Dem Vernehmen nach hat ein Bezirksrat der FPÖ aus dem zweiten Bezirk über Facebook zu der Kundgebung vor der Votivkirche mobilisiert. Der Aufruf wurde innerhalb kürzester Zeit auch in klar einschlägigen Kreisen weiterverbreitet. Im Anschluss an die „Protestkundgebung“ vor der Votivkirche sollte um 18 Uhr im Hotel Regina in unmittelbarer Nähe eine „Protestveranstaltung“ mit dem Wiener FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus, der FPÖ-Nationalratsabgeordneten Heidemarie Unterreiner und dem FPÖ-Klubobmann Maximilian Krauss aus der Josefstadt stattfinden. Nikolaus Amhof, Obmann der FPÖ Alsergrund, hatte zu dieser Veranstaltung eingeladen. Mittlerweile gibt es aber eine Absage durch das Hotel Regina: Diese Veranstaltung findet nicht statt.
„Gerhard Hö” ruft zur Protestaktion vor der Votivkirche auf
Auch die Protestveranstaltung vor der Votivkirche soll abgesagt worden sein. Am 26.1. folgten von offizieller freiheitlicher Seite allerdings nur konfuse Infos. Strache selbst erklärte in einer OTS-Aussendung (26.1.13):
Die von FPÖ-Bezirksorganisationen für gestern geplante Standl-/Verteilaktion vor der Votivkirche wurde von Privatpersonen im Internet fälschlicher Weise als Demonstration beworben, was den freiheitlichen Intentionen diametral entgegengestanden wäre. Nachdem die FPÖ vom LVT über Hinweise in Kenntnis gesetzt wurde, dass Stör-bzw. Protestaktionen von linken Gruppierungen geplant sein könnten, hat die Partei im Sinne einer Deeskalation von einer Durchführung der Aktion Abstand genommen.
Ein starkes Stück von Desinformation! Nachdem Strache zunächst selbst zugibt, dass die FPÖ ihre Anhänger („Privatpersonen“) nicht mehr unter Kontrolle hat und diese „fälschlicherweise“ zu einer Demonstration aufrufen, ruft er sich zum Deeskalierer aus, sagt eine „für gestern geplante“ Standlaktion ab, um im nächsten Satz unter Berufung auf das LVT zu erklären: „Wir wollen gewaltbereiten Randalierern vom ultralinken Rand keine Bühne für ihre heißgeliebten Ausschreitungen bieten.”
Die gewaltbereiten Randalierer sind allerdings anderswo zu finden. Als sich die Kunde von der Absage der für Montag geplanten Protestaktionen über Facebook verbreitete, gab es zahlreiche Reaktionen unter den „Privatpersonen“. Einer kündigt an, er werde wegen der Absage seine FPÖ-Mitgliedskarte zurücklegen: „Frotzln können die wem anderen.”
Etliche reagieren aber anders und trotzen der Absage: „Trotzdem aufmarschieren!!“, schreibt Patrick S. und Roman H. pflichtet bei: „Sehe ich auch so!! Präsenz zeigen!!“
Eva Kuieren, Bekannter aus der Burschenschafter- und Neonazi-Szene (Wolfgang L.) ist noch deutlicher: „Freu mich schon auf die öhem.. Notwehr”
Ein Kapitel für sich ist der Neonazi, der unter dem Nickname „Da Leichtla“ auch auf dem Facebook-Account des ÖVP- Staatssekretärs Kurz zur Kundgebung vor der Votivkirche aufgerufen hat. Der bekennende Strache-Fan wird schon wissen, warum er auf Facebook als seinen Arbeitgeber die „N.S.D.A.P.“ bezeichnet und gegen die „Judenrepublik“ hetzt. Ein klarer Fall für eine Anzeige nach dem NS-Verbotsgesetz!