Passanten hatten im November 2016 die Polizei alarmiert, nachdem sie am Salzburger Müllnersteg zwei junge Männer mit einem seltsam verzierten Drachen, den sie zum Steigen gebracht hatten, beobachteten. Der Drachen war mit der 88, SS-Runen, einem Hakenkreuz und dem Eisernen Kreuz verziert. Eine ziemlich dümmliche Aktion.
Interessant ist allerdings, was der Hauptangeklagte in seinem Prozess im März zu seiner politischen Sozialisation aussagte. „Er sei schon in jungen Jahren mit der NS-Gesinnung in Berührung gekommen. In einer Gruppe rund um den Ring freiheitlicher Jugend hätten sie regelmäßig Exkursionen – etwa zum Kehlsteinhaus – und dergleichen gemacht“, berichtete der „Standard“ damals vom Prozess. Und noch heute ziert er sein Facebook-Profil mit einem Norbert-Hofer-Foto.
Vom Gehilfen ist nicht bekannt, ob auch er über den Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ) und dessen Exkursionen zum Kehlsteinhaus zum Nazi-Drachensteigen gekommen ist. In den „Salzburger Nachrichten“ (2.6.2017) wird er mit den Sätzen zitiert, dass er damals „eine rechte Einstellung“ gehabt habe und ihn Rechtsrock und rechtsextreme Demos fasziniert hätten: „Aber jetzt ist das überhaupt kein Thema mehr“.
Das Urteil, 3 Monate bedingt und die Anordnung von Bewährungshilfe, ist noch nicht rechtskräftig, weil sich die Staatsanwaltschaft noch nicht erklärt hat.