Säureattacke auf das Heldendenkmal der Roten Armee
Wir wurden am Donnerstag, 30.4., von der Säure-Attacke auf das Denkmal am Schwarzenbergplatz informiert. Schwer vorstellbar, dass die Attacke der Exekutive nicht aufgefallen ist, schließlich patroulliert sie seit Tagen in Uniform bzw. auch in Zivil um das Denkmal, weil sie schon seit Tagen Mitglieder des russisch nationalistischen Biker-Klubs „Nachtwölfe“ beim Denkmal erwartet.
Polizei patroulliert seit Tagen in Uniform bzw. auch in Zivil um das Denkmal
Das Sieges- oder Befreiungsdenkmal am Schwarzenbergplatz ist schon seit seinen Anfängen physischen und verbalen Attacken von rechtsextremer Seite ausgesetzt.
1947, zwei Jahre nach seiner Errichtung, war ein Bombenattentat auf das Denkmal aufgeflogen, das im Endeffekt den kommunistischen Chef der Staatspolizei den Job kostete, weil er nach Ansicht des sozialdemokratischen Innenministers und SPÖ-Rechtsauslegers Oskar Helmer den Fall aufgebauscht habe.
Heldendenkmal der Roten Armee, Urheber: DanielZanetti, CC BY 3.0
Ein Attentatsversuch im Jahr 1962 (es wurde eine Tasche mit Sprengsatz auf dem Sockel des Denkmals gefunden) wies auf Urheber aus Italien hin.
In den folgenden Jahren bzw. Jahrzehnten wechselten sich verbale Attacken mit physischen ab. Vor allem aus der rechten Ecke kam immer wieder die Forderung, die Pflege des Denkmals einzustellen – eine Verpflichtung, die Österreich im Staatsvertrag übernommen hat.
In den letzten Jahren gab es zwar keine verbalen Forderungen gegen das „Russendenkmal“ – die FPÖ ist ja prorussisch geworden –, aber etliche Schändungen. Zuletzt wurde im Februar 2015 mit schwarzer Farbe geschmiert, vorher im Mai 2014, und im April 2012 wurde das Denkmal mit Farbe beschmiert.