Wolfsberg (Ktn): Probleme für „White Power“ mit Facebook

Er war einige Monate sehr aktiv auf Face­book: Der User mit dem Deck­na­men „White Pow­er White Pride“ hat­te bere­its einen beachtlichen Fre­un­deskreis um sich geschart, als er im Früh­jahr 2011 blitzar­tig ver­s­tummte. Eine Anzeige und die Berichte der „Kleinen Zeitung“ bzw. von Stoppt die Recht­en haben Macht und Stolz des Weißen stark gedämpft. Jet­zt gab ihm Face­book den Rest.

Es waren fast immer seine eige­nen, ein­samen Post­ings, aber die waren heftig genug. „Heil dem Führer“ war zwar fehler­frei, aber nicht ohne Wieder­betä­ti­gung. Bei „Lasst die Mess­er flutschen in den Juden­leib“ hört sich aber auch jede Argu­men­ta­tion mit ‚jugendlichem Über­mut‘ , ‚Leichtsinn‘ oder gar ‚Mei­n­ungs­frei­heit‘ auf. Der Lehrling (17) aus Wolfs­berg im Lavant­tal hat­te bere­its an die 100 Kon­tak­te gesam­melt – viele aus dem Lavant­tal, aber auch einige deutsche Neonazis.


Die Pin­nwand von “White Power”

Für die Polizei hat­te die Sache zunächst „zu wenig Sub­strat“, man sah nichts strafrechtlich Rel­e­vantes (Kleine Zeitung, 1.3.2011). Das hat sich mit­tler­weile geän­dert. Wie die „Kleine Zeitung“ berichtet, hat es ein Ermit­tler aus Kärn­ten geschafft, von Face­book die per­sön­lichen Dat­en des Pro­filbe­sitzers zu erhal­ten. Das ist tat­säch­lich ein Erfolg, wenn man die oft­mals sehr zöger­liche Hal­tung von Face­book in Betra­cht zieht.

Was dann fol­gte, war eine Haus­durch­suchung bei dem Lehrling, bei der weit­eres belas­ten­des Mate­r­i­al gefun­den wurde. Der Lehrling gab an, die Seite aus „rein­er Ange­berei“ erstellt zu haben. Gegen ihn wird wegen Ver­het­zung und Wieder­betä­ti­gung ermittelt.