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Wien: Wo ist Leon Reconquista, der Neonazi?

2013 war er noch ziem­lich aktiv: der ver­mut­lich däni­sche Neo­na­zi Leon M., der auf Face­book zunächst mit sei­nem Klar­na­men, dann unter „Leon Recon­quis­ta“ pos­te­te. Er gab an, an der Uni­ver­si­tät Wien Geschich­te zu stu­die­ren, berich­te­te damals RFJ-Watch. Die­se Woche soll­te er sich nach unse­ren Infor­ma­tio­nen vor Gericht ver­ant­wor­ten, erschien aber nicht. Im Juni 2013 beschwer­te sich […]

18. Dez 2014

Im Juni 2013 beschwer­te sich Leon M ali­as Leon Recon­quis­ta, dass er im Visier des Ver­fas­sungs­schut­zes sei. Dabei war er damals gera­de im Begriff, erle­se­ne Face­book-Freund­schaf­ten ein­zu­sam­meln: Lud­wig Rein­th­a­ler, den Brau­nen von Wels und Wer­ner Königs­ho­fer. Letz­te­rer war völ­lig aus dem Häus­chen. „United we are strong! United we will win!”, pos­te­te er dem Neo­na­zi. Vor lau­ter Freu­de bemerk­te er nicht ein­mal, dass ihm der eine ziem­lich ver­krach­te Über­set­zung von „viri­bus unitis“ gelie­fert hatte.

Damit es kei­nen Zwei­fel über sei­ne Gesin­nung gibt, betrieb Leon auch noch den Blog „Ein Ort für Neo­na­zi“. Den „Ort für Neo­na­zi“ gibt es zwar nicht mehr, aber unter fast der glei­chen Web­adres­se betreibt Leon Recon­quis­ta jetzt nach län­ge­rer Pau­se den Blog „Ein Ort für neue Widerstandskämpfer“.

Den neu­en Ort besu­del­te Leon gleich mit einem Jubel­spruch für „ihn“: „Und Einer ist: ihn hat Gott ent­sandt, auf daß er, erlö­send, uns bin­de, mit schir­mend treu­er, erwe­cken­der Hand das Tor in die Frei­heit fin­de!“ – Das jubel­te die nicht zufäl­lig weit­ge­hend unbe­kann­te Schrift­stel­le­rin, ille­ga­le Natio­nal­so­zia­lis­tin und Anti­se­mi­tin Ida Maria Desch­mann natür­lich dem „Füh­rer“ zu, für Leon „der Befreier“.

Grup­pen­mit­glied­schaf­ten

Auf dem neu bespiel­ten „Ort für Neo­na­zi“, dem er jetzt den modi­schen Unter­ti­tel „Iden­ti­tä­re Sozia­lis­ten für Demo­kra­tie und Men­schen­rech­te“ gege­ben hat, mault Leon über ein „Straf­ge­setz von größ­ter Unbe­stimmt­heit und ufer­lo­ser Wei­te“ mit „dra­ko­ni­scher Här­te der Straf­dro­hung“.

Zu die­sem Zeit­punkt hat Leon sei­ne Ankla­ge wegen des Ver­dachts der NS-Wie­der­be­tä­ti­gung ver­mut­lich schon in der Hand gehabt. Des­we­gen dürf­te ihn eine dunk­le Ahnung beschli­chen haben. Jetzt der Ver­such, sich der Gerichts­ver­hand­lung zu ent­zie­hen. Ob das schlau war, Leon?

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