Sicher scheint derzeit nur, dass der Brand, der am 30. März im Vereinslokal der sozialdemokratischen Jugendorganisationen gelegt wurde, von dem AKS-Aktivisten, der im Lokal mit einer Freundin übernachtet hatte, selbst gelegt wurde, um „höhere Aufmerksamkeit“ für die Themen der AKS zu erhalten. Die AKS hatte in ihrer Pressemitteilung zum Brand darauf hingewiesen, dass es in den Wochen vor dem 30. März schon mehrere Einbrüche und auch Hakenkreuz-Schmierereien gegeben habe. Ob diese Vorfälle nach dem Geständnis des 18-Jährigen ebenfalls neu zu bewerten sind, darüber schweigen sich derzeit sowohl die Medien als auch die Jugendorganisation aus.
Der Landesvorsitzende der Sozialistischen Jugend, Luca Tschiderer, erklärte der Tiroler Tageszeitung (6.4.2012) nur knapp: „Wir werden den Vorfällen intern nachgehen und die Verantwortung klären. Von Seiten der Jusos Landesorganisation möchten wir uns klar von den Vorfällen distanzieren.”
Andere sind nach dem Geständnis des Jugendlichen hingegen sehr gesprächig geworden. Der Landesobmann des RFJ Vorarlberg sprach von einem „unfassbaren Gewaltpotenzial“, der Wiener Landtagsabgeordnete Udo Guggenbichler erkannte ebenfalls ein „unfassbares Gewaltpotenzial“ und der RFJ-Bundesobmann Udo Landbauer konnte sein Entsetzen über den inszenierten Brand auch nur mit der Bezeichnung „unfassbares Gewaltpotenzial“ in Grenzen halten. Harald Vilimsky durfte hingegen frei fabulieren und „wild gewordene Rote Brigaden“ entdecken, die jetzt von Bundeskanzler Faymann zur Ordnung gerufen werden müssten.