Skip to content
Stoppt die Rechten

Stoppt die Rechten

Antifaschistische Website

social media logo x social media logo facebook social media logo bluesky
  • Suche
  • Wissen
    • Rechtsextremismus
    • Ist die FPÖ rechtsextrem?
    • Rechtsextreme Medien in Österreich
    • Faschismus
    • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
    • Antisemitismus
    • Rassismus
    • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
    • NS-Symbole und Abzeichengesetz
    • Verhetzung. Was ist das? Was kann ich dagegen tun?
  • Handeln
    • Aktiv werden und handeln
    • Was kann wie wo gemeldet werden?
    • Gegen Sticker & Geschmiere
    • How to “Prozessreport”?
  • Hilfreich
    • Anleitung Sicherung von FB-Postings/Kommentaren
    • Strafbare Inhalte im Netz: eine Anzeige/Sachverhaltsdarstellung einbringen
  • Wochenrückblick
  • Gastbeiträge
  • Materialien
  • Rezensionen

„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

FPÖ
Einzelfallzähler

aktuell 0 Fälle
alle Fälle lesen

Waffenfunde
 

0
alle Fälle lesen
Lesezeit: 3 Minuten

Wien: Adam ist nicht Charlie!

Der pen­sio­nier­te Rechts­an­walt Alfons Adam, Abtrei­bungs­geg­ner, Bun­des­ob­mann des Ver­eins „Pro Vita“ und Grün­der der „Chris­ten-Alli­anz“, stand am Don­ners­tag, 28.5. wie­der als Ange­klag­ter vor Gericht. Er war im Novem­ber 2013 wegen Ver­het­zung zu einer sehr mil­den Geld­stra­fe ver­ur­teilt wor­den und hat­te dage­gen beru­fen. Jetzt fand am Ober­lan­des­ge­richt (OLG) Wien die Beru­fungs­ver­hand­lung statt.

30. Mai 2015

Der eigent­li­che Anlass liegt schon weit zurück. Im März 2012 fand in der Gemein­de Gföhl (NÖ) eine Befra­gung der Gemein­de­bür­ger zum geplan­ten Bau eines bud­dhis­ti­schen Stu­pa statt.


Bei­spiel einer Stu­pa, © 2003, Gérald Anfos­si, CC BY-SA 2.5

Alfons Adam hat­te im Vor­feld der Abstim­mung gegen das „Her­über­schwap­pen“ der „men­schen­ver­ach­ten­den Ideo­lo­gie“ des Bud­dhis­mus gemein­sam mit den unter­stüt­zen­den Orga­ni­sa­tio­nen „Mis­si­on Euro­pa-Netz­werk Karl Mar­tell“, „Wie­ner Aka­de­mi­ker­bund“, „Insti­tut Leo XIII.“, „Chris­ten-Alli­anz“ und „Pro Vita“ mobi­li­siert und ein Flug­blatt ver­brei­tet, das vor Het­ze nur so triefte.

In unse­rem Bericht zum Pro­zess in Krems schrie­ben wir:

Dem tibe­ti­schen Bud­dhis­mus, auf den das Flug­blatt dann im beson­de­ren ein­geht, wird gar eine „Ten­denz zur krie­ge­ri­schen Welt­erobe­rung“, die Ver­herr­li­chung eines „blu­ti­gen und gna­den­lo­sen Reli­gi­ons­krie­ges“, Ver­bin­dun­gen zum Gift­gas-Anschlag in Tokio 1995, „Ritu­al­mord“, der „Ver­zehr von Aus­schei­dun­gen und von Fleisch toter Men­schen“ und „sexu­al­ma­gi­sche Prak­ti­ken zur Erleuch­tung“, bei denen min­der­jäh­ri­gen Mäd­chen „durch Rausch­mit­tel gefü­gig gemacht“ wür­den, vorgeworfen.

Beson­ders gewitzt war die Argu­men­ta­ti­on, wonach „rechts­ra­di­ka­le, anti­se­mi­tisch ein­ge­stell­te Krei­se“ und vor allem Hein­rich Himm­ler am Bud­dhis­mus Gefal­len gefun­den hät­ten: „[D]as Haken­kreuz ist bereits auf dem Grab Bud­dhas, des Begrün­ders des Bud­dhis­mus bezeugt.” Da möch­te der Bock Gärt­ner spie­len! Das Haken­kreuz bzw. die Swas­tika ist ein Jahr­tau­sen­de altes Sym­bol, und der Sid­dha­r­ta Gau­t­ama Bud­dha kann nichts dafür, dass die­ses Sym­bol seit der NS-Ära für Ver­nich­tungs­po­li­tik und Krieg steht. Himm­ler hat übri­gens der Bud­dhis­mus des­halb so gut gefal­len, weil er ihn als fried­li­che und unpo­li­ti­sche Reli­gi­on ein­schätz­te, die des­halb in den von den Nazis zu erobern­den asia­ti­schen Gebie­ten beson­ders ver­brei­tet wer­den soll­te. Ähn­lich zynisch war die Hal­tung Himm­lers zu den Zeu­gen Jeho­vas, die im Reichs­ge­biet wegen ihres Pazi­fis­mus in die Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger geschickt wur­den, deren Pazi­fis­mus aber für die Völ­ker im Osten Himm­ler will­kom­men war: „Bei allen Turk-Völ­kern kommt die bud­dhis­ti­sche Glau­bens­leh­re in Betracht, bei allen ande­ren Völ­kern dage­gen die Leh­re der Bibelforscher.“

