Partei ohne Volk spaltet sich

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Es waren auf­re­gen­de Tage für die rechts­extre­me „Par­tei des Vol­kes“ (PdV) in der Vor­wo­che. Am 5. März soll in Wien ein neu­er­li­cher Anlauf für eine Groß­de­mo statt­fin­den, aber aus­ge­rech­net jetzt – nur weni­ge Tage vor­her – spal­tet sich die Par­tei. Die Wie­ner Funk­tio­nä­re haben sich ent­schlos­sen, aus der Par­tei aus­zu­tre­ten, weil sie an der Unter­stüt­zung von Robert Mar­schall als Kan­di­dat für die Bun­des­prä­si­den­ten­wahl fest­hal­ten wollen.

Die Funk­tio­nä­re der PdV sind mitt­ler­wei­le gespal­ten in der Fra­ge, wel­chen Kan­di­da­ten sie unter­stüt­zen sol­len für die Bun­des­prä­si­dent­schafts­wahl. Bei der Demo in Vil­lach am 30. Jän­ner jubel­ten sie und ihr Par­tei­volk noch dem Robert Mar­schall von der EU-Aus­tritts­par­tei zu. Das ist jetzt vor­bei, was zu dem empör­ten Aus­tritt aller (6) Funk­tio­nä­re in Wien geführt hat.


Robert Mar­schall bei der Demo in Vil­lach am 30. Jän­ner; (© Gün­ter Krammer)
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Höchst anre­gend sind die Pos­tings, die zu der Aus­tritts­mel­dung der Wie­ner abge­ge­ben wur­den. Rein­hard H., ein alter Bekann­ter, ist auf jeden Fall begeis­tert, auch wenn er nichts weiß:

„Fin­de ich gut! Auch wenn ich die grün­de nicht ken­ne“. Die­se Ein­stel­lung eines Ver­tre­ters des Vol­kes ist gera­de­zu vor­bild­lich , wäh­rend die Hal­tung von Jen­ni­fer R. auf ein gewis­ses Des­in­ter­es­se schlie­ßen lässt:

„Sor­ry wenn ich fra­ge aber was genau ist los?“. An Jen­ni­fer R. ist die hei­ße Fra­ge, ob Mar­schall oder Hofer unter­stützt wer­den soll, offen­sicht­lich kom­plett vor­über­ge­gan­gen. Das ist aber noch gar nichts gegen Aloi­sa V.: „Bit­te wer oder was ist PDV – Ent­schul­di­gung aber ich weiss es nicht“.

Gabor S., der erst vor kur­zem aus der lang­jäh­ri­gen Haft ent­las­sen wur­de, die er wegen eines Mord­ver­su­ches gegen einen bos­ni­schen Jugend­li­chen ver­büßt hat (Stoppt­die­rech­ten: „Spreng­stoff­at­ten­tat und ver­such­ter Mord“), zählt auch zur Wie­ner Frak­ti­on der PdV und war ver­ant­wort­lich für die Home­page der Par­tei. In der Vor­wo­che gab er „offi­zi­ell“ bekannt, dass er mit der PdV nichts mehr zu tun habe: “Als Ser­ver-Betrei­ber und Inha­ber der Domä­ne parteidesvolkes.at wur­de die­se auf­grund unge­klär­ter Sach­ver­hal­te von mir off-line gestellt“.

So ein­fach geht das beim Volk und sei­ner Par­tei: Ste­cker raus – aus! Die PdV-Zen­tra­le muss sich seit­her wie­der mit ihrer Face­book-Prä­senz begnü­gen. Auf der ist über den Kon­flikt nichts zu lesen.