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Wiener Neustadt (NÖ): Hakenkreuze und Serieneinbrüche

Die Lis­te der Straf­rechts­pa­ra­gra­phen, die zwei 17-jäh­ri­­gen Lehr­lin­gen aus dem Bezirk Neun­kir­chen vor­ge­wor­fen wer­den, ist lang, die Auf­zäh­lung der ein­zel­nen Delik­te noch län­ger. Die bei­den „Spray­mers“ stan­den am 29.9. vor einem Geschwo­re­nen­se­nat. Die Ver­hand­lung muss­te ver­tagt wer­den, weil eini­ge Zeu­gen nicht erschie­nen waren. Mit „Spray­mers“ unter­zeich­ne­ten sie etli­che ihrer Nazi-Schmie­­re­­rei­en: „Heil Hit­ler“, „Tür­ken raus“ , Hakenkreuze […]

5. Okt 2011

Mit „Spray­mers“ unter­zeich­ne­ten sie etli­che ihrer Nazi-Schmie­re­rei­en: „Heil Hit­ler“, „Tür­ken raus“ , Haken­kreu­ze und ein „Strich­max­erl-Hit­ler“ waren ihre Moti­ve. Ins­ge­samt 60 Sach­be­schä­di­gun­gen (neben den Nazi-Schmie­re­rei­en vor allem geknick­te Sei­ten­spie­gel an PKWs) und 35 Ein­bruchs­dieb­stäh­le, davon 25 geglückt, gehen auf ihr Kon­to. Sie bra­chen sogar in ihre eige­nen Lehr­be­trie­be ein, in einen davon sogar fünf Mal. Als Motiv für ihre rechts­extre­men Schmier­ak­tio­nen gaben sie bei der poli­zei­li­chen Ver­neh­mung an, „sie hät­ten unter Aus­län­dern Angst ver­brei­ten wol­len“ (APA0275, 29.9.2011). Zur Begrün­dung der Ein­bruchs­dieb­stäh­le führ­ten sie an, dass ihnen „fad“ war und sie „Geld zum Weg­ge­hen“ gebraucht hätten.

Die Ankla­ge wirft ihnen schwe­ren gewerbs­mä­ßi­gen Ein­bruchs­dieb­stahl, zahl­rei­che Sach­be­schä­di­gun­gen, Ver­het­zung und Ver­stö­ße gegen das NS-Ver­bots­ge­setz vor. Im poli­zei­li­chen Ermitt­lungs­ver­fah­ren waren die bei­den Jungna­zis zum Groß­teil gestän­dig, revi­dier­ten aller­dings einen Teil ihrer Aus­sa­gen im Haupt­ver­fah­ren. „Der Hit­ler hat’s rich­tig gemacht“, gab der eine bei der Poli­zei an, im Haupt­ver­fah­ren kor­ri­gier­te er auf: „Nicht mit dem Töten, son­dern dass er sie weg­ge­bracht hat.” (NÖN, 3.10.2011)