu­el „Spee­dy“ S.. Der wur­de, nach­dem der Deut­sche Den­nis M. an der Gren­ze nach Deutsch­land mit Waf­fen im Auto abge­fan­gen wor­den war, über­wacht. „Spee­dys“ Kon­tak­te zu H. wur­den dem Ange­klag­ten zum Ver­häng­nis. Die Raz­zi­en im Juni 2023 („Ban­di­dos-Kom­plex“) för­der­ten bei H. ein Waf­fen­ar­se­nal und NS-Devo­tio­na­li­en zu Tage. Die Ermitt­lun­gen zu den Waf­fen dau­ern noch an.

Keine Distanzierung vom NS

Am 27. Febru­ar ging es im Lan­des­ge­richt Ried nur um die Delik­te nach dem Ver­bots­ge­setz. Bei den Haus­durch­su­chun­gen wur­den in sei­nem Eltern­haus in Zwettl und an ande­ren Orten im Inn­vier­tel zahl­rei­che NS-Devo­tio­na­li­en gefun­den, dar­un­ter „Hit­ler-Wein“, Haken­kreu­ze in diver­sen Aus­for­mun­gen, Foto­gra­fien, Büs­ten, Bücher, Abzei­chen und vie­le wei­te­re Nazi-Relik­te. Der Ange­klag­te habe geplant, mit sei­nen Devo­tio­na­li­en in Zwettl ein pri­va­tes NS-Muse­um ein­zu­rich­ten, lau­te­te ein Vor­wurf. Ein ande­rer: Vor dem Eltern­haus hat­te er zusam­men mit sei­nem Vater eine rie­si­ge „Schwar­ze Son­ne“ „von Pfu­schern aus dem Aus­land“ pflas­tern las­sen, die jah­re­lang offen­bar nie­man­den gestört hat­te, obwohl sie selbst via Goog­le Street­view zu sehen war.

4 Meter breite "Schwarze Sonne" bei Erwin H. in Zwettl
4 Meter brei­te „Schwar­ze Son­ne” bei Erwin H. in Zwettl

Zudem wur­den 127 Nazi-bezo­ge­ne Inhal­te auf sei­nen zehn beschlag­nahm­ten Han­dys ent­deckt. Sei­ne Nach­rich­ten, die zum Teil an einen grö­ße­ren Kreis an Per­so­nen gin­gen – eini­ge von ihnen wer­den eben­falls vor Gericht erschei­nen müs­sen –, ent­hiel­ten jede Men­ge Adolf Hit­ler ver­eh­ren­de Sujets, aber auch direk­te Ver­glei­che der Coro­na-Maß­nah­men mit dem NS. Kuri­os: Ange­klagt wur­de auch ein von H. ver­schick­tes Pos­ting der anti­fa­schis­ti­schen Doku-Initia­ti­ve „democ“ zum neo­na­zis­ti­schen „Tag der Ehre“ Budapest.

Erwin H. bekann­te sich in kei­nem Punkt schul­dig, zu den Vor­wür­fen äußer­te er sich nur spo­ra­disch. Sein Ver­tei­di­ger ließ daher grö­ße­re Tei­le aus dem Akt vor­le­sen, was sich ver­mut­lich für sei­nen Man­dan­ten nicht posi­tiv aus­ge­wirkt haben dürf­te. Ob der Bezug auf René Schi­ma­nek, den seit weni­gen Tagen ehe­ma­li­gen Büro­lei­ter von Wal­ter Rosen­kranz, und die ein­schlä­gi­gen Fun­de im Lan­gen­loi­ser Forst­haus gehol­fen hat, darf eben­falls bezwei­felt wer­den. Vom Natio­nal­so­zia­lis­mus moch­te H. sich vor Gericht nicht distan­zie­ren, obwohl er dies gegen­über sei­ner Bewäh­rungs­hel­fe­rin, die eben­falls vor Gericht aus­sag­te, getan haben soll. Die erklär­te die brau­nen Gegen­stän­de mit sei­ner Sam­mel­lei­den­schaft und dass H. nun durch die Situa­ti­on sehr belas­tet sei.

Die Geschwo­re­nen gin­gen schließ­lich mit 54 Haupt­fra­gen in die Bera­tun­gen und kamen nach drei Stun­den mit einem sehr ein­deu­ti­gen Schuld­spruch zurück: Sie ent­schie­den in 52 ein­stim­mig auf schul­dig, in der Fra­ge, ob H. mit Devo­tio­na­li­en ein Muse­um in Zwettl geplant hat­te, mit sechs zu zwei auf schul­dig und nur in der Fra­ge, die zwei gefälsch­te Geld­schei­ne betraf, auf nicht schul­dig. H. erhielt zwei Jah­re unbe­dingt als Zusatz­stra­fe und wan­der­te wie­der ins Gefäng­nis zurück. Die Staats­an­walt­schaft leg­te sofort Beru­fung ein, der Ver­tei­di­ger äußer­te sich nicht. Damit ist das Urteil nicht rechtskräftig.

Gescheiterter Rettungsversuch

Um den brau­nen Schrott zu ret­ten, leg­te der Ver­tei­di­ger eine auf Fran­zö­sisch ver­fass­te und mit dem Tag des Pro­zes­ses datier­te Schen­kungs­ur­kun­de vor. H. woll­te die Devo­tio­na­li­en einem Muse­um im fran­zö­si­schen Col­mar über­las­sen. Der Rich­ter wies das Schrift­stück mit dem Hin­weis „Ich kann kein Fran­zö­sisch“ kur­zer­hand ab. Damit wird H.s Samm­lung vernichtet.

Wir dan­ken prozess.report für die Prozessbeobachtung!

  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • E-Mail 
  • spenden 
Keine Beiträge mehr verpassen: Email-Benachrichtigung aktivieren
abgelegt unter: Dokumentation
Schlagwörter: Illegaler Waffenbesitz | Oberösterreich | Suchtmittelgesetz | Verbotsgesetz | Wiederbetätigung

Verwandte Beiträge

  • 4. Juli 2023
    Der Waffendealer von Objekt 21
  • 10. Nov. 2023
    Drogen-Prozess: „Ich möchte mich dazu nicht äußern!“
    Erwin H. am 9.11.23 vor Gericht (© SdR)

Beitrags-Navigation

« Schimanek und der Sprengstoffexperte
Magnet, AUF1 und die Fake News »

» Zur erweiterten Suche

Spenden

Wissen

  • Rechtsextremismus
  • Ist die FPÖ rechtsextrem?
  • Rechtsextreme Medien in Österreich
  • Faschismus
  • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
  • Antisemitismus
  • Rassismus
  • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
  • NS-Symbole und Abzeichengesetz
  • Verhetzung

Handeln

  • Aktiv werden und handeln
  • Was kann wie wo gemeldet werden?
  • Gegen Sticker & Geschmiere
  • How to “Prozessreport”?

Hilfreich

  • Postings gerichtstauglich sichern
  • Wie verfasse ich eine Sachverhaltsdarstellung?
  • Archiv aller Beiträge
  • Schlagwörter-Wolke
E-Mail-Benachrichtigung bei neuen Beiträgen
  • Wochenrückblicke
    Beiträge
  • Gastbeiträge
    Beiträge
  • Materialien
    Beiträge
  • Rezensionen
    Beiträge
Um unsere Arbeit fortführen zu können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen – danke für Ihre Unterstützung!

Stoppt die Rechten, Sparkasse Neunkirchen Gloggnitz IBAN AT46 2024 1050 0006 4476

oder viaPaypal

Kontakt

Vorfälle und Hinweise bitte über unser sicheres Kontaktformular oder per Mail an:
[email protected]

Wir garantieren selbstverständlich den Schutz unserer Informant*innen, der für uns immer oberste Priorität hat.

Spendenkonto

Um unsere Arbeit fortführen zu können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen – danke für Ihre Unterstützung!

Stoppt die Rechten, Sparkasse Neunkirchen Gloggnitz

IBAN AT46 2024 1050 0006 4476

Oder via PayPal:

Socials

social media logo x social media logo facebook social media logo bluesky

Links

  • Rechtsextremismus
  • Ist die FPÖ rechtsextrem?
  • Rechtsextreme Medien in Österreich
  • Faschismus
  • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
  • Antisemitismus
  • Rassismus
  • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
  • NS-Symbole und Abzeichengesetz
  • Verhetzung
  • Aktiv werden und handeln
  • Was kann wie wo gemeldet werden?
  • Gegen Sticker & Geschmiere
  • How to “Prozessreport”?
  • Postings gerichtstauglich sichern
  • Wie verfasse ich eine Sachverhaltsdarstellung?
  • Archiv aller Beiträge
  • Schlagwörter-Wolke
  • Über uns
  • Beirat und Unterstützer*innen
  • Datenschutz
  • Impressum
Spenden