Graz: Schweigen um den RFJ –Schläger?

Wenn es um die Ver­fehlun­gen sozialdemokratis­ch­er Jugend­funk­tionäre geht, ken­nt der frischge­back­ene RFJ-Obmann Udo Land­bauer keine Gnade. Eine“ let­zte Frist“ set­zte er der Sozial­is­tis­chen Jugend (SJ) Tirol für eine Selb­stanzeige. Bei seinen eige­nen Funk­tionären und Mit­gliedern gibt es keine Fris­ten, son­dern nur Schweigen.

Udo Land­bauer, Stad­trat der FPÖ in Wiener Neustadt, ist seit kurzem Bun­des­ob­mann des RFJ. In dieser Funk­tion rück­te er am 13. April aus und dro­hte der SJ Tirol. Wom­it? Sollte bis 16. April 2012 keine Reak­tion der SJ auf die Bran­dan­schläge und Nazi-Schmier­ereien in Inns­bruck erfol­gen, dann behalte er sich vor, „selb­st tätig zu wer­den und Strafanzeige bei der zuständi­gen Staat­san­waltschaft einzubrin­gen“. (OTS 13.4.2012). Der Titel der OTS „Krim­inelle Funk­tionäre dür­fen nicht geduldet wer­den“ dürfte dem eifrigen Bun­des­ob­mann ein­fach so raus­gerutscht sein und keine Anspielung auf verurteilte frei­heitliche Man­dat­strägerIn­nen beinhalten!

Was Land­bauer der SJ im speziellen vor­wirft, bleibt sein Geheim­nis. Die SJ hat sich von den Vor­fällen dis­tanziert und die Behör­den ermit­teln ohne­hin.

Anders sieht die Sache bei den Graz­er Neon­azi-Schlägern aus. Da gab es ja immer­hin vor weni­gen Tagen ein Urteil wegen schw­er­er Kör­per­ver­let­zung , das einen RFJ- Funk­tionär bet­rifft. Auch wenn das Urteil noch nicht recht­skräftig ist und der RFJ- Funk­tionär mit­tler­weile nicht mehr in Amt und Wür­den: der RFJ hätte da doch eini­gen Erk­lärungs­be­darf, möchte man meinen. Schließlich hat der RFJ Steier­mark ja mit dem RFJ- Brüder­paar inten­siv über die Neon­azi-Schlägerei gesprochen, wobei die Brüder ver­sicherten, „dass die gegen sie erhobe­nen Anschuldigun­gen und Vor­würfe von Seit­en der anderen (grü­nen) Ver­anstal­tung­steil­nehmer halt­los seien und nicht der Wahrheit entsprechen. Zudem gaben die Mit­glieder damals uns gegenüber bekan­nt, dass sie zu keinem Zeit­punkt in eine Schlägerei ver­wick­elt wor­den waren und die andere Gruppe ständig durch Pro­voka­tio­nen auffiel“. May­day Graz hat einen umfassenden Bericht über den Prozess gegen die Neon­azi-Schläger online gestellt und ist dabei auch den Ver­wick­lun­gen und Wider­sprüchen der RFJ- Funk­tionäre nachge­gan­gen. Sehr lesenswert – auch für Udo Landbauer!

Nach­trag:

Der RFJ hat am 17.4. in ein­er OTS-Aussendung tat­säch­lich eine Sachver­halts­darstel­lung zu Inns­bruck einge­bracht und ver­sucht in der Aussendung gle­ich, den SJ-Vor­sitzen­den Moitzi hineinzuziehen: “Die Tat­sache, dass die AKS Trägeror­gan­i­sa­tion der ver­meintlichen Täter und die Jung­sozial­is­ten fre­und­schaftlich die Räum­lichkeit­en geteilt und sich noch dazu mit ihren Anschuldigun­gen medi­al so hin­aus­ge­hängt haben, lässt die Frage nicht völ­lig absurd erscheinen, ob Moitzi vielle­icht die wahren Hin­ter­gründe gekan­nt hat“.

Schein­heilig hängt Dominik Nepp, der Jugend­sprech­er der Wiener FPÖ, noch den Satz an: „Dass Moitzi selb­st den Anschlag in Auf­trag gegeben hat, kann ich mir trotz seines selb­st verur­sacht­en Erschei­n­ungs­bildes als Agent Provo­ca­teur nicht vorstellen. Den­noch ist eine Dis­tanzierung von ihm längst über­fäl­lig“. (OTS0095/17.4.2012)