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„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

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Zwei Tote und zwei Rechtsextreme

In der Ort­schaft Piel­ach der Stadt­ge­mein­de Melk tötet der 42-jäh­ri­ge René M. sei­nen Stief­va­ter und lie­fert sich mit der Spe­zi­al­ein­heit Cobra einen Schuss­wech­sel, bevor er ver­haf­tet wird. Die Mord­waf­fe, eine Pis­to­le, hat er von sei­nem Nach­barn erwor­ben – ille­gal. Der Nach­bar wird weni­ge Tage nach der Tat tot auf­ge­fun­den. Sui­zid? Fix scheint, dass bei­de – mut­maß­li­cher Täter und Nach­bar – Rechts­extre­me waren.

27. Apr. 2023

Am 20.4. betä­tigt die Mut­ter von René M. um ca. 19 Uhr den Not­ruf und bit­tet um Hil­fe. Ihr Sohn habe ihren Lebens­ge­fähr­ten ange­schos­sen. Als die Poli­zis­ten der Spe­zi­al­ein­heit Cobra ein­tref­fen, hat sich der mut­maß­li­che Täter am Dach­bo­den ver­schanzt und lie­fert sich mit ihnen einen Schuss­wech­sel, wäh­rend im Erd­ge­schoss der Stief­va­ter bzw. Lebens­ge­fähr­te der Mut­ter trotz Ers­ter Hil­fe ver­blu­tet. René M. wird um 23 Uhr von der Cobra über­wäl­tigt, fest­ge­nom­men und mit leich­ten Schuss­ver­let­zun­gen in das Kran­ken­haus gebracht.

Wie die ers­ten Ermitt­lun­gen erge­ben, war die Tat­waf­fe ille­gal. René M. besaß auch kei­nen Waf­fen­schein und hat sich nach eige­nen Anga­ben die Pis­to­le bei sei­nem Nach­barn „besorgt“. Am 25.4. fin­det des­halb im Haus des Nach­barn F. (68) eine poli­zei­li­che Raz­zia statt, bei der etli­che Waf­fen sicher­ge­stellt wer­den. Zuvor war der Nach­bar Gott­fried F. tot in sei­nem Auto in einem Wald bei Emmers­dorf auf­ge­fun­den wor­den – mit einer Schuss­wun­de im Kopf und der Pis­to­le neben sich.

Als Motiv für den Mord an dem Stief­va­ter gab der Ver­däch­ti­ge René M. „Hass und Eifer­sucht“ an. Ein „merk­wür­di­ges“ Motiv, rät­sel­te das Gra­tis­blatt „heu­te“ und auch der „Kurier“ sah das Motiv „vor­erst offen“. Mitt­ler­wei­le gehen die Ermitt­ler, Lan­des­amt für Ver­fas­sungs­schutz und Lan­des­kri­mi­nal­amt Nie­der­ös­ter­reich, jeden­falls davon aus, dass sich bei­de, Täter und Nach­bar, im rechts­extre­men Milieu her­um­ge­trie­ben haben.

René M. war durch­aus vor­sich­tig und zurück­hal­tend mit sei­nen Daten. Auf sei­nem Face­book-Account ist fast nichts öffent­lich ein­seh­bar, aber allein die Anga­ben, wel­chen Per­so­nen und Insti­tu­tio­nen er folgt, sind schon sehr deut­lich: von zahl­rei­chen Funktionär*innenen und Mandatar*innen der FPÖ und AfD bis hin zu Pegi­da, Ste­fan Magnet, Mari­ne Le Pen und Iden­ti­tä­ren ist ein brei­tes Spek­trum der extre­men Rech­ten bei ihm vertreten.

Die Likes des René M. – alles, was rechtsextrem ist: FPÖ, Strache, Wilders, Salvini, Pegida, Identitäre ... (Screenshot FB René M.)
Die Likes des René M. – alles, was rechts­extrem ist: FPÖ, Stra­che, Wil­ders, Sal­vi­ni, Pegi­da, Iden­ti­tä­re … (Screen­shot FB René M.)

Apro­pos Iden­ti­tä­re: Obwohl die Pos­tings auf sei­nem Kon­to ver­bor­gen sind, haben wir eini­ge Kom­men­ta­re von M. auf ande­ren Accounts gefun­den, etwa bei Heinz-Chris­ti­an Stra­che. Als der in einem Pos­ting im Juli 2021 „von Ver­tre­tern der extrem rech­ten Iden­ti­tä­ren Bewe­gung“ spricht, kor­ri­giert ihn René M.:

Lie­ber Herr Stra­che, ich wür­de es begrü­ßen, wenn statt „extrem rech­ten” Iden­ti­tä­ren Bewe­gung eher von einer rechts­ak­ti­ven oder rechts­ak­ti­vis­ti­schen Iden­ti­tä­ren Bewe­gung gespro­chen wird. Alter­na­tiv wäre auch die Bezeich­nung rech­te NGO oder patrio­ti­sche Volks­be­we­gung anwend­bar. Die Bezeich­nung „extrem rech­ten” oder „rechts­extre­men” ist typi­sches Anti­fa-Jar­gon und soll­te eigent­lich nur den Links­extre­men und Kon­sor­ten vor­be­hal­ten bleiben.

M. kommentiert bei Strache: Identitäre nicht rechtsextrem nennen (Screenshot FB)
M. kom­men­tiert bei Stra­che: Iden­ti­tä­re nicht rechts­extrem nen­nen (Screen­shot FB)

Auch bei dem rechts­extre­men AfD-Man­da­tar Höcke trieb sich M. mit einem ras­sis­ti­schen Kom­men­tar her­um. Als Höcke im Juni 2018 die Schlie­ßung der Gren­zen und Rück­füh­rung von Migrant*innen for­der­te, schleim­te René M.: „Stimmt, wir brau­chen ein euro­pa­wei­tes Anti­vi­rus-Pro­gramm ! Die deut­sche Regie­rung braucht drin­gend ein patrio­ti­sches Update, damit ‚mal end­lich eine Sys­tem­wie­der­her­stel­lung mach­bar ist.“

M. kommentiert bei Höcke und will eine "Systemwiederherstellung"(Screenshot FB)
M. kom­men­tiert bei Höcke und will eine „Systemwiederherstellung”(Screenshot FB)

Als eine Zei­tung auf Face­book über die Ver­ge­wal­ti­gung einer Frau in Leip­zig durch drei Män­ner berich­tet, die als flüch­tig, aber ara­bisch wir­kend beschrie­ben wer­den, pos­tet René M. ein Foto von Pame­la Ren­di-Wag­ner mit dem ein­ge­blen­de­ten het­ze­ri­schen Text: „Die Aus­län­der­kri­mi­na­li­tät kön­nen wir nur wirk­sam bekämp­fen, wenn wir die Min­dest­si­che­rung erhö­hen.“ Der Ren­di-Wag­ner zuge­schrie­be­ne Text ist frei erfun­den bzw. erlo­gen wie die Zuord­nung zu dem Ver­bre­chen in Leip­zig, wie der dpa-Fak­ten­check aus­führ­lich erläutert.

M. schiebt Rendi-Wagner ein erlogenes Zitat unter (Screenshot FB)
M. schiebt Ren­di-Wag­ner ein erlo­ge­nes Zitat unter (Screen­shot FB)

Der tote Nach­bar mit den Waf­fen wird eben­falls als rechts­extrem beschrie­ben, war aber anschei­nend noch vor­sich­ti­ger mit sei­nen öffent­li­chen Anga­ben als René M.. Die Staats­an­walt­schaft ließ außer­dem ver­lau­ten, dass gegen Tote nicht ermit­telt wür­de. Das sind kei­ne guten Vor­aus­set­zun­gen für die Klä­rung der vie­len offe­nen Fragen.

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Schlagwörter: FPÖ | Illegaler Waffenbesitz | Mord/Mordversuch/Totschlag | Niederösterreich | Rechtsextremismus | Wien

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