Kurt Lindlgruber kämpft für das Gold – so, wie etliche andere Freiheitliche auch. Der Nationalratsabgeordnete Gerhard Deimek hat gemeinsam mit der Hauspostille von Martin Graf, der Webseite „unzensuriert” sogar eine Internetpetition installiert: „Rettet unser österreichisches Gold” Das österreichische Gold, so Deimek und Co, sei nämlich nur sicher, wenn es vollständig in Österreich gelagert werde. Außerdem will er einen „sofortigen Stopp von Goldverkäufen“. Gemeint sind damit nur die Goldverkäufe der Österreichischen Nationalbank (ÖNB) , nicht die von privaten und anderen institutionellen Goldbesitzern.
Mit der Forderung nach einem Stopp von Goldverkäufen durch die ÖNB kommt Deimek etwas spät, denn ein supersauberer, superfleißiger FPÖ-Finanzminister hat die ÖNB vor mehr als zehn Jahren rund 100 Tonnen Gold verkaufen lassen – zu einem Dumpingpreis übrigens!
Lindlgruber und die Internetseite „hartgeld.com“ von Walter Eichelburg gehen da um einige Schritte weiter: Der Euro und die Europäische Union seien komplett am Ende. Eichelburg wollte sogar wissen, dass 2010 der Euro abgeschafft und durch eine Notwährung, D‑Mark 2, ersetzt werde. Hat nicht ganz gestimmt, aber das Geraune über den Zusammenbruch der europäischen Währung wird weiter gepflegt.
Lindlgruber greift bei seinen Beiträgen für „hartgeld.com“ ordentlich in die Tasten:
Der Euro, mit viel Propagandaunterstützung der linken Systemschreiberlinge als Hartwährung aus der Taufe gehoben ist in nur 8 Jahren seit seinem Bestehen als Bargeld zu einem löchrigen, einlagigen Toilettenpapier degeneriert und wird hinweggespült werden vom Schwall des Volkszornes, wenn der Staatsbürger endlich begreift, dass er von der Politik belogen wurde“. („Der Euro vor dem Aus!”, hartgeld.com)
Nach dieser Kostprobe hat man schon so eine Ahnung, wie das weitergehen könnte: „Die Macht liegt nicht mehr in Händen der Wohlstandsproduzenten, sondern in Händen von kriminellen Wohlstandskonsumenten, Blutsaugern, Mitessern, Parasiten und Schmarotzern, die mit Hilfe des Euro unserm Volk die letzte Unterhose ausziehen“. (Organisierter Volksbetrug „EURO“, hartgeld.com)
Was Lindlgruber da in reiner Nazi-Diktion beschreibt, ist das politische System unserer Republik bzw. der Europäischen Union! Was er unter „unserem Volk“ und dessen Staat versteht, lässt er nicht unbestimmt, sondern definiert es klar: einen“ rassisch“ homogenen Staat. Weil aber „Rasse“ ein historisch belasteter (und wissenschaftlich unhaltbarer) Begriff ist, umschreibt er das mit „Menschen gleicher Herkunft, gleicher Sprache, gleicher Religion und gleicher Kulturansprüche“:
Ein Staat macht Sinn. Menschen gleicher Herkunft, gleicher Sprache, gleicher Religion und gleicher Kulturansprüche beanspruchen ein Staatsgebiet, sind eine Nation, gründen einen Nationalstaat, bearbeiten in Kooperation Grund und Boden zum Wohle der Gemeinschaft. Im Rahmen einer Verfassung werden Grundregeln verfaßt, die sowohl Rechte als auch Pflichten der Staatsbürger festhalten. Die Verfassung ist der Leitfaden für die Staatsführung. Menschen brauchen Heimat und Familie, brauchen Wurzeln. Werte die es Wert sind dafür einzutreten, einen sittlichen Rahmen für ihr Handeln. Dazu braucht es Staatsführer, die materiell unabhängig sind und sich unbeugsam der Ethik und ihrem Volk verpflichtet fühlen. (Organisierter Volksbetrug „EURO“, hartgeld.com)
Die Vorstellung von einem Staatsführer, der sich angeblich unbeugsam der Ethik und seinem deutschen Volke verpflichtet fühlt, wurde zuletzt von den Nationalsozialisten propagiert. Demokratische Spielregeln kommen in diesem System nicht vor. Auch bei Lindlgruber nicht wirklich: „Die Übernahme politischer Verantwortung macht nur Sinn als eine der Nation dienende Alleinregierung. Jegliche Koalition mit liberalen, bürgerlichen, sozialen und sonstigen Demokraten oder politischem Spießbürgertum erfordert Kompromisse, die sich gegen das Staatsvolk richten.“ (Organisierter Volksbetrug „EURO“, hartgeld.com)
Da wird selbst die FPÖ noch daran arbeiten müssen, den Vorstellungen ihres Steyrer Gemeinderats zu entsprechen! Der droht jetzt schon ganz offen der Opposition gegen diesen Kurs mit dem „Kartoffelacker“ – jedenfalls im „deutschen Kulturkreis“:
Der geistige Wandel vom Konsumschaf und Zahlmichel für die Welt, zum Arbeitstier und stolzen Besitzer von Eigentum, welches im Schweiße seines Angesichts verdient wurde und auch wieder selbst genossen werden darf, wird den deutschen Kulturkreis vor größte Herausforderungen stellen. Aber nach Vollendung werden diejenigen die den Wandel im Geiste schaffen, egal ob derzeit materiell arm oder reich, als Lohn ein großes Gefühl der Erleichterung verspüren. Arbeit muß sich wieder lohnen und wir dürfen auf selbst erbrachte Leistung wieder stolz sein. Die politisch „Linke“ Spaß- und Umverteilungslobby welche das Eigentumsrecht und somit privaten Besitz als schändlich bezeichnet wird dann in den Beamtenstuben ausgedient haben und auf dem Kartoffelacker selbst erfahren dürfen, dass Arbeit Freude bereitet und Leistung nicht eine kriminelle Handlung, sondern eine Ehre ist und man persönlichen Erfolg auch persönlich konsumieren darf”. („Der Euro vor dem Aus!”, hartgeld.com)
Die OÖN fasst die Aussagen Lindlgrubers vornehm so zusammen: „Lindlgruber begibt sich in der Wortwahl bedenklich in die Nähe der einstigen Hetze der Braunhemden.“ Da müssen wir noch nachschärfen: Das ist nicht nur Nazi-Diktion, das ist Nazi-Ideologie!
Lindlgruber sieht das ähnlich, allerdings positiv: „Es ist Endzeit, die kommenden politischen Umwälzungen werden einmalig sein in der Weltgeschichte und trotz großer Belastungen uns in eine gute Zeit führen.“ Das kann nur zu einem Rücktritt beantwortet führen!