Salzburg :“Dreck“ und „Abschaum“ sind Verhetzung!

Seit ger­aumer Zeit gibt es in Salzburg gesteigerte Erre­gungszustände im öffentlichen Raum über das Bet­teln. Von den recht­en Parteien geschürt und von der Salzburg­er „Kro­ne“ unter­stützt, wird Stim­mung gegen bet­tel­nde Men­schen gemacht. Auf Face­book hat eine Gruppe die Het­ze gefördert. Ein 20-jähriger Salzburg­er hat sich dort men­tal erbrochen und stand jet­zt am Don­ner­stag wegen Ver­het­zung vor Gericht.

Dem Gericht erzählte er eine wilde Geschichte zur Begrün­dung für sein Auszuck­en: Er habe zwei Bet­tlern jew­eils einen Euro geschenkt, worauf ein­er der bei­den die Münze zu Boden gewor­fen und geschrien habe, „es ist zu wenig, er bringt mich um“. Dieser Vor­fall hat den Paulus in den Saulus rück­ver­wan­delt, er habe Per­so­n­en gesucht, die ähn­liche Erfahrun­gen gemacht hät­ten und habe sie in der Face­book-Gruppe „Gegen die rumänisch/bulgarischen Bet­tler­ban­den in Öster­re­ich“ gefun­den. Dort postete er dann, dass „diese Leute Dreck, Abschaum und wert­los sind“ und „man etwas dage­gen tun muss“.

Vor Gericht gab sich der junge Salzburg­er ein­sichtig: „Erst im Nach­hinein war mir bewusst, was ich damit angestellt habe.“ Juris­tisch und moralisch war die Sache klar, die Vertei­di­gung regte aber eine Diver­sion an und so einigte man sich darauf, dass unter Bes­tim­mung ein­er Probezeit von zwei Jahren das Ver­fahren vor­läu­fig eingestellt wird. Die Ans­tifter zur Het­ze wur­den bis­lang noch nicht vor Gericht gestellt.