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„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

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Lesezeit: 6 Minuten

Das Corona-Protestbusiness (Teil 3): Der Einzelkämpfer von QAnon Austria

K.K. erklär­te auf sei­nen mit „QAnon Aus­tria“ beti­tel­ten Kanä­len immer wie­der treu­her­zig, er sei ohne Ein­kom­men – sprich: Er geht kei­ner Beschäf­ti­gung nach – und lebe von den Spen­den, die ihm seine-Anhänger*innen zukom­men las­sen. Dann hat­te er auch noch einen Pro­zess am Hals – weil er als QAnon Gesicht gezeigt habe, wie er mein­te. Tat­säch­lich war alles ganz anders.

9. Feb. 2021

Seit er mit all sei­nen Accounts von Face­book raus­ge­flo­gen ist, pos­tet „Anon K.“ wie so vie­le Rech­te und Irren auf Tele­gram. Über den gan­zen Tag hin­weg ver­sorgt er sei­ne Abonnent*innen – das sind immer­hin knapp 11.500 – fast aus­schließ­lich mit zusam­men­ko­pier­ten oder aus ande­ren ver­schwö­rungs­ideo­lo­gi­schen und rechts­extre­men Kanä­len (wie etwa Wochen­blick, Info-Direkt) wei­ter­ge­lei­te­ten Nach­rich­ten. Sein Mar­ken­zei­chen: jede Men­ge Emo­jis. Und er sam­melt Spen­den. Weil er, der in Öster­reich gebo­re­ne Kroa­te, sich nun für Öster­reich opfert.

QAnon Austria FB-Seite mit 7.192 Fans und 9.5.82 Abonnent*innen (August 2020)
QAnon Aus­tria FB-Sei­te mit 7.192 Fans und 9.582 Abonnent*innen (August 2020)

Sei­nen auf­op­fe­rungs­vol­len Kampf führt er seit Beginn der Coro­na-Maß­nah­men­pro­tes­te. Vor­her – noch eini­ge Mona­te fern von QAnon und Coro­na – hat­te er unter dem Pseud­onym Kiki K. auf You­Tube mar­tia­lisch ange­kün­digt, end­lich sei­nen Mund auf­zu­ma­chen: „Also abon­niert mei­nen Kanal und ver­brei­tet die Schei­ße!“ Das dürf­te nicht so geklappt haben, denn gan­ze 31 Abon­nen­ten sind Kikis Auf­ruf gefolgt.

Realtalk auf YouTube mit Kiki K.
Real­talk auf You­Tube mit Kiki K.

In der ers­ten Fol­ge sei­nes „Real­talks“ erzählt Kiki sei­ne „Knast­sto­ry“, von sei­ner Flucht, die ihn zwei Jah­re lang von Nie­der­ös­ter­reich bis nach Her­nals geführt habe, von der Ver­haf­tung nach einem Ver­rat und sei­nen Aben­teu­ern im „Häfn“, vor allem jenes mit dem „Rot­licht­kö­nig“, dem „kor­rek­tes­ten Men­schen die­ser Welt“. Der Sinn sei­nes Talks, so Kiki, sei den Men­schen zu hel­fen, indem er, der geläu­ter­te Ex-Hoo­li­gan, der nie­mals eine Frau schla­gen wür­de (was Kiki ver­däch­tig oft betont), erzählt, wie das Leben so ist. In einer Fol­ge ver­rät Kiki auch, dass er einen Bru­der hat­te, der 2016 in Suben ver­stor­ben sei. Und dass sein Vater 2005 ver­stor­ben sei, als er, Kiki, gera­de in Haft war. Die­se Ver­si­on hat er spä­ter doch deut­lich abgewandelt.

Realtalk mit Kiki K.: Zum Schluss 31 Abonnenten und 0 Kommentare
Real­talk mit Kiki K.: Zum Schluss 31 Abon­nen­ten und 0 Kommentare

Nach nur drei Fol­gen und kei­ner Reso­nanz war Kikis Real­talk schon wie­der vor­bei, und er hat sich eine neue Mis­si­on gesucht, näm­lich über „QAnon Aus­tria“ als „Anon K.“ die Wahr­heit zu ver­brei­ten und Öster­reich vor dem Krieg zu ret­ten. Und um Geld zu kei­len. Das ist ihm über eine Face­book-Bekannt­schaft auch gelun­gen: Eine Frau hat­te ihm Geld gelie­hen. Da er die Rück­zah­lung nur teil­wei­se geleis­tet hat­te, stand er wegen Betrugs am 29. Jän­ner vor Gericht. Auch wegen eines Face­book-Pos­tings und wegen ille­ga­len Waf­fen­be­sit­zes. Er hat­te einen Schlag­stock („Tot­schlä­ger“) erstan­den, obwohl gegen ihn auf­grund sei­ner Vor­stra­fen ein Waf­fen­ver­bot auf­recht war. Sei­ne Akti­vi­tä­ten als „QAnon Aus­tria“ waren ein nicht pro­zess­re­le­van­tes Randthema.

Verhandlungskalender Wr. Neustadt: "Vergehen der Gutheißung mit Strafe bedrohter Handlungen nach § 282 Abs 2 StGB u.a. Del.
Ver­hand­lungs­ka­len­der Wr. Neu­stadt: „Ver­ge­hen der Gut­hei­ßung mit Stra­fe bedroh­ter Hand­lun­gen nach § 282 Abs 2 StGB u.a. Del.”

Im Vor­feld hat­te K. eini­ge Spen­den­auf­ru­fe getätigt:

📢 Lie­be Kämp­fe­rin­nen & Kämp­fer für die #WAHRHEIT für das #GUTE, das Jah­res­en­de rückt immer näher und alles wird ver­rück­ter & ver­rück­ter❗️
(…) Ich hab mich dazu ent­schie­den ein Macher zu sein und des­we­gen tue ich das was ich tue
✊✊
Ich hab durch mei­ne Auf­klä­rungs­ar­beit Pro­ble­me mit dem Ver­fas­sungs­schutz und Ter­ro­ris­mus­be­kämp­fung bekom­men und habe die Haupt­ver­hand­lung am Frei­tag, 8. Jän­ner 2021 um 14 Uhr im Lan­des­ge­richt Wie­ner Neu­stadt [Ver­hand­lung fand dann tat­säch­lich am 29.1. statt; SdR].
Der Straf­an­trag der Staats­an­walt­schaft Wie­ner Neu­stadt beginnt so:
„ZUR LAST: K.K. hat am 12.7.2020 in Gun­trams­dorf dadurch, dass er als Betrei­ber der Face­book Tele­gram Grup­pe „Qanon Aus­tria“ für zumin­dest 4.460 Per­so­nen als Mit­glie­der und eine wei­te­re unbe­stimm­te Anzahl sämt­li­cher Facebooknutzer … ”
Ich muss mei­nen Anwalt bezah­len für die wei­te­ren Schrit­te, jedoch bin ich Coro­na bedingt Arbeits­los und Rück­la­gen sind für die Beer­di­gung mei­nes Vaters, 3/4 Jahr spä­ter, für die Beer­di­gung mei­nes Bru­ders drauf gegangen.
Er möch­te, zurecht, ent­schä­digt wer­den für sei­ne Arbeit und dafür brau­che ich euch
🙏✊

Scha­de, dass „Anon K.“ nur den Anfang des Straf­an­trags ver­öf­fent­licht hat und nicht die Fort­set­zung, wo es um das Pos­ting und des­sen ev. Straf­ge­halt, um Betrug und um ille­ga­len Waf­fen­be­sitz gegan­gen ist. Das hät­te aber nicht so gut in K.s Erzäh­lung gepasst, auch nicht, dass er bei sei­nen frü­he­ren Spen­den­auf­ru­fen noch nichts von einer „Coro­na beding­ten“ Arbeits­lo­sig­keit erzählt hat, son­dern nur, dass er beschäf­ti­gungs­los sei. Aber wer gegen die Coro­na-Dik­ta­tur in den Krieg zieht, muss auch deren Opfer sein, das ver­kauft sich bes­ser. Zwei Beer­di­gun­gen sind auch noch flugs hin­zu gekom­men, die, wie er in sei­nem Kiki-„Realtalk“ ver­ra­ten hat­te, aber bereits 2005 und 2016 statt­ge­fun­den haben müssten.

K. hat für den Betrug und den Waf­fen­be­sitz drei Mona­te bedingt erhal­ten, für sein Pos­ting wur­de er, weil es nach dem § 282 ange­klagt war, der der Rich­te­rin wenig geläu­fig und aus ihrer Sicht nicht zutref­fend war, freigesprochen.

Und nun pos­tet K. ali­as „QAnon Aus­tria“ glück­li­cher­wei­se flei­ßig wei­ter, denn sonst wür­den wir doch nie erfah­ren, dass Geor­ge Sor­os und Hil­la­ry Clin­ton hin­ter dem jüngs­ten Mili­tär­putsch in Myan­mar ste­cken oder dass deut­sche Non­nen in Köln Wai­sen­kin­der an Geschäfts­leu­te für Sex­or­gi­en ver­mie­ten würden.

QAnon Austria: Militärputsch Myanmar: Verbindungen zu Soros und Clinton
QAnon Aus­tria: Mili­tär­putsch Myan­mar: Ver­bin­dun­gen zu Sor­os und Clinton
QAnon Ausria: Deutsche Nonnen vermieten Waisenkinder
QAnon Aus­ria: Deut­sche Non­nen ver­mie­ten Waisenkinder

Ob K. selbst an sei­ne via Social Media ver­brei­te­ten Wahn­sin­nig­kei­ten glaubt oder nur ein Geschäfts­mo­dell dar­aus gemacht hat, kön­nen wir nicht sagen. Das jedoch schon: Noch wahn­sin­ni­ger sind jene, die ihn als ver­meint­li­ches poli­ti­sche Opfer ernst neh­men und Geld überweisen.

P.S.: K.s Anwalt war einer jener, der auch gegen die Coro­na-Dik­ta­tur kämpft und für die­se Mis­si­on – was sonst? – Spen­den keilt …

Dan­ke an Mar­kus Sulz­bach­er für die Recherchehilfen!

K. bedankt sich bei Spender*innen
K. bedankt sich bei Spender*innen

➡️ Das Coro­na-Pro­test­busi­ness: Kon­struk­tio­nen zwi­schen Spen­den, Schen­kun­gen und Gad­gets. Teil 1: Der Frie­de und das Busgewerbe
➡️ Das Coro­na-Pro­test­busi­ness: Kon­struk­tio­nen zwi­schen Spen­den, Schen­kun­gen und Gad­gets. Teil 2: Gold­grä­ber­stim­mung in der Sze­ne – Ver­ei­ne, Anwäl­te und Ärzte
➡️ Das Coro­na-Pro­test­busi­ness (Teil 4): eine Fir­ma für Selbstmarketing

K. faket den Grund für seinen Prozess: "Ich hab durch meine Aufklärungsarbeit Probleme mit dem Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung bekommen ..." (TG 4.1.21)
K. faket den Grund für sei­nen Pro­zess: „Ich hab durch mei­ne Auf­klä­rungs­ar­beit Pro­ble­me mit dem Ver­fas­sungs­schutz und Ter­ro­ris­mus­be­kämp­fung bekom­men …” (TG 4.1.21)
K. erklärt, warum er vor Gericht steht: "Weil ich QAnon Austria bin und mein Gesicht zeige"
K. erklärt, war­um er vor Gericht steht: „Weil ich QAnon Aus­tria bin und mein Gesicht zeige”

 

 

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