Im Juni 2013 beschwerte sich Leon M alias Leon Reconquista, dass er im Visier des Verfassungsschutzes sei. Dabei war er damals gerade im Begriff, erlesene Facebook-Freundschaften einzusammeln: Ludwig Reinthaler, den Braunen von Wels und Werner Königshofer. Letzterer war völlig aus dem Häuschen. „United we are strong! United we will win!”, postete er dem Neonazi. Vor lauter Freude bemerkte er nicht einmal, dass ihm der eine ziemlich verkrachte Übersetzung von „viribus unitis“ geliefert hatte.
Damit es keinen Zweifel über seine Gesinnung gibt, betrieb Leon auch noch den Blog „Ein Ort für Neonazi“. Den „Ort für Neonazi“ gibt es zwar nicht mehr, aber unter fast der gleichen Webadresse betreibt Leon Reconquista jetzt nach längerer Pause den Blog „Ein Ort für neue Widerstandskämpfer“.
Den neuen Ort besudelte Leon gleich mit einem Jubelspruch für „ihn“: „Und Einer ist: ihn hat Gott entsandt, auf daß er, erlösend, uns binde, mit schirmend treuer, erweckender Hand das Tor in die Freiheit finde!“ – Das jubelte die nicht zufällig weitgehend unbekannte Schriftstellerin, illegale Nationalsozialistin und Antisemitin Ida Maria Deschmann natürlich dem „Führer“ zu, für Leon „der Befreier“.
Gruppenmitgliedschaften
Auf dem neu bespielten „Ort für Neonazi“, dem er jetzt den modischen Untertitel „Identitäre Sozialisten für Demokratie und Menschenrechte“ gegeben hat, mault Leon über ein „Strafgesetz von größter Unbestimmtheit und uferloser Weite“ mit „drakonischer Härte der Strafdrohung“.
Zu diesem Zeitpunkt hat Leon seine Anklage wegen des Verdachts der NS-Wiederbetätigung vermutlich schon in der Hand gehabt. Deswegen dürfte ihn eine dunkle Ahnung beschlichen haben. Jetzt der Versuch, sich der Gerichtsverhandlung zu entziehen. Ob das schlau war, Leon?