Die Zitate der Freiheitlichen

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Es pas­siert Frei­heit­li­chen immer wie­der, dass sie ein­schlä­gi­ges brau­nes Lied- und Text­gut ver­wen­den. 2010 for­der­te Flo­ri­an Mei­lin­ger, damals ein Funk­tio­när des RFJ Schär­ding „Volk ans Gewehr!“ und zitier­te damit aus dem Nazi-Lied „Siehst du im Osten das Mor­gen­rot“ von Arno Par­dun. Jetzt haben die Frei­heit­li­chen Aka­de­mi­ker­ver­bän­de in einer Aus­sendung Anlei­he beim Horst-Wes­sel-Lied genommen.

Wie der „Kurier“ berich­tet, haben die Frei­heit­li­chen Aka­de­mi­ker­ver­bän­de in einer Aus­sendung zum soge­nann­ten „Aka­de­mi­ker­ball“ der FPÖ, also dem Ball der Bur­schen­schaf­ter, ihre Kennt­nis­se des brau­nen Lied­guts dazu ver­wen­det, um die Vers­zei­le „Die Stra­ße frei den brau­nen Batail­lo­nen“ in „lin­ke Batail­lo­ne“ umzuwandeln.

Wil­li Mer­nyi vom Maut­hau­sen-Komi­tee dazu: „Das ist der bes­te Beweis dafür, in welch geis­ti­gem Umfeld sich die­se Leu­te bewe­gen.“ Bewei­se dafür gibt es öfters, nicht nur bei den Alten Her­ren vom Frei­heit­li­chen Aka­de­mi­ker­ver­band, der ja jede orga­ni­sa­to­ri­sche Ver­bin­dung zur FPÖ abstrei­tet und nur eine „geis­ti­ge“ sieht.

Ste­fan Got­scha­cher, der Pres­se­spre­cher der Wie­ner FPÖ, ist im Vor­jahr auf­ge­fal­len, weil er auf sei­nem Face­book-Kon­to unter sei­nen Lieb­lings­zi­ta­ten auch eines aus dem Lied „SS mar­schiert im Fein­des­land“ anführ­te. Got­scha­cher gab sich unwis­send und scho­ckiert – das Ver­fah­ren gegen ihn wur­de ein­ge­stellt. Bar­ba­ra Rosen­kranz, die mitt­ler­wei­le wie­der im Natio­nal­rat sitzt, war 2011 ver­ant­wort­lich für eine Ein­la­dung zu einer Sonn­wend­fei­er, für die ein Bild aus dem Buch „Vor­weih­nach­ten 1942“ ver­wen­det wurde.

Die Akti­ons­ge­mein­schaft Unab­hän­gi­ger und Frei­heit­li­cher (AUF) arbei­te­te mit einer ande­ren Metho­de: Sie „zitier­te“ 2011 die Zeich­nung eines KZ-Häft­lings über die Zwangs­ar­beit in einer Gie­ße­rei, um die „Schwer­ar­beit“ bei der Poli­zei heu­te zu illus­trie­ren – eine gro­be Ver­harm­lo­sung des Natio­nal­so­zia­lis­mus und sei­ner Ver­bre­chen.


Quel­le: heute.at

Zita­te von bild­li­chen Moti­ven sind gar nicht so sel­ten im frei­heit­li­chen Umfeld: 2010 ver­wen­de­te die Bur­schen­schaft Armi­nia Czer­no­witz in Linz ein NSDAP-Pla­kat in leicht ver­än­der­ter Form, um zu einer Ver­an­stal­tung über die „Kriegs­er­klä­rung der Glo­ba­li­sie­rer an alle Völ­ker der Welt“ ein­zu­la­den. Statt der Schrift­zü­ge „Mar­xis­mus“ und „Hoch­fi­nanz“ fin­den sich „Fremd­herr­schaft“ und „Glo­ba­li­sie­rung“ auf der Schlan­ge, die von einer von einer star­ken Faust erwürgt wird. Das Haken­kreuz aus dem NSDAP-Ori­gi­nal ist in der Bur­schen­schaf­ter-Vari­an­te retuschiert.


Ori­gi­nal­su­jet eines Pla­ka­tes der NSDAP — Fly­er eines Vor­tra­ges der Armi­nia Czernowitz

Und schließ­lich gibt es da auch noch den Ban­ker-Car­toon, den Stra­che 2012 auf sei­nem Face­book-Kon­to in einer ein­deu­tig anti­se­mi­ti­schen Vari­an­te ver­wen­det. Im Ori­gi­nal sit­zen sich (das hun­gern­de) Volk und ein Ban­ker gegen­über, dem von der Regie­rung ein­ge­schenkt wird. In der Stra­che-Vari­an­te wur­de der Ban­ker anti­se­mi­tisch auf­ge­peppt. Die Ermitt­lun­gen der Staats­an­walt­schaft wur­den auch in die­sem Fall eingestellt.

War­um lan­den Frei­heit­li­che und Bur­schen­schaf­ter immer wie­der im brau­nen und anti­se­mi­ti­schen Müll? Weil sie von nichts eine Ahnung haben?