Zwischen Dezember 2012 und Jänner 2013, so die Anklage, habe er auf seinem Facebook-Account den Nationalsozialismus verherrlicht, indem er aus Quentin Tarantinos Film „Inglorious Basterds” Nazi-Symbole wie Hakenkreuz und Lorbeerkranz für sein Profilfoto gewählt, Textzeilen aus dem „Polackentango“ der Nazi-Band „Landser“ und etliche Nazi-Kommentare gepostet habe. Außerdem habe er sich ein Hakenkreuz-Tattoo verpasst und sich in Nazi-Skin-Montur (Springerstiefel mit weißen Schnürsenkeln) auf Facebook präsentiert. Dazu kommt noch, dass er im März dieses Jahres an der Berufsschule einen Mitschüler somalischer Herkunft mit einem Butterfly-Messer bedroht und bei einer Rauferei auch verletzt habe.
Der Jugendliche gab sich geständig – er habe seinen Freunden imponieren wollen: „Für mich war das klass, so aufzutreten. Ich habe gewusst, dass das nicht legal ist, habe mir aber nichts dabei gedacht.“ (APA,1.10.14) Sein großes Feindbild seien Linke und Migranten gewesen, heute könne er dem nichts mehr abgewinnen.
Der Angeklagte, der eine schwierige Kindheit hatte, lebt mittlerweile in einer betreuten Wohneinheit, hat ein Anti-Gewalttraining absolviert und versteht sich an seiner Arbeitsstelle auch mit den Arbeitskollegen ausländischer Herkunft „sehr gut“, so der 15-jährige.
Der ORF (2.10.14) berichtet, dass der 15-Jährige am Nachmittag wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung, Verleumdung, versuchter Nötigung und Körperverletzung schuldig gesprochen wurde, nicht aber über das verhängte Strafmaß. Den unbedingten Teil der Strafe habe er schon in der U‑Haft abgesessen. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.