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Wochenschau KW 24/21

Was wäre in Öster­reich los gewe­sen, wenn ein jun­ger Mann einen isla­mis­ti­schen Ter­ror­an­schlag gut­ge­hei­ßen und dem Atten­tä­ter Brief und Geld in die Zel­le geschickt hät­te? Wir kön­nen uns den Mega-Auf­­ruhr vor­stel­len. So aber war es „nur“ ein rechts­extre­mis­ti­scher Nie­der­ös­ter­rei­cher, der mit dem Atten­tä­ter von Christ­church sym­pa­thi­siert und des­sen Pro­pa­gan­da­schrift ver­brei­tet hat­te. Über sei­nen Pro­zess berichtet […]

21. Jun 2021

Krems/NÖ: Brief und Geld für den Christchurch-Attentäter
Wilhering/OÖ: Haken­kreuz mit Bitu­men aufgebracht

Krems/NÖ: Brief und Geld für den Christchurch-Attentäter

Berich­tet dar­über haben nur die Bezirks­blät­ter, das ver­häng­te Straf­maß am Ende des Pro­zes­ses wäre auch nicht auf­se­hen­er­re­gend, aber die Vor­wür­fe an den 24-jäh­ri­gen Ange­stell­ten aus dem Bezirk Krems-Land sind den­noch bemer­kens­wert. Denn der Ange­klag­te zeig­te nicht nur inner­li­che Sym­pa­thien für den Atten­tä­ter von Christ­church, der am 15. März 2019 51 Men­schen getö­tet und 50 wei­te­re ver­letzt hat­te, son­dern pro­pa­gier­te auch des­sen „Mani­fest“.

Der Ange­stell­te hat­te das Mani­fest des Atten­tä­ters wei­ter ver­brei­tet, indem er in Wien an Bus- und Stra­ßen­bahn­hal­te­stel­len Auf­kle­ber mit QR-Code ange­bracht hat­te. Über die­sen wur­de man zum Mani­fest des Atten­tä­ters wei­ter­ge­lei­tet. Bei­trä­ge auf rechts­extre­men Inter­net­sei­ten zu den Vor­fäl­len, die auch die soge­nann­te „Schwar­ze Son­ne“, ein alter­na­ti­ves Sym­bol des Haken­kreu­zes zeig­ten, ver­sah er mit Kom­men­ta­ren. Außer­dem hat­te der Ange­klag­te dem Atten­tä­ter einen Brief ins Gefäng­nis geschickt und Geld bei­gelegt. (meinbezirk.at, 18.6.21)

Der Ver­tei­di­ger führ­te den „jugend­li­chen Leicht­sinn“ des Ange­klag­ten ins Tref­fen, dass ihm die mög­li­che Höhe der Stra­fe nicht bewusst gewe­sen sei und dass er nun sein Leben ändern wolle.

Der 24-Jäh­ri­ge mein­te, er habe gedacht, dass er auf den Inter­net­sei­ten anonym blei­be. Er sei aus Inter­es­se und Neu­gier auf den rechts­extre­men Foren aktiv gewe­sen. Er habe wis­sen wol­len, wel­che Moti­ve der Atten­tä­ter gehabt habe. Er habe kei­ne rechts­ra­di­ka­le Gesin­nung und genie­re sich für das was er gemacht habe. (meinbezirk.at, 18.6.21)

Für all das kam der 24-Jäh­ri­ge mit einem äußerst mil­den Urteil davon: 22 Mona­te bedingt – nicht rechts­kräf­tig. Wir stel­len uns gera­de vor, was los gewe­sen wäre, wenn hier ein Isla­mist auf der Ankla­ge­bank geses­sen wäre, der etwa das Atten­tat am Ber­li­ner Breit­scheid­platz pro­pa­giert und dem Atten­tä­ter Geld in die Zel­le geschickt hätte …

Wilhering/OÖ: Haken­kreuz mit Bitu­men aufgebracht

Da hat sich jemand durch­aus Mühe gege­ben, um ein Haken­kreuz zu hin­ter­las­sen: Ursprüng­lich war die Feu­er­wehr wegen einer angeb­li­chen Ölspur auf der Thal­ham­mer­stra­ße in Wil­he­ring geru­fen wor­den. Die Ölspur ent­pupp­te sich jedoch als ein mit Bitu­men­mas­se ange­brach­tes, 3,5‑Meter gro­ßes Haken­kreuz – mit­ten auf der Stra­ße! „Laut der­zei­ti­gen Infor­ma­tio­nen nahm die Poli­zei die Sach­be­schä­di­gung auf und lei­te­te Ermitt­lun­gen gemein­sam mit dem Bun­des­amt für Ver­fas­sungs­schutz gegen Unbe­kannt ein.“ (heute.at/, 20.6.21)