Neonazis wie Gottfried Küssel zählen nicht nur mit dem Gregorianischen Kalender, sondern auch in Jahren ab Hitlers Geburt. Andere stellen einfach nur ihre Huldigungen oder spontanen Freudenausbrüche ins Netz. Verdeckt als Freude über das schöne Wetter bzw. den besonderen Tag oder direkt. In den sozialen Netzwerken war es heuer vergleichsweise ruhig – dafür sorgten offensichtlich die Filter der Betreiber oder die soziale Kontrolle. Nur Hemma Tifner und einige ihrer Bekannten tobten sich privat aus. Tifner, die nach eigenen Angaben auf Facebook in der „Adolf Hitler Schule” studiert hat, ist Herausgeberin der rechtsextremen Zeitschrift Die Umwelt und gilt unter Neonazis als „Mutter der Bewegung”. Sie grüßt am 20. April nicht nur die Kameraden, sondern fragt, wer mit ihr anstößt zur Feier des Tages und: „A Glaserl hab i mir schon genehmigt zur Feier des Tages!”
Die Schmiererei an der Faistenauer Volksschule dürfte auf das Konto von zwei jugendlichen Hitler-Gratulanten gehen. Die „NÖN“ (Pielachtaler Ausgabe, 22.4.13) berichten jetzt über Hakenkreuz-Schmierereien in Ober-Grafendorf und in Neulengbach zu Hitlers Geburtstag.
In Ober-Grafendorf beschmierten Unbekannte den Polizei-Posten und zwei weitere Gebäude, „in denen Österreicher mit Migrationshintergrund wohnen“ (NÖN, 22.4.2013) mit Hakenkreuzen. In Neulengbach wurden ein Wohnhaus und ein Kebap-Stand beschmiert.