Der einschlägige Geburtstag

Let­ztes Jahr kon­nte sog­ar ein frei­heitlich­er Poli­tik­er seinen Gefall­en nicht unter­drück­en, als ein Parteifre­und am 20. April ein­schlägig über die strahlende Sonne an diesem „beson­deren Tag“ jubelte. Hitlers Geburt­stag ver­führte in der Ver­gan­gen­heit manche immer wieder zu beson­derem Jubel, heuer dominierten Schmierereien.

Neon­azis wie Got­tfried Küs­sel zählen nicht nur mit dem Gre­go­ri­an­is­chen Kalen­der, son­dern auch in Jahren ab Hitlers Geburt. Andere stellen ein­fach nur ihre Huldigun­gen oder spon­ta­nen Freude­naus­brüche ins Netz. Verdeckt als Freude über das schöne Wet­ter bzw. den beson­deren Tag oder direkt. In den sozialen Net­zw­erken war es heuer ver­gle­ich­sweise ruhig – dafür sorgten offen­sichtlich die Fil­ter der Betreiber oder die soziale Kon­trolle. Nur Hem­ma Tifn­er und einige ihrer Bekan­nten tobten sich pri­vat aus. Tifn­er, die nach eige­nen Angaben auf Face­book in der „Adolf Hitler Schule” studiert hat, ist Her­aus­ge­berin der recht­sex­tremen Zeitschrift Die Umwelt und gilt unter Neon­azis als „Mut­ter der Bewe­gung”. Sie grüßt am 20. April nicht nur die Kam­er­aden, son­dern fragt, wer mit ihr anstößt zur Feier des Tages und: „A Glaserl hab i mir schon genehmigt zur Feier des Tages!”

Die Schmier­erei an der Fais­te­nauer Volkss­chule dürfte auf das Kon­to von zwei jugendlichen Hitler-Grat­u­lanten gehen. Die „NÖN“ (Pielach­taler Aus­gabe, 22.4.13) bericht­en jet­zt über Hak­enkreuz-Schmier­ereien in Ober-Grafendorf und in Neu­leng­bach zu Hitlers Geburtstag.

In Ober-Grafendorf beschmierten Unbekan­nte den Polizei-Posten und zwei weit­ere Gebäude, „in denen Öster­re­ich­er mit Migra­tionsh­in­ter­grund wohnen“ (NÖN, 22.4.2013) mit Hak­enkreuzen. In Neu­leng­bach wur­den ein Wohn­haus und ein Kebap-Stand beschmiert.