Der Kickl, die Kuh & die Rechtsextremen

Ein Pferd, das im Stall neben ein­er Kuh ste­ht, ist noch lange keine Kuh. FPÖ-Gen­er­alsekretär Kickl, bekan­nt für auss­chweifende Dichtkun­st, hat dieses gewaltige Bild in die Tas­ten geza­ubert, um einem Parteifre­und zu helfen. Der Salzburg­er FPÖ-Gemein­der­at Andreas Reindl stand bei ein­er Mah­nwache näm­lich hin­ter einem Trans­par­ent der recht­sex­tremen Iden­titären und neben deren Lan­deskapo. Und jet­zt ste­ht Kickl daneben.

Ver­mut­lich ist es sein­er Aufre­gung geschuldet, dass Kickl so daneben ste­ht. „Wenn es jet­zt schon ver­boten ist neben jeman­dem zu ste­hen, dann bewegt sich die ganze Het­ze der linken Mei­n­ungs-Mafia schon sehr in Rich­tung eines total­itären Überwachungsstaates“, giftet Kickl völ­lig außer Atem und schnappt dann weit­er: „Ja es gibt in Öster­re­ich Men­schen, die nicht Link­sex­trem (sic!) sind. Und ja, diese Men­schen ste­hen ein­fach so in Öster­re­ich herum. Und wieder ja, sie dür­fen das auch”, so Kickl in der OTS- Presseaussendung des FPÖ-Klubs vom 15.1.2015.

Wir hal­ten dazu fest:

1) Wir sind froh, dass es diese Presseaussendung aus dem FPÖ-Klub ohne selt­same Zif­fern und ohne kleine Tochter des Presseref­er­enten an die Öffentlichkeit geschafft hat. Ein dur­chaus gelun­ge­nes Werk blauer Dichtkunst!

2) Wir haben nur einige beschei­dene Anmerkun­gen dazu.

a) In Ställen wer­den die Tiere zumeist nach Gat­tun­gen, ja sog­ar nach Geschlecht getren­nt gehalten!
b) Um im Bild zu bleiben bzw. um es wieder zurechtzurück­en: Ochse neben Ochse geht, Sau neben Sau auch, Sau neben Eber ist schon ein Prob­lem, Sau neben Huhn auch!


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c) Link­sex­trem gehört dort, wo es in der Presseaussendung ste­ht, klein geschrieben! Also hat doch wieder die Tochter des Presseref­er­enten ihre Fin­ger an den Tas­ten gehabt?
d) Wichtig ist uns vor allem die Anmerkung, dass mit Sicher­heit nicht alle Men­schen, die nicht link­sex­trem sind, herum­ste­hen und Recht­sex­treme sind.
e) Selb­stver­ständlich dür­fen auch Recht­sex­treme herum­ste­hen. Solange sie Arme, Beine und den Mund nicht bewe­gen, sind sie rel­a­tiv unprob­lema­tisch. Wir haben auch keine Ein­wände, ja sog­ar volles Ver­ständ­nis, wenn sie gemein­sam herum­ste­hen. So sind sie leichter zu iden­ti­fizieren! Und ja, wir dür­fen sie dann auch Recht­sex­treme nennen.

3) Wenn es, wie die Salzburg­er Nachricht­en am 15.1.15 schreiben, tat­säch­lich so ist, dass die FPÖ mit dem Gedankengut der Iden­titären nichts zu tun haben will, warum ste­ht dann der FPÖ-Gemein­der­at Andreas Reindl neben dem Iden­titären-Kapo Hintstein­er und hin­ter einem Trans­par­ent der „Iden­titären“?

Ist es wirk­lich so, dass die FPÖ nichts mit den Iden­titären und ihrem Gedankengut zu tun hat? Und: wo muss man poli­tisch ste­hen, damit man aus dem Ring Frei­heitlich­er Jugend (RFJ) aus­geschlossen wird? – Antworten auf diese Fra­gen wer­den wir suchen. Damit Kickl nicht länger daneben steht!