Die Funktionäre der PdV sind mittlerweile gespalten in der Frage, welchen Kandidaten sie für die Bundespräsidentschaftswahl unterstützen sollen. Bei der Demo in Villach am 30. Jänner jubelten sie und ihr Parteivolk noch Robert Marschall von der EU-Austrittspartei zu. Das ist jetzt vorbei, was zu dem empörten Austritt aller (sechs) Funktionäre in Wien geführt hat.
Robert Marschall bei der Demo in Villach am 30. Jänner; (© Günter Krammer)
Höchst anregend sind die Postings, die zu der Austrittsmeldung der Wiener abgegeben wurden. Reinhard H., ein alter Bekannter, ist auf jeden Fall begeistert, auch wenn er nichts weiß: „Finde ich gut! Auch wenn ich die gründe nicht kenne.“ Diese Einstellung eines Vertreters des Volkes ist geradezu vorbildlich, während die Haltung von Jennifer R. auf ein gewisses Desinteresse schließen lässt: „Sorry wenn ich frage aber was genau ist los?“ An Jennifer R. ist die heiße Frage, ob Marschall oder Hofer unterstützt werden soll, offensichtlich vorübergegangen. Das ist aber noch nichts gegen Aloisa V.: „Bitte wer oder was ist PDV – Entschuldigung aber ich weiss es nicht.“
Gabor S., der erst vor kurzem aus der langjährigen Haft entlassen wurde, die er wegen eines Mordversuches gegen einen bosnischen Jugendlichen zu verbüßen hatte („Sprengstoffattentat und versuchter Mord“), zählt auch zur Wiener Fraktion der PdV und war verantwortlich für die Homepage der Partei. In der Vorwoche gab er „offiziell“ bekannt, dass er mit der PdV nichts mehr zu tun habe: „Als Server-Betreiber und Inhaber der Domäne parteidesvolkes.at wurde diese aufgrund ungeklärter Sachverhalte von mir off-line gestellt.”
So einfach geht das beim Volk und seiner Partei: Stecker raus – aus! Die PdV-Zentrale muss sich seither wieder mit ihrer Facebook-Präsenz begnügen. Auf der ist über den Konflikt nichts zu lesen.