Adam wur­de in Krems zu der sehr mil­den Geld­stra­fe von 5.400 Euro wegen Ver­het­zung ver­ur­teilt. Die Beru­fungs­ver­hand­lung am OLG Wien lief ähn­lich ab wie die Ver­hand­lung in Krems. Der Ver­tei­di­ger von Adam müh­te sich damit ab, Adam und die Flug­blatt-Het­ze über den Bud­dhis­mus mit der Sati­re-Zeit­schrift „Char­lie Heb­do“ zu ver­glei­chen. Adam selbst hielt ein „lan­ges Abschluss­plä­doy­er“, wie „Glo­ria TV“ ver­mel­de­te. In Krems dau­er­te es ein­ein­halb Stun­den – ver­mut­lich hat es sich in der Beru­fungs­ver­hand­lung ähn­lich gezo­gen. Wie in Krems gab es auch in Wien deut­li­che Bei­falls- bzw. Miss­fal­lens­kund­ge­bun­gen des Publi­kums, was die vor­sit­zen­de Rich­te­rin ver­an­lass­te, zwei­mal mit Räu­mung zu dro­hen. Und da folgt im Bericht von Glo­ria TV ein Satz, den muss man ein­fach zitie­ren: „Die Ant­wort des Vol­kes: ‚Erst soll­ten Sie hinausgehen’.”

Über­ra­schend war dann das Urteil des OLG-Senats: Das Urteil der Erst­in­stanz wegen Ver­het­zung wur­de auf­ge­ho­ben und gleich­zei­tig erfolg­te ein Schuld­spruch wegen Her­ab­wür­di­gung reli­giö­ser Leh­ren. Der Ange­klag­te wur­de zu 90 Tag­sät­zen à 30 Euro ver­ur­teilt, davon die Hälf­te bedingt auf drei Jahre.

  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • E-Mail 
  • spenden 
Keine Beiträge mehr verpassen: Email-Benachrichtigung aktivieren
abgelegt unter: Dokumentation
Schlagwörter: Antisemitismus | Hetze | Niederösterreich | Rechtskonservatismus/Rechtskatholizismus | Verhetzung | Wien

Beitrags-Navigation

« Strache, Obama, die Wahrsagerin und der Dritte Weltkrieg
Abschied von einem Nazi per Inserat »

» Zur erweiterten Suche

Spenden

Wissen

  • Rechtsextremismus
  • Ist die FPÖ rechtsextrem?
  • Rechtsextreme Medien in Österreich
  • Faschismus
  • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
  • Antisemitismus
  • Rassismus
  • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
  • NS-Symbole und Abzeichengesetz
  • Verhetzung

Handeln

  • Aktiv werden und handeln
  • Was kann wie wo gemeldet werden?
  • Gegen Sticker & Geschmiere
  • How to “Prozessreport”?

Hilfreich

  • Postings gerichtstauglich sichern
  • Wie verfasse ich eine Sachverhaltsdarstellung?
  • Archiv aller Beiträge
  • Schlagwörter-Wolke
E-Mail-Benachrichtigung bei neuen Beiträgen
  • Wochenrückblicke
    Beiträge
  • Gastbeiträge
    Beiträge
  • Materialien
    Beiträge
  • Rezensionen
    Beiträge
Um unsere Arbeit fortführen zu können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen – danke für Ihre Unterstützung!

Stoppt die Rechten, Sparkasse Neunkirchen Gloggnitz IBAN AT46 2024 1050 0006 4476

oder viaPaypal

Kontakt

Vorfälle und Hinweise bitte über unser sicheres Kontaktformular oder per Mail an:
[email protected]

Wir garantieren selbstverständlich den Schutz unserer Informant*innen, der für uns immer oberste Priorität hat.

Spendenkonto

Um unsere Arbeit fortführen zu können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen – danke für Ihre Unterstützung!

Stoppt die Rechten, Sparkasse Neunkirchen Gloggnitz

IBAN AT46 2024 1050 0006 4476

Oder via PayPal:

Socials

social media logo x social media logo facebook social media logo bluesky

Links

  • Rechtsextremismus
  • Ist die FPÖ rechtsextrem?
  • Rechtsextreme Medien in Österreich
  • Faschismus
  • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
  • Antisemitismus
  • Rassismus
  • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
  • NS-Symbole und Abzeichengesetz
  • Verhetzung
  • Aktiv werden und handeln
  • Was kann wie wo gemeldet werden?
  • Gegen Sticker & Geschmiere
  • How to “Prozessreport”?
  • Postings gerichtstauglich sichern
  • Wie verfasse ich eine Sachverhaltsdarstellung?
  • Archiv aller Beiträge
  • Schlagwörter-Wolke
  • Über uns
  • Beirat und Unterstützer*innen
  • Datenschutz
  • Impressum
Spenden