Duswald muss widerrufen

Die 30 Sekun­den dürf­ten dem Ex-Aula-Schrei­ber Fred Dus­wald wenig gefal­len haben. Er muss­te für ein You­tube-Video einen Wider­ruf ein­spre­chen. Das Maut­hau­sen Komi­tee ging gegen Dus­wald und Nord­land TV juris­tisch vor, nach­dem „Stoppt die Rech­ten“ auf­zeig­te, dass Dus­wald bei einem Vor­trag das MKÖ bezich­tigt hat­te, aus „KZ-Lai­en“ zu bestehen und Schul­kin­der zu belügen.

Das MKÖ in einer Pres­se­aus­sendung:

Maut­hau­sen Komi­tee zwang Rechts­extre­mis­ten zum Widerruf
Bla­ma­ble Nie­der­la­ge für „Aula“-Hetzer Duswald

Es war klar, dass wir uns sol­che Schmutz­kü­bel­at­ta­cken nicht gefal­len las­sen. Denn wir ver­tre­ten das Ver­mächt­nis der über­le­ben­den Häft­lin­ge des KZ Maut­hau­sen und sei­ner Außen­la­ger (Wil­li Mernyi)

Wien (OTS) — Der Rechts­extre­mist Man­fred Wer­ner „Fred“ Dus­wald aus Neu­markt am Haus­ruck (Bezirk Gries­kir­chen) treibt seit Jahr­zehn­ten sein Unwe­sen. Schon 1974 wur­de der Bur­schen­schaf­ter („Danu­bia Mün­chen“) Bun­des­kas­sier der „Natio­nal­de­mo­kra­ti­schen Par­tei“ (NDP). Außer­dem war er Vor­stands­mit­glied des „Ver­ei­nes Dich­ter­stein“ in Offen­hau­sen. Sowohl die NDP als auch der „Ver­ein Dich­ter­stein“ wur­den wegen NS-Wie­der­be­tä­ti­gung behörd­lich aufgelöst.
Bun­des­weit bekannt – oder bes­ser berüch­tigt – ist Dus­wald, seit er im FPÖ-nahen Hetz­blatt „Aula“ die befrei­ten Maut­hau­sen-Häft­lin­ge als „Land­pla­ge“ und „Mas­sen­mör­der“ dif­fa­miert hat. Die­ser Ruf­mord lös­te eine Jus­tiz­af­fä­re und Pro­zes­se bis hin zum Euro­päi­schen Gerichts­hof aus. Er stand auch am Beginn einer öffent­li­chen Debat­te über die „Aula“, die im Juni 2018 nach wei­te­ren „Ein­zel­fäl­len“ zu deren Ein­stel­lung führte.

Zuletzt unter­stütz­te das Maut­hau­sen Komi­tee Öster­reich (MKÖ) nicht nur Holo­caust-Über­le­ben­de gegen Dus­wald, son­dern ging recht­lich auch direkt gegen ihn vor. Der Grund: Dus­wald hat­te bei einer rechts­extre­men Tagung in Deutsch­land behaup­tet, das MKÖ bestehe „nur aus KZ-Lai­en“ und belü­ge Schul­kin­der. Ein Video mit Dus­walds Aus­sa­ge wur­de vom ewig­gest­ri­gen Medi­en­dienst „Nordland.tv“ auf You­Tube gestellt.

Es war klar, dass wir uns sol­che Schmutz­kü­bel­at­ta­cken nicht gefal­len las­sen. Denn wir ver­tre­ten das Ver­mächt­nis der über­le­ben­den Häft­lin­ge des KZ Maut­hau­sen und sei­ner Außen­la­ger”, sagt MKÖ-Vor­sit­zen­der Wil­li Mernyi.

Das Maut­hau­sen Komi­tee beauf­trag­te die Rechts­an­wäl­tin Maria Wind­ha­ger, eine ange­se­he­ne Spe­zia­lis­tin für Medi­en­recht. Sie droh­te Dus­wald und „Nordland.tv“ mit ent­spre­chen­den Kla­gen. „Und sie­he da: Die ach so deut­schen Recken ver­ließ rasch der Hel­den­mut“, stellt Mer­nyi tro­cken fest.

„Nordland.tv“ kapi­tu­lier­te gleich. Der Ver­ant­wort­li­che des Medi­en­diens­tes gab eine Unter­las­sungs­er­klä­rung ab und nahm das Sudel­vi­deo vom Netz. Bei Dus­wald dau­er­te es kaum län­ger. Er zog sei­ne Behaup­tun­gen über das MKÖ zurück. Sein Wider­ruf wird durch­ge­hend bis 2. Sep­tem­ber ver­öf­fent­licht, und zwar eben­falls auf You­Tube: https://youtu.be/cz-iM78eMZs ! Natür­lich tra­gen Dus­wald und „Nordland.tv“ sämt­li­che Kos­ten. Die Bla­ma­ge für die Rechts­extre­mis­ten ist groß.

„Ich dan­ke Frau Dr. Wind­ha­ger für ihre her­vor­ra­gen­de Arbeit“, betont Mer­nyi. „Sie hat uns schon gegen den FPÖ-Natio­nal­rats­ab­ge­ord­ne­ten Ger­hard Deimek erfolg­reich ver­tre­ten, als die­ser unse­re ‚Einzelfälle‘-Broschüre ohne den gerings­ten Beleg als ‚Fake und gelo­gen‘ dis­kre­di­tie­ren wollte.“