Damit aus einem nach oben ausgestreckten Arm ein Hitlergruß wird, braucht es die flache Hand und den rechten Arm. Da sind die Gerichte manchmal sehr genau. Was aber ist dann, wenn der rechte Arm im Gips steckt, der Hitlergruß also nur mit links ausgeführt werden könnte? Dann gilt die Armbewegung auch mit links als Hitlergruß und der Angeklagte (28) darf mit 6 Monaten unbedingt wieder abtreten.
Die Strafe wurde deshalb als unbedingte ausgesprochen, weil der junge Linzer, der am Montag, 22.2. vor einem Geschworenensenat stand, schon vorher 20 Monate Haft ausgefasst hatte. Ob da jetzt 6 Monate (Krone) oder 8 Monate (Österreich) noch dazukommen, ist auch schon fast egal. Das Urteil ist außerdem noch nicht rechtskräftig.
Herbert Marxen:„Wollt ihr den totalen Krieg?“ ca. 1945
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Vor Gericht stand der Linzer, weil er den Hitlergruß (und „Sieg Heil“-Rufe) bei einem Demonstrationszug zum kurdischen Neujahrsfest im März des Vorjahres und bei einem Schweigemarsch zum Gedenken an das Massaker von Srebrenica im Juni gezeigt hatte. Man ahnt schon, der Mann ist nicht nur fremdenfeindlich und ein Nazi, sondern auch ziemlich blöd (das ist eigentlich ein Pleonasmus) . Vor Gericht versuchte er es dennoch mit: „Bin kein Nazi“ (Krone OÖ, 23.2. 2016).
Aus Hass auf die Welt und auf sich selbst, wegen Alkohol- und Geldproblemen sei er so verzweifelt gewesen.., ja so verzweifelt, dass er sogar den linken Arm zum Hitlergruß reckte, weil der rechte im Gips steckte.
Wer so eifrig einen Arm – bei solchen Anlässen! — streckt, für den sind eigentlich die sechs oder acht Monate noch ein Geschenk.