Waidhofen an der Ybbs/NÖ: Zweimal Hakenkreuz-Schmierereien
Wels/OÖ: Wieder Nazi-Propaganda
Villach/K: Schuleinbrüche mit Wiederbetätigung
Wien: Nichte in Bettlade und Hakenkreuz-Tattoo am Hals
Wien: Gehäufte rechtsextreme Übergriffe
Waidhofen an der Ybbs/NÖ: Zweimal Hakenkreuz-Schmierereien
Die „Niederösterreichischen Nachrichten“ berichten über zwei Hakenkreuz-Schmierereien in Waidhofen/Ybbs. Am Gebäude des Waidhofner Lokalbahnhofs wurden auf der Fassade ein Hakenkreuz und die Parole „Ausländer raus“ hinterlassen (vgl. noen.at, 14.01.25). Wenige Tage später wurde die Fassade eines Hauses in der Pfarrgasse mit einem Hakenkreuz verunstaltet. (vgl. NÖN, 22.1.25, S. 6)
Wels/OÖ: Wieder Nazi-Propaganda
Dass Wels ein Hotspot rechtsextremer bzw. neonazistischer Umtriebe ist, wird nicht zuletzt durch die Vorfälle, die sich im Welser Magistrat abgespielt haben, belegt – hier wird noch immer ermittelt. Aber auch einschlägige Schmierereien gehören fast zum Alltag der Stadt. Bereits im Dezember 24 waren in einer Parkanlage ein Hakenkreuz mit dem Text „Tot (sic!) den Juden“ geschmiert worden. Nun hat die Welser Antifa den nächsten Vorfall zur Anzeige gebracht.
Eine Stiege an der Traun wurde mit einem Hakenkreuz und anderen NS-Symbolen bemalt. „Wir haben den Sachverhalt überprüft und zeigen ihn an“, sagt Antifa-Vorsitzender Werner Retzl. Bei den Tätern müsse es sich um tief im braunen Gedankengut verhaftete Personen handeln, ist die Antifa überzeugt.
Denn neben dem Hakenkreuz seien die Symbole Lebensrune, Odal- und Sigrune zu sehen: „Das waren Symbole von NS-Organisationen und sind es auch von Neonazi-Organisationen.“ Gerade der Zeitpunkt ist für Retzl bemerkenswert. Denn in wenigen Tagen, am 27. Jänner, wird seit 2005 der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau mit dem internationalen Holocaust-Gedenktag gedacht. (Kurier, 22.1.25, S. 16)
Villach/K: Schuleinbrüche mit Wiederbetätigung
Zwei Jugendliche im Alter von 15 und 16 Jahren wurden als mutmaßliche Täter von Einbrüchen in mindestens zwei Schulen in Villach identifiziert. Zwischen dem 9. und 14. Juli des Vorjahres waren sie in die Gebäude eingebrochen, verursachten Sachschäden in beträchtlicher Höhe und beschmierten Wände mit Hakenkreuzen. Die von der Polizei mittlerweile überführten Jugendlichen zeigten sich bei der Befragung größtenteils geständig und wurden angezeigt – auch nach dem Verbotsgesetz. (Quelle: kaernten.orf.at, 22.1.25)
Wien: Nichte in Bettlade und Hakenkreuz-Tattoo am Hals
Ein unter der Obhut des Jugendamtes stehendes elfjähriges Mädchen war nicht in ihre Wohngruppe zurückgekehrt, woraufhin die Polizei eingeschaltet wurde. Ein Hinweis führte die Beamten zur Wohnung des Onkels des Mädchens in Döbling, der ihr bereits in der Vergangenheit des Öfteren Unterschlupf gewährt hatte. Als die Polizei gegen 23 Uhr an der Tür klopfte, behauptete der 30-jährige Onkel, nichts über den Aufenthaltsort seiner Nichte zu wissen. Bei einer freiwilligen Nachschau fand die Polizei das Mädchen allerdings in einer Bettlade versteckt vor.
Daraufhin eskalierte die Situation: Der Onkel bedrohte die Beamten, leistete bei seiner Festnahme heftigen Widerstand und verletzte dabei zwei Polizisten. In der Arrestzelle setzte sich sein aggressives Verhalten fort, indem er die Einrichtung zerstörte. Der Mann, der ein Hakenkreuz-Tattoo am Hals trägt, wurde wegen Kindesentziehung, Widerstand gegen die Staatsgewalt, Sachbeschädigung und nach dem Verbotsgesetz angezeigt und in eine Justizanstalt überstellt. (Quellen: Kronen Zeitung, 21.1.25, S. 26 und meinbezirk.at, 20.1.25)
Wien: Gehäufte rechtsextreme Übergriffe
Eine Welle von rechtsextremen Übergriffen in Wien führt der Journalist Markus Sulzbacher im „Standard“ (23.1.25) an.
Ein verwüstetes Lokal der Sozialistischen Jugend, Hakenkreuzschmierereien, ein Übergriff auf einen orthodoxen Juden oder Neonazis, die auf „Antifa”-Jagd gehen oder Gäste eines queeren Cafés bedrohen: In Wien kommt es seit einigen Monaten zu einer Welle rechtsextremer Überfälle und Provokationen. Parallel dazu taucht eine neue Generation von Rechtsextremen auf.
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Auch die Plattform „gruppe für organisierten antifaschismus wien“ führt in einem Thread auf Bluesky Neonazi-Übergriffe in Wien seit September 2024 an.
Neonazi-Übergriffe in Wien seit September 2024
Eine vorläufige, unvollständige Chronologie
Seitdem die extrem rechte FPÖ im September die Nationalratswahl gewonnen hat, erleben wir in Wien eine neue Welle rechter Gewalt. [1/20]
— gruppe für organisierten antifaschismus wien (@gfoa‑w.bsky.social) 9.Januar 2025 um 15:25