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Neunkirchen (NÖ): Dänischer Neonazi erscheint nicht vor Gericht

Leon M., der däni­sche Neo­na­zi, hät­te sich eigent­lich am Mon­tag vor dem Bezirks­ge­richt Neun­kir­chen ver­ant­wor­ten sol­len. Im Okto­ber 2015 hat­te er in Brei­ten­stein am Sem­me­ring eine Flücht­lings­fa­mi­lie und deren Betreu­er mit Pfef­fer­spray und Tot­schlä­ger atta­ckiert. Im Jän­ner 2015 war er wegen Wie­der­be­tä­ti­gung und Ver­het­zung zu zwei Jah­ren Haft teil­be­dingt ver­ur­teilt wor­den. Jetzt erschien er gar […]

11. Jan 2017

„Neo­na­zi aus Däne­mark narrt die Jus­tiz“, titel­te der „Kurier“ in sei­ner NÖ-Aus­ga­be vom 10.1.2017 den Bericht über die geschei­ter­te Ver­hand­lung. Nicht zum ers­ten Mal übri­gens. Als sich Leon „Recon­quis­ta“ M. im Dezem­ber 2014 wegen Wie­der­be­tä­ti­gung und Ver­het­zung vor einem Geschwo­re­nen­ge­richt in Wien ver­ant­wor­ten soll­te, tauch­te er eben­falls nicht auf. Damals ließ die Jus­tiz nicht mit sich spa­ßen und ver­häng­te Unter­su­chungs­haft über ihn. „Als der Stu­dent im Dezem­ber des Vor­jah­res kurz­fris­tig in U‑Haft genom­men wur­de, soll er im Gefäng­nis an die Spind­tür Haken­kreu­ze gemalt haben“, schrieb der „Kurier“ damals.

Im Jän­ner 2015 fand dann der Pro­zess statt, bei dem Leon zu zwei Jah­ren Haft, davon sechs Mona­te unbe­dingt, ver­ur­teilt wur­de. Weil er gegen das Urteil Revi­si­on ein­leg­te, muss­te er die Haft­stra­fe nicht sofort antre­ten und konn­te so im Okto­ber 2015 die Flücht­lin­ge atta­ckie­ren. Auch sei­nen Blog, den er frü­her sin­ni­ger­wei­se „Ein Ort für Neo­na­zis“ genannt hat­te, betrieb er unter dem neu­en Titel „Ein Ort für neue Wider­stands­kämp­fer“ wei­ter. Der Ein­trag vom Sep­tem­ber 2015 ist eine Dro­hung: „Berei­ten wir uns auf eine Kon­fron­ta­ti­on vor, die eine neue Inten­si­tät errei­chen wird.

Am Mon­tag soll­te der Angriff auf die Flücht­lin­ge beim Bezirks­ge­richt Neun­kir­chen ver­han­delt wer­den. Über sei­nen Anwalt ließ Leon M. das Gericht wis­sen, dass er zur Ver­hand­lung nicht erschei­nen kön­ne, weil gegen ihn ein Auf­ent­halts­ver­bot bestehe. Auch eine Ver­hand­lung beim Lan­des­ver­wal­tungs­ge­richt, wo es um ein Waf­fen­ver­bot gegan­gen wäre, hat er mit die­ser Begrün­dung plat­zen las­sen. Tat­säch­lich ist Leon M. flüch­tig. Wo er sich auf­hält, ist unklar. Sein Blog „Ein Ort für neue Wider­stands­kämp­fer“ fin­det sich noch immer unter der glei­chen Adres­se im Netz. Aller­dings ist er auch dort ziem­lich sprach­los gewor­den. „Also sprach Zara­thus­tra“, lau­tet der ein­zi­ge Ein­trag aus 2016.

Wei­te­re Berichte:
— stopptdierechten.at, 6.7.2013: RFJ-Watch: Ein däni­sches Nazi-Früchterl
— rfj­watch, 5.6.2013: Däni­scher Neo­na­zi stu­diert in Wien
— stopptdierechten.at, 18.12.2014: Wien: Wo ist Leon Recon­quis­ta, der Neonazi?
— stopptdierechten.at, 20.1.2015: Wien: Recon­quis­ta gestoppt

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