Die Version der Beschimpfung, die der Wölfnitzer Spieler gegenüber den Spielern von Sele/Zell damals abgelassen und durch Gesten unterstützt hat, war noch heftiger als jene, die sich jetzt in der Anklage findet. Die Anklageschrift zitiert ihn mit: „Es gibt nur einen Führer und ihr gehörts alle vergast und erschossen”, wobei er, so die Kleine Zeitung am 15.3.2016, zur Untermauerung seiner Aussage die rechte Hand zum Hitlergruß hob.
Beim Football nicht ungewöhnlich, bei Soccer eher schon
Kurz nach dem Match war er noch so zitiert worden: „Scheiß Jugos, ihr gehört’s alle vergast und erschossen“ und „Es gibt nur einen Führer“ (ORF Kärnten, 19.10.15). Das ist auch deshalb nicht irrelevant, weil Hetze gegen einen Klub aus einer mehrheitlich slowenischen Gemeinde häufiger vorkommt.
Ein Spieler, der selbst einen slowenischen Namen trägt und gegen Slowenen hetzt. Ein Fußballklub aus einer gemischtsprachigen Gemeinde, der seit 2007 schon drei Anzeigen (erfolglos) wegen rassistischer Vorfälle und Äußerungen eingebracht hat und nicht zuletzt die Stellungnahme des Kapitäns von DSG Sele/Zell in der „Kleinen Zeitung“ zeigen, dass Rassismus und Rechtsextremismus auch gegenüber Spielern der slowenischen Minderheit sehr virulent sind: „Auf einigen Plätzen ist es schlimmer als auf anderen“, erklärt Kapitän Miran Kelih und zählt dabei Wölfnitz auch nach dem Vorfall zu den freundlicheren Vereinen. Der Obmann der DSG Sele/Zell fügt noch hinzu, als „Slowene kriegst eine dicke Haut. Einer schneller als andere.“ (Kleine Zeitung)
Bei der Hausdurchsuchung, die im Rahmen der Ermittlungen durch geführt wurde, ist jedenfalls auch einschlägiges Bildmaterial bei dem Spieler gefunden worden. Fotos von Hitler, von einem Totenkopfbanner, von einem Judenstern. Dann wäre da noch die Sache mit der „88”. Unter seinen (durchsichtigen) Fußballsocken, mit denen er eingelaufen ist, trug er die Zahl „88”. Zunächst rechtfertigte sich der Spieler damit, dass es sich dabei seit Kindesjahren um seine Glückszahl handle, später dann verfiel er auf die besonders originelle Idee, die „88” verwendet zu haben, damit er seine Sportsocken nach der Reinigung wieder zurückbekomme. Die Staatsanwaltschaft sieht das anders: „Die Zahl 88, die der Mann bei dem Spiel gegen Angehörige der slowenischen Volksgruppe zur Schau gestellt hat, ist als Aktualisierung nationalsozialistischen Gedankengutes aufzufassen.“ (Kleine Zeitung, 15.3.2016)