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Tirol: Ochs vom Ochsenberg verurteilt

Er hat am Ost­ti­ro­ler Och­sen­berg nach einer Berg­tour mit „Kame­ra­den“ die deut­sche Reichs­flag­ge gehisst und sich dabei mit dem Hit­ler­gruß ablich­ten las­sen. 2009 wur­den bei einer Haus­durch­su­chung zahl­rei­che ver­däch­ti­ge Gegen­stän­de bei ihm gefun­den, – am 3.11. wur­de er wegen NS-Wie­­der­­be­­tä­­ti­­gung (noch nicht rechts­kräf­tig) ver­ur­teilt. Er war nicht nur am Och­sen­berg, son­dern auch auf der „Blau­spitz“, […]

5. Nov 2011

Er war nicht nur am Och­sen­berg, son­dern auch auf der „Blau­spitz“, wie sein Face­book-Pro­fil zeigt. M. W. aus Matrei (22) ist begeis­ter­ter Klet­te­rer und offen­sicht­lich auch Neo­na­zi. Der laut Staats­an­walt­schaft „bes­tens inte­grier­te Matu­rant“ hat­te jeden­falls gute Kon­tak­te zu bereits wegen NS-Wie­der­be­tä­ti­gung Ver­ur­teil­ten, war Mit­glied der mitt­ler­wei­le in Deutsch­land ver­bo­te­nen HNG (Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on für natio­na­le poli­ti­sche Gefan­ge­ne) und auch in der Odal Front Tirol aktiv. Wer oder was ist die Odal Front Tirol? Über sie wis­sen wir nicht viel. 2008 beklag­te sich „Vro­ne“ auf Thia­zi, dass sie von ihrem Ex, der Mit­glied einer „Kame­rad­schaft“ ist, bei einer Aus­ein­an­der­set­zung zwei kräf­ti­ge Schlä­ge erhal­ten hat. Mit der Kame­rad­schaft war die Odal Front Tirol gemeint.

Beim Pro­zess anwe­send waren jeden­falls die auf­ge­ru­fe­nen Zeu­gen, zwei bekann­te Neo­na­zis aus Ost­ti­rol, und eine rüs­ti­ge älte­re Frau aus Nord­ti­rol, die den Pro­zess mit­ver­folgt hat. Bei der Haus­durch­su­chung von M.W. wur­de eini­ges belas­ten­des Mate­ri­al gefun­den: NS-Schu­lungs­map­pen, Lie­der­zet­tel und, wie die „Kro­ne“ schreibt, eine „end­lo­se“ Lis­te von ver­däch­ti­gen Gegen­stän­den. Der Ange­klag­te woll­te den­noch von einer NS-Wie­der­be­tä­ti­gung nichts wis­sen, und sein Ver­tei­di­ger plä­dier­te auf Frei­spruch, weil doch der blo­ße Besitz von NS-Mate­ria­li­en nicht straf­bar sei.

Die Geschwo­re­nen erkann­ten aber auf NS-Wie­der­be­tä­ti­gung. Das Urteil: Ein Jahr beding­te Haft und 10.800 Euro Geld­stra­fe ist noch nicht rechtskräftig.

Quel­le:
tirol.orf.at — Ost­ti­ro­ler wegen Hit­ler­gru­ßes verurteilt

➡️ Ost­ti­rol und sei­ne Neo­na­zis (I)
➡️ Ost­ti­rol und sei­ne Neo­na­zis II – Kame­rad­schaft Osttirol
➡️ Ost­ti­rol und sei­ne Neo­na­zis III – “Lau­ter Arschlöcher”

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