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Wochenschau KW 13–14/21 (Teil 1)

Der eine droh­te sei­ner ehe­ma­li­gen Lebens­ge­fähr­tin, ihr die Keh­le zu durch­schnei­den, ein ande­rer, mit der Pump­gun bei Poli­ti­kern auf­zu­tau­chen. Und ein drit­ter, ein „Coro­­na-Maß­­nah­­men-Kri­­ti­ker“ soll beab­sich­tigt haben, 5G-Mas­­ten zu spren­gen und hat des­we­gen Ermitt­lun­gen zu ter­ro­ris­ti­schen Straf­ta­ten am Hals. Ver­gleichs­wei­se harm­los sind die brau­nen Sprü­he­rei­en, die an diver­sen Ört­lich­kei­ten in der Stei­er­mark hin­ter­las­sen wur­den. Graz-Tirol: […]

12. Apr 2021

Graz-Tirol: 8 Bier und die 30. Verurteilung
Bad Gleichenberg/Stmk: Dro­hung mit Pump­gun und brau­ne Bilder
Bez. Mistelbach/NÖ: Ter­ror­er­mitt­lun­gen gegen Weinviertler
West­stei­er­mark: NS-Sprü­he­rei­en von Jugendlichen
Trofaiach/Stmk: Geis­ti­ge Aus­schei­dun­gen nicht willkommen

Graz-Tirol: 8 Bier und die 30. Verurteilung

Er ist erst 40 Jah­re alt, wur­de mit 17 zum ers­ten Mal straf­fäl­lig und räumt offen­bar im Schnitt pro Jahr mehr als eine Stra­fe ab. Nun hat der in Graz vor Gericht ste­hen­de Tiro­ler nach 29 Vor­stra­fen sei­ne 30. Ver­ur­tei­lung kas­siert. Dies­mal wegen gefähr­li­cher Dro­hung gegen­über sei­ner ehe­ma­li­gen Lebens­ge­fähr­tin – sie habe es ver­dient, dass er ihr die Keh­le durch­schnei­de – und ille­ga­len Waf­fen­be­sit­zes. „‚Wir hat­ten Bezie­hungs­pro­ble­me. Ich habe eine Bekann­te gegrüßt, dar­auf­hin wur­de mei­ne Ex eifer­süch­tig – sie brach­te mich auf die Pal­me damit. Des­halb habe er acht Bier und eine Fla­sche Cock­tail getrun­ken. ‚Und wegen der Auf­re­gung nahm ich sechs Tablet­ten.’“ (Klei­ne Zei­tung, 9.4.21, S. 30)

Kurz vor die­sem Pro­zess gab’s eine Ver­ur­tei­lung wegen Wie­der­be­tä­ti­gung; Der Poli­zei hat­te er „Heil Hit­ler“ nach­ge­ru­fen: „Ich habe halt kei­ne guten Erfah­run­gen mit der Poli­zei“, war die Erklärung.

Das Urteil: zwei Mona­te Zusatzhaft.

Bad Gleichenberg/Stmk: Dro­hung mit Pump­gun und brau­ne Bilder

Der 62-jäh­ri­ge Ost­stei­rer, der via Face­book gedroht hat­te, mit der Pump­gun zu den „durch­ge­knall­ten Poli­ti­kern“ zu kom­men, war offen­bar schon so amts­be­kannt, dass die Cobra zu einer Nach­schau ausrückte.

Gegen Mit­ter­nacht wur­de der Betrun­ke­ne — er hat­te knapp 1,7 Pro­mil­le — fest­ge­nom­men. Poli­zis­ten fan­den bei der Haus­durch­su­chung einen ver­ros­te­ten Revol­ver (ohne Patro­nen), Pfei­le und Bogen, ein Mes­ser, Can­na­bis­kraut und bedenk­li­che Bil­der in Rich­tung Rechts­extre­mis­mus. „Ich woll­te wirk­lich nie­man­dem dro­hen, son­dern nur ein­mal Frust ablas­sen“, beteu­er­te der Ost­stei­rer bei sei­ner Ein­ver­nah­me. (krone.at, 7.4.21 https://www.krone.at/2383971)

Bez. Mistelbach/NÖ: Ter­ror­er­mitt­lun­gen gegen Weinviertler

Er gehört zu jener ver­schwö­rungs­ge­plag­ten Spe­zi­es, die meint, 5G-Mas­ten sei­en so schäd­lich für unse­re Gesund­heit, dass er in Chats zur Zer­stö­rung von Mas­ten auf­ge­ru­fen haben soll. „Sicher­ge­stellt sei­en auch Video-und Bild­da­tei­en, bei denen der Mann aus dem Bezirk Mis­tel­bach Spreng- und Brand­ver­su­che durch­ge­führt habe.“ (noe.orf.at, 7.4.21) Als „Kri­ti­ker der Coro­na­vi­rus-Maß­nah­men“, wie er sich selbst bezeich­ne­te, war er auch zumin­dest bei einer Demons­tra­ti­on in Wien anwe­send. Dort habe er „mit sei­nem Han­dy Beschä­di­gun­gen durch drei Per­so­nen an meh­re­ren Wahl­pla­ka­ten von Par­tei­en“ (noe.orf.at) festgehalten.

Nun hat der 34-jäh­ri­ge Wein­viert­ler eine Anzei­ge wegen Auf­for­de­rung zu ter­ro­ris­ti­schen Straf­ta­ten und Gut­hei­ßung ter­ro­ris­ti­scher Straf­ta­ten am Hals.

West­stei­er­mark: NS-Sprü­he­rei­en von Jugendlichen

Über ein hal­bes Jahr sol­len neun Jugend­li­che im Alter zwi­schen 14 und 19 diver­se Objek­ten im Raum Bänbach/Voitsberg mit Lack besprüht haben. 

Teil­wei­se gestan­den die jun­gen Täter die Taten“, heißt es von­sei­ten der Poli­zei. Es kam zu Sach­be­schä­di­gung in 14 Fäl­len, fünf­mal wur­de gegen das Ver­bots­ge­setz ver­sto­ßen. Teil­wei­se ein­deu­ti­ge Bot­schaf­ten, die dem NS-Gedan­ken­gut zuzu­ord­nen sei­en, haben die Jugend­li­chen mit ihren Sprü­he­rei­en hin­ter­las­sen. (Klei­ne Zei­tung, 8.4.21, S. 28)

Trofaiach/Stmk: Geis­ti­ge Aus­schei­dun­gen nicht willkommen

Die Face­book-Bot­schaft des Tro­fai­a­cher Bür­ger­meis­ters Maria Abel war klar: „Geis­ti­ge Aus­schei­dun­gen“, wie sie mit Haken­kreu­zen, SS-Runen und „Fuck LGBTQ“ hin­ter­las­sen wur­den, sind nicht will­kom­men. Die Spraye­rei­en wur­den in Tro­faiach auf einem ÖBB-Gebäu­de und einem Baum hin­ter­las­sen und sei­tens der Gemein­de und der ÖBB zur Anzei­ge gebracht.

Im Früh­ling kom­men die Vögel aus ihren Verstecken!
Ihr net­tes Sin­gen, ihre bun­ten Federn und die fri­schen Nes­ter gefal­len den meis­ten von uns.
Doch nicht alle „Vögel“ sind bei uns willkommen!
Heu­er ist auch der schon sel­ten gewor­de­ne „SCHMIERFINK“ wie­der ein­mal in unse­rer Stadt unter­wegs! Sei­ne Hin­ter­las­sen­schaf­ten und „geis­ti­gen Aus­schei­dun­gen“ ver­un­stal­ten die Umwelt und daher ist er bei uns ein­fach nicht will­kom­men! Schein­bar stirbt die­se ewig gest­ri­ge Art nicht aus, genau­so wie die Dumm­heit, die von sol­chen Bot­schaf­ten aus­geht! Übri­gens — über sein Ver­steck soll es schon wert­vol­le Infor­ma­tio­nen geben!

Bürgermeister Mario Abl auf FB
Bür­ger­meis­ter Mario Abl auf FB