Besuch bei Nazi Nowotnys Grab

Am Son­ntag. 8. Novem­ber, ver­sam­melten sich am Wiener Zen­tral­fried­hof wieder einige Dutzend Recht­sex­treme am Grab von Wal­ter Nowot­ny, dem NS-Luft­waf­fenof­fizier und Nation­al­sozial­is­ten. 2003 hat­te der Wiener Gemein­der­at per Beschluss seinem Grab den Sta­tus eines Ehren­grabs aberkan­nt. Sei­ther hat der „Vere­in zur Pflege des Grabes Wal­ter Nowot­ny“ die Grabpflege und die Aufmärsche der Recht­sex­tremen organisiert.

Stolz verkün­det der „Vere­in zur Pflege des Grabes Wal­ter Nowot­ny“, dass er seit 2012 „vom öster­re­ichis­chen Innen­min­is­teri­um offiziell mit der Grabpflege beauf­tragt“ wor­den ist. Das muss man sich ein­mal vorstellen: Die (rote) Gemeinde Wien entzieht auf Antrag der Grü­nen 2003 dem Grab des NSDAP-Parteim­it­glieds 2003 den Sta­tus des Ehren­grabs, und 2012 entschei­det das schwarze Innen­min­is­teri­um, dass der „Vere­in zur Pflege des Grabes Wal­ter Nowot­ny“ mit der Pflege des Grabes beauf­tragt und dafür auch finanziell entschädigt wird. Ein paar Hun­dert Euro, so der Sprech­er des Innen­min­is­teri­ums, wür­den dafür vom Innen­min­is­teri­um aufgewen­det, erk­lärte dessen Sprech­er 2012 dem ORF.


Der ÖKB ehrt Nowotny

Dafür find­en die Recht­sex­tremen und Neon­azis, wenn sie am Todestag von Nowot­ny auf­marschieren, ein gepflegtes Grab vor. Ein­ge­laden wur­den sie natür­lich auch vom Vere­in. Mit Ein­ladungss­chreiben, die auch deut­lich machen, dass da ein Krieger der Deutschen Wehrma­cht des NS-Regimes geehrt wird: „Vor 71 Jahren fiel Major Wal­ter Nowot­ny im Kampf gegen amerikanis­che Bomber-ver­bände. Das offizielle Öster­re­ich hat es bis zum heuti­gen Tage nicht der Mühe wert emp­fun­den Wal­ter Nowot­ny mit mil­itärischen Ehren zu würdi­gen. Ganz im Gegen­teil.“ (Fehler im Original)


Der ÖKB ehrt Nowotny

Die Vere­in­sobleute Ger­hard Pendl und Johann Her­zog (FPÖ Wien, 2. Präsi­dent des Land­tages) beschreiben den Abschuss des Flugzeuges von Nowot­ny, bei dem er am 8. Novem­ber 1944 den Tod fand, in ihrem Flug­blatt etwas verk­lärend: „Am 8. Novem­ber 1944 verblieb Major Wal­ter Nowot­ny als höch­st­deko­ri­ert­er Jagdflieger der Wehrma­cht im Felde.“


Ein brauner Nowotny-Gedenker

Der FPÖ-Vize Johann Gude­nus nen­nt das die „Pflichter­fül­lung eines Sol­dat­en, der von der nation­al­sozial­is­tis­chen Pro­pa­gan­da vere­in­nahmt und miss­braucht“ wurde. Was da an Nowot­nys Grab alljährlich stat­tfind­et, ist natür­lich ganz was anderes. Dafür sorgt schon die FPÖ, die nicht nur im Vere­insvor­stand kräftig vertreten ist, son­dern auch beim Auf­marsch am Grab. Neben eini­gen Neon­azis und einem Kam­er­aden, der mit Led­er­man­tel und Led­er­stiefeln eine ganz beson­dere Erin­nerung pfle­gen wollte, waren nicht nur einige FPÖ-Man­datare zu sehen, son­dern in diesem Jahr zahlre­iche Del­e­ga­tio­nen des Öster­re­ichis­chen Kam­er­ad­schafts­bun­des (Spitz/Donau, Korneuburg, Laa/Thaaya, Hol­labrunn, Siern­dorf, Gun­trams­dorf, Mis­tel­bach und Langenlois).

Der ÖKB ehrt Nowotny: