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Identitäre Arminia Czernowitz?

Die Iden­ti­tä­ren ver­si­chern uns regel­mä­ßig, sie sei­en weder rechts noch links, sol­che Kate­go­rien hät­ten sie hin­ter sich gelas­sen. Schon gar nicht sei­en sie rechts­extrem, neo­na­zis­tisch oder anti­se­mi­tisch, und vor allem hät­ten sie ihre Ver­gan­gen­heit auf­ge­ar­bei­tet. Mit die­ser wol­len sie nichts mehr zu tun haben. Aber stimmt das? Unter dem Titel „IB Salz­burg zu Gast bei […]

11. Mrz 2013

Unter dem Titel „IB Salz­burg zu Gast bei der IB Linz” bewei­sen die Iden­ti­tä­ren nicht nur, dass sie Stoff bema­len kön­nen, sie zei­gen auch noch, wo sie die­sen bemalt haben (Blut­grup­pe HC Nega­tiv hat wie­der ein­mal Spür­sinn bewie­sen). Die Ähn­lich­keit der Räu­me ist ver­blüf­fend: Flie­sen, Vor­hän­ge und sogar das Holz glei­chen sich wie aufs Haar! Die „IB Salz­burg” war tat­säch­lich bei der „IB Linz” (jetzt „IB Ober­ös­ter­reich”) zu Besuch und zwar in den Räum­lich­kei­ten der Armi­nia Czer­no­witz. Sogar die Schmis­se wur­den auf den Mas­ken übernommen!

Die Bude der "Arminia Czernowitz" Linz
Die Bude der „Armi­nia Czer­no­witz” Linz
Die Identitären bei der Transparentherstellung: gleiche Fließen wie in der Arminia-Bude
Die Iden­ti­tä­ren bei der Trans­pa­ren­t­her­stel­lung: glei­che Flie­ßen wie in der Arminia-Bude
Die Bude der Arminia Czernowitz: Eichentäfelung
Die Bude der Armi­nia Czer­no­witz: Eichentäfelung
Die Iden­ti­tä­ren in der Armi­nia-Bude: Eichentäfelung

Armi­na Czer­no­witz ist die Bur­schen­schaft, die 2010 einen Vor­trags­abend mit dem Anti­se­mi­ten Richard Melisch ver­an­stal­te­te und dafür mit einer Ein­la­dungs­kar­te warb, die ein kaum ver­än­der­tes Nazi-Sujet zeigte.


Ori­gi­nal­su­jet eines Pla­ka­tes der NSDAP und Fly­er eines Vor­tra­ges der Armi­nia Czernowitz

Die Armi­na Czer­no­witz ist die Bur­schen­schaft, deren Alter Herr, Det­lef Wim­mer, vom Miliz­stand entor­dert wur­de. Det­lef Wim­mer ist seit Jah­ren für sei­ne Kon­tak­te in den Dunst­kreis des rechts­extre­men Bunds Frei­er Jugend (BFJ) bekannt. Dazu das das Nach­rich­ten­ma­ga­zin News in einer Presseaussendung:

In den (…) Akten des Abwehr­am­tes heißt es, dass man schon 2006 bei Ermitt­lun­gen im Bereich Rechts­extre­mis­mus auf Wim­mer gesto­ßen sei, dass 2007 Wim­mer zwei Mal ein­ver­nom­men wur­de und bei sei­ner ers­ten Befra­gung Anga­ben gemacht habe, die „nach­weis­lich nicht den Tat­sa­chen ent­spra­chen”. Dies „betraf ins­be­son­de­re sei­ne Kon­tak­te zu ver­fas­sungs­feind­li­chen bzw. bedenk­li­chen Orga­ni­sa­tio­nen.” Die­se Kon­tak­te sei­en Wim­mer nach­ge­wie­sen worden.

Zitat: „Sowohl die teil­wei­se engen und auf­rech­ten per­sön­li­chen Kon­tak­te zu Per­so­nen ver­fas­sungs­feind­li­cher bzw. bedenk­li­cher Orga­ni­sa­tio­nen als auch die Bekun­dung des Beschwer­de­füh­rers, in Teil­be­rei­chen Ziel­set­zun­gen die­ser Orga­ni­sa­tio­nen zu tei­len, las­sen die erfor­der­li­che Distanz zur Ziel­set­zung ver­fas­sungs­feind­li­cher Bestre­bun­gen ver­mis­sen.” Es bestün­den daher „objek­tiv nach­voll­zieh­ba­re Anhalts­punk­te”, dass von Wim­mer „eine Gefahr für die mili­tä­ri­sche Sicher­heit ausgeht”.

Gemein­sa­mes Trans­pa­ren­te-Malen bei einer Bur­schen­schaft, die Rechts­extre­mis­ten bzw. der­be Anti­se­mi­ten ein­lädt, die Nazi-Sujets für Ein­la­dun­gen ver­wen­det und von derem Alten Herrn „eine Gefahr für die mili­tä­ri­sche Sicher­heit aus­geht”, da er „die erfor­der­li­che Distanz zur Ziel­set­zung ver­fas­sungs­feind­li­cher Bestre­bun­gen ver­mis­sen” lässt! Per­so­nel­le Ver­bin­dun­gen in die Gra­zer rechts­extre­me bzw. neo­na­zis­ti­sche Sze­ne und Iden­ti­tä­re als ehe­ma­li­ge Kame­ra­den der Alpen-Donau-Nazis. Das soll tat­säch­lich die ange­spro­che­ne Distanz zum Rechts­extre­mis­mus, zu der neo­na­zis­ti­schen Ver­gan­gen­heit sein? Wir sind sicher: Die­ses The­ma wird uns noch wei­ter beschäftigen